Bericht der Bundespolizei
Eine achtköpfige Personengruppe musste am Samstag (14. Januar) auf Anordnung der Bundespolizei einen italienischen Reisebus an der B2 bei Mittenwald verlassen. Mehrere Migranten aus Syrien, der Türkei und Tunesien verfügten nicht über die erforderlichen Einreisedokumente. In einem Fall versuchte eine Frau mit einem europaweit gesuchten italienischen Ausweis eine falsche Identität vorzutäuschen. Ein Paar aus Nordmazedonien, das mit seinem vierjährigen Sohn unterwegs war, wurde wegen vorliegender Haftbefehle festgenommen. Die Beamten brachten den Mann und die Frau jeweils ins Gefängnis.
Eltern von Vierjährigem müssen in Haft
Bei der Überprüfung der zwei erwachsenen Nordmazedonier stellte sich heraus, dass beide mit einem Haftbefehl des Amtsgerichts Aue-Bad Schlema (Sachsen) gesucht wurden. Demnach sind sie wegen räuberischen Diebstahls dringend tatverdächtig. Zu ihren im Oktober angesetzten Verhandlungen waren sie nicht erschienen. Um die Durchführung der Strafverfahren sicherzustellen, hatte die Justiz im vergangenen Jahr die Haft des Duos angeordnet. Zusammen mit dem vierjährigen Kind fuhren die Beamten das nordmazedonische Paar zum Bundespolizeirevier nach Garmisch-Partenkirchen. Auf Anordnung des Amtsgerichts in München wurde der 21-Jährige in München und die 22-Jährige in Aichach in die Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Ihr Junge ist der Obhut des Garmisch-Partenkirchner Jugendamtes anvertraut worden. Der Minderjährige soll von verständigten Verwandten aus Nordmazedonien abgeholt werden.
Ausweis gekauft: Falsche Identität vorgegeben
In demselben Reisebus nahmen die Bundespolizisten auch eine Frau fest, die mit ihrer ausgehändigten italienischen Identitätskarte vorgab, ursprünglich aus Marokko zu stammen. Allerdings fiel den Beamten auf, dass sich die kontrollierte Frau von der Person auf dem Lichtbild des Ausweises unterschied. Mithilfe ihrer Fingerabdrücke bestätigte sich, dass die 23-Jährige das Dokument einer anderen Person benutzt hatte. Tatsächlich stammte sie aus Tunesien. In der Vergangenheit war ihr die Einreise nach Italien verweigert worden. Der italienische Ausweis war, wie weitergehende Recherchen ergaben, von italienischen Behörden als gestohlen gemeldet worden. Die Tunesierin gab an, die Urkunde in Italien gekauft zu haben. Sie wurde wegen Ausweismissbrauchs und illegalen Einreiseversuchs angezeigt und anschließend nach Österreich zurückgewiesen.
Keine Papiere für den beabsichtigten Aufenthalt
Außerdem verweigerte die Bundespolizei vier weiteren Businsassen die Einreise. Sie wurden gleichermaßen der österreichischen Polizei überstellt, nachdem sie jeweils wegen des Versuchs, unerlaubt nach Deutschland einzureisen, festgenommen und angezeigt worden waren. Die drei Syrer und der Türke konnten sich bei der Grenzkontrolle nicht mit den Papieren ausweisen, die für den beabsichtigten Aufenthalt in der Bundesrepublik erforderlich gewesen wären. Auch für die vier im Alter zwischen 22 und 46 Jahren war die Busreise somit bei Mittenwald beendet.