Weiden. (nik/lst) Zum ersten Mal in der Sportgeschichte der Stadt fanden die Nordbayerischen Tennis-Meisterschaften der Damen und Herren am Wochenende in Weiden am TC Postkeller statt. Das mit 4.000 Euro Preisgeld gut dotierte Turnier zog rund 100 Spieler aus Bayern an. Letztendlich setzte sich bei den Frauen Alexandra Lutz durch, bei den Männern hieß der Gewinner Yannick Wunderlich.
Das ausgezeichnete Niveau manifestierte sich an den vielen in der Deutschen Rangliste geführten Spielerinnen und Spieler, so war zum Beispiel der Sieger des Rudi-Berger-Cups, dem Nachwuchsturnier der BMW Open, ebenfalls am Start – darüber hinaus etliche Regionalliga-Akteure und sogar ein Vize-Europameister. Der Vertreter des Bayerischen Tennis-Verbandes (BTV), Johannes Deppisch, erwähnte bei der Siegerehrung neben der organisatorischen Meisterleistung deswegen vor allem die herausragenden Qualitäten der Akteure: „Athletisch, technisch exzellent und von großem Kampfgeist geprägt“, seien die Spiele gewesen, „die Organisation dank der hervorragenden Arbeit von Turnierdirektor Michael Horn perfekt“.
In dem 64er-Feld der Herren gab es bereits ab der zweiten Runde keinen leichten Gegner mehr, etliche Partien wurden erst im Champions-Tiebreak entschieden. Der Topgesetzte Johannes Fleischmann, Deutsche Rangliste (DRL) 73, bewies Durchhaltevermögen und spielte sich souverän ins Halbfinale durch. Dort traf er auf Juan Benitez vom DRC Ingolstadt, der mit seinen erst 17 Jahren bereits in der ATP-Weltrangliste unter den Top 500 geführt wird. Nach zwei hart umkämpften Sätzen schaffte Benitez mit einem 7:6 und 6:4 den Einzug ins Finale.
In der unteren Hälfte des Tableaus schied der an Position zwei gesetzte Marcel Strickroth (DRL 93) gegen den an Fünf platzierten Justin Engel vom ATV 1873 Frankonia Nürnberg aus. Der U14-Vize-Europameister räumte bis zum Halbfinale alle Widersacher in zwei Sätzen aus dem Weg, unterlag allerdings dann dem späteren Sieger Yannick Wunderlich (DRL 121). Der 19-jährige Regionalliga-Spieler des 1. FC Nürnberg setzte sich zuvor gegen den Gesetzten Pascal Greiner vom TSV Altenfurt durch und besiegte den Bezwinger von Lokalmatador Leo Gomez Islinger. Im Finale musste Benitez schließlich den körperlichen Anstrengungen Tribut zollen und Wunderlich den Gesamtsieg überlassen.
Bei den Damen schaffte Sophia Büttner, CaM Nürnberg, die Überraschung und nahm die Topgesetzte Mira Stegmann nach langem Kampf mit 7:5, 6:7 und 10:6 aus dem Rennen. Ihre Mannschaftskameradin Alexandra Lutz hatte in der unteren Hälfte des Tableaus keine Mühe und erreichte problemlos das Finale.
Hier zeigte sie sich physisch stärker, holte sich den ersten Satz und dominierte den zweiten, so dass Büttner beim Stande von 1:4 kapitulierte. Erster Postkeller-Vorsitzender Heiko Hauer bedankte sich bei den Spielerinnen und Spielern für ihr äußerts faires und sportliches Auftreten und verband bei der Siegerehrung die Gratulation mit einer Hoffnung: „Wir hoffen mit dem heutigen Tag eine Tradition aufzubauen und die Nordbayerischen Tennismeisterschaften beim TC Postkeller fest in dem Bayerischen Turnierkalender zu verankern.“
(Bericht und Bild: Stephan Landgraf/TC am Postkeller Weiden/nik)
