München. Viele bayerische Unternehmen müssen sich verändern, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Die Corona-Krise hat die Transformation oft noch dringlicher gemacht. Welche finanziellen Hilfeleistungen und Innovationsförderungen es für die Betriebe gibt, hat das Bayerische Wirtschaftsministerium in der Veranstaltungsreihe „Unternehmen in der Transformation – Durchstarten trotz Corona-Krise“ vorgestellt.
Die Veranstaltungsreihe wurde gemeinsam mit den bayerischen Arbeitgeberverbänden bayme vbm und vbw organisiert, mit dabei waren Referenten der LfA Förderbank Bayern, Bayern Innovativ und der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit. Die Abschlussveranstaltung wurde heute live aus dem Bayerischen Wirtschaftsministerium gestreamt.
Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert: „Die Corona-Pandemie hat die bayerische Wirtschaft fest im Griff. Der Lockdown auf Kreisebene im Oktober und der Lockdown Light im November waren angesichts der hohen Infektionszahlen zum Schutz der Menschen nötig, haben aber wichtige Teile der Wirtschaft erneut still gelegt. Mit umfassenden Hilfen, wie der Novemberhilfe des Bundes und der bayerischen Lockdown-Hilfe, haben wir für die von den temporären Schließungen betroffenen Unternehmen und Selbstständigen eine weitgehende Kompensation von Umsatzausfällen aufgelegt. Sie ergänzen die bestehenden Unterstützungsmaßnahmen für Bayerns Unternehmen in der Corona-Krise, darunter insbesondere die Überbrückungshilfe, die Kredite und Bürgschaften, der Bayernfonds, die Kurzarbeit und steuerliche Erleichterungen“.
„Mit der Hightech Agenda und dem Zukunftsforum Automobil fördern wir in Bayern die Transformation, unterstützen wir Innovation, Nachhaltigkeit, Resilienz und Agilität. Mit der Hightech Agenda Plus haben wir bestehende Maßnahmen zur konjunkturellen Erholung beschleunigt und zusätzliche Projekte in den Bereichen KI, Additive Fertigung, LifeScience, Mikroelektronik, 6G, Infektionsforschung, Luft- und Raumfahrt gestartet. Dabei setzen wir regionale Schwerpunkte: Augsburg wird ein Kompetenzzentrum für KI, Ingolstadt ein Flaggschiff für die Luft- und Raumfahrt, Bamberg ein starker Standort für Cleantech und Würzburg für die Quantentechnologie, Straubing ein Zentrum für Nachwachsende Rohstoffe und Nürnberg ein Entwicklungsmotor für die Wasserstofftechnologie. Mit dem Auf- und Ausbau von Forschungsinfrastruktur bei KI, Luft- und Raumfahrt sowie Quantentechnologie entwickelt sich München zum breit gefächerten Technologie-Hub; es entsteht ein bayerisches Batterienetzwerk um Bayreuth, München, Augsburg und Würzburg.“
Marc Hilgenfeld, Geschäftsführer der bayme vbm vbw Geschäftsstelle München-Oberbayern: „Bundesregierung und Bayerische Staatsregierung haben wichtige Impulse gesetzt, damit unsere Wirtschaft aus der Krise kommt. Jetzt brauchen wir eine fundamentale Neuausrichtung der Politik hin zu einer echten Standortpolitik. Die Unternehmenssteuerlast muss endlich auf 25 Prozent sinken. Außerdem brauchen wir ein Belastungsmoratorium: Vorschriften, die unsere Unternehmen beim Wiederaufbau behindern, müssen weg. So erreichen wir einen großen Effekt, ohne die Staatskassen zu strapazieren. Deutschland muss zudem auf eine umfassende Technologieoffensive setzen. Denn Innovation ist und bleibt das beste Mittel gegen Rezession. Der Freistaat ist hier mit dem Zukunftsforum Automobil und der Hightech Agenda Vorreiter.“
Hans Peter Göttler, stv. Vorstandsvorsitzender der LfA Förderbank Bayern: „Die bayerischen Unternehmen stehen angesichts der Corona-Krise und gleichzeitig sich beschleunigender Transformationsprozesse vor einer doppelten Herausforderung. Die LfA hat ihre Finanzierungshilfen deshalb zielgerichtet auf die Bedürfnisse der Betriebe ausgerichtet. Zur Unterstützung bei Liquiditätsengpässen, die als Folge der Corona-Pandemie entstanden sind, bieten wir passgenaue Förderkredite und Risikoentlastungen an. Dazu haben wir beispielsweise den Corona-Schutzschirm-Kredit und den LfA-Schnellkredit eingeführt sowie Bürgschaften und Haftungsfreistellungen deutlich erweitert. Mit Eigenkapitalinstrumenten wie dem Transformationsfonds Bayern stellen wir zudem wirksame Angebote zur Stärkung der Eigenkapitalbasis der mittelständischen Unternehmen in Bayern zur Verfügung. Damit und mit unseren Finanzierungsangeboten etwa in den Bereichen Gründung, Wachstum, Innovation sowie Energie und Umwelt unterstützen wir die Betriebe dabei, gut aus der Krise zu kommen und die Herausforderungen durch Digitalisierung, Klima- und Mobilitätswandel zu meistern.“
Dr. Rainer Seßner, Geschäftsführer von Bayern Innovativ: „Gerade in diesen Zeiten sind Innovationen eine große Chance für eine erfolgreiche Zukunft. Bayern Innovativ unterstützt bayerische Unternehmen seit 25 Jahren erfolgreich dabei, Wandel mit Innovationen, neuen Technologien und Geschäftsmodellen zu gestalten. Wir vernetzen bayerische Unternehmen zielgerichtet in allen Zukunftsfeldern des Freistaats mit Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Wir beraten und fördern Unternehmen, Transformation in den Branchen und Technologien aktiv zu gestalten. Als Förderlotse beraten wir Unternehmen zu den Technologieförderprogrammen des Freistaats, des Bundes und über unsere Partner der Bayerischen Forschungs- und Innovationsagentur auch der EU. Mit dem bayerischen Gemeinschaftsstand auf den großen deutschen Leitmessen und unseren Innovationskongressen bieten wir innovativen Unternehmen Plattformen, ihre Innovationen zu vermarkten. Als ‚Transformationslotse Automotive Bayern‘ unterstützen wir die Automobilindustrie im Auftrag des Wirtschaftsministeriums.“
Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit: „Gelungene Transformation findet in den Köpfen statt. Wir haben diese Köpfe in Bayern, die offen für Veränderungen sind, sich innovativen Geschäftsfelder widmen und in neue Schlüsseltechnologien investieren. Dank der Unternehmen, die den Mut haben, neue Wege zu gehen und Veränderungen aktiv und gemeinschaftlich mitgestalten, werden in Bayern die Weichen für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft gestellt.“
„Unternehmen in der Transformation – Durchstarten trotz Corona-Krise“ war eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und der bayerischen Arbeitgeberverbände bayme vbm und vbw. Kooperationspartner sind der Bayerische Industrie- und Handelskammertag, der Bayerische Handwerkstag, Bayern Innovativ, die Bayerische Forschungs- und Innovationsagentur, die LfA Förderbank Bayern und die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit. Die Termine fanden in Regensburg, Würzburg, Nürnberg, Ausgburg und München statt.
Bericht und Bild: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie