Bericht und Bild: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
München. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat die Resolution „Wir bluten aus“ entgegengenommen, in der 28 bayerische Innenstadtinitiativen und viele mittelständische Händler auf ihre schwierige Situation aufgrund der Coronakrise aufmerksam machen.
Unter anderem wird in der Resolution eine einmalige Befreiung von den Vorgaben für verkaufsoffene Sonntage gefordert, um bis November acht verkaufsoffene Sonntage zu ermöglichen. Zudem soll ein Sonderfonds eingerichtet werden, um bauliche und gestalterische Maßnahmen in den Innenstädten sowie die Digitalisierung des Handels finanziell zu unterstützen.
Wirtschaftsminister Aiwanger: „Die Innenstädte mit Einzelhandel und Gastronomie stehen für die hohe Lebensqualität in unseren Städten und Kommunen. Nach einem Jahr Corona stehen viele Immobilien leer und viele traditionsreiche Geschäfte mussten aufgeben. Die Lage der noch verbliebenen Innenstadthändler wird immer prekärer. Wenn die Läden nicht bald wieder öffnen können, werden viele für immer geschlossen bleiben. Ich werde mich weiterhin für die betroffenen Branchen und die Innenstädte einsetzen. Der Handel muss zeitnah die Möglichkeit haben, die Attraktivität für Kunden zu erhöhen und mit Abflauen der Pandemie müssen auch wieder lange Verkaufsnächte und verkaufsoffene Sonntage möglich werden. Momentan ist es ja noch Argumentationslage zur Begründung der Schließung, Publikumsverkehr in Innenstädten möglichst zu reduzieren. Das widerspricht natürlich den Interessen der Ladenbesitzer.“
„In den Innenstädten ist es nicht 5 vor 12, es ist bereits 12 Uhr“, sagt Monika Uhl, die Vorsitzende des Vereins „Pro Innenstadt“ und Initiatorin der Resolution. Die wirtschaftlichen Folgen für die gesamte Branche seien verheerend.
„Tausende von Arbeitsplätzen sind in Gefahr und den Innenstädten droht die Verödung“, betont Uhl. Wenn nämlich der traditionelle Einzelhandel ausblute, „sterben die Zentren und verlieren ihre wichtige Funktion als Begegnungsstätte sowie als Mittelpunkt der Städte und Gemeinden. Und damit ginge auch ein Stück europäisches Kulturgut verloren“.
Das Bayerische Wirtschaftsministerium unterstützt die Wettbewerbsfähigkeit und Transformation im lokalen Einzelhandel bereits seit einigen Jahren, beispielsweise mit dem Programm „Digitale Einkaufsstadt“. Die vom Ministerium geförderte Initiative „Bayern hilft Händlern“ bietet unter anderem Webinare und Sprechstunden zur Digitalisierung im Einzelhandel, um gegenüber dem Onlinehandel nicht völlig unter die Räder zu kommen.
Aiwanger betont die Notwendigkeit nach einer zeitnahen Öffnung des Einzelhandels: „Mehrere wissenschaftliche Studien, auch vom Robert-Koch-Institut, bestätigen, dass vom Handel nur ein sehr geringes Infektionsrisiko ausgeht. Bayerns Händlerinnen und Händler haben letztes Jahr mit ihren Hygiene- und Schutzkonzepten bereits erfolgreich gezeigt, dass ein sicheres Einkaufen vor Ort in den Geschäften möglich ist.
Subventionen aus der Staatskasse sind kein Dauerzustand und für die Unternehmer demotivierend. Unsere beste Medizin gegen Ladenschließungen und leere Innenstädte ist eine schrittweise Rückkehr zum normalen Geschäftsbetrieb unter Einhaltung der Hygiene- und Schutzmaßnahmen.“