Bericht und Bild: Landratsamt Cham
Waldmünchen. Die Stadt Waldmünchen ist eine von zehn Kommunen in Bayern, die für das Pilotprogramm „Demografiefeste Kommune“ ausgewählt wurden. Das Bayerische Finanz- und Heimatministerium fördert damit die Erarbeitung einer passgenauen Heimat- und Demografiestrategie. Finanz- und Heimatminister Albert Füracker wird den Förderbescheid am 5. Oktober in München an Bürgermeister Markus Ackermann übergeben. Landrat Franz Löffler hatte sich im Vorfeld für die Berücksichtigung von Waldmünchen eingesetzt:
„Die Stadt Waldmünchen hat Potenzial – die Lage zwischen Bayern und Böhmen, die Wirtschaftsstruktur und Menschen, die anpacken. Jetzt geht es darum, die Stadt für den demografischen Wandel fit zu machen. Das auf vier Jahre angelegte Programm kann diesen Entwicklungsprozess bestens begleiten und helfen, Strategien zu erarbeiten, die maßgeschneidert auf die individuellen Herausforderungen vor Ort passen.“ Der Fördersatz beträgt 90 Prozent mit einem Höchstbetrag von insgesamt 114.000 Euro. Weitere Informationen zum Förderprogramm und den Zielen finden sich unter https://www.heimat.bayern/demografiefest/
Cham. Landrat Franz Löffler begrüßte zusammen mit Personalratsvorsitzender Elisabeth Rauch vier Beamtenanwärter der Dritten Qualifikationsebene der Fachlaufbahn Verwaltung und Finanzen im Landratsamt und händigte die Ernennungsurkunden aus: „Wir freuen uns, dass mit Ihnen hochqualifizierte junge Menschen als Fachkräfte von morgen im Landratsamt Cham ihre Ausbildung beginnen. Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg an der Arbeit mit Menschen und für Menschen.“
Neben dem Studium an der Hochschule für den Öffentlichen Dienst in Hof erfolgt die fachpraktische Ausbildung für Lukas Böhm, Emilia Sperl, Simona Schwarzfischer und Anna Teresa Breu (3. bis 6. v.l.n.r.) überwiegend am Landratsamt Cham. Erster Ansprechpartner für die Fachkräfte von morgen ist Ausbildungsleiter Markus Heigl.
„Das Landratsamt ist in vielen Bereichen Dienstleister für die Menschen und die Wirtschaft im Landkreis Cham, dazu brauchen wir fachlich und persönlich hervorragend ausgebildete Menschen im Berufsalltag einsetzen zu können“, so Landrat Franz Löffler. Aktuell befinden sich 24 motivierte junge Menschen in der Ausbildung am Landratsamt Cham, für die Berufe Verwaltungsfachangestellte/r, Beamter/-in der 2. oder 3. Qualifikationsebene, Fachinformatiker/in und Straßenwärter/in.
Cham. Angehende Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin werden künftig im Rahmen ihrer Ausbildung in Allgemeinarztpraxen in Furth im Wald und Waldmünchen ihre kindermedizinische Kompetenz einbringen und so die Qualität der medizinischen Versorgung im nördlichen Teil des Landkreises weiter verbessern. „Assistenzärzte der Kinderklinik St. Hedwig Regensburg absolvieren einen Teil ihrer fachärztlichen Weiterbildung in Hausarztpraxen und bringen dadurch ihre Expertise auf neustem medizinischen Forschungsstand in die Hausarztpraxis ein. Dies bedeutet auch einen Mehrwert für die Eltern und Kinder, da es dadurch zu einer Entlastung der angespannten kinderärztlichen Versorgung kommt,“ so Landrat Franz Löffler.
Möglich wird das bislang einmalige Konzept durch eine Kooperation mit der renommierten KinderUNiklinik Ostbayern (KUNO). Durch die Verknüpfung von universitärer Kinder – und Jugendmedizin mit der Praxis vor Ort könne kinderärztliche Kompetenz „in die Fläche transportiert werden,“ erläutert der Direktor der Klinik, Chefarzt Prof. Dr. Michael Melter, den neuartigen Ansatz. Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek, dessen Ministerium das Projekt auch finanziell unterstützt, sagt: „Mir ist eine gute medizinische Versorgung unserer Kinder, gerade auch im ländlichen Raum, ein wichtiges Anliegen. Durch das Projekt „KunoLand“ wird hierzu ein innovativer Beitrag geleistet und hoffentlich der pädiatrische Versorgungsengpass im Landkreis Cham gemildert. Herzlichen Dank für die Initiative und das Engagement. Dem Projekt wünsche ich einen guten Verlauf und viel Erfolg!“
Die konkrete Umsetzung erfolgt in zwei Praxen, die jeweils einen Assistenzarzt oder eine Assistenzärztin für jeweils sechs Monate weiterbilden. Ein Assistent startete bereits vergangenen Freitag in der Praxis „Further Hausärzte“. Voraussichtlich zum 1. April 2022 wird eine Assistenzärztin in der Gemeinschaftspraxis Dres. med. Hering, Franke und Deml in Waldmünchen ihre Tätigkeit aufnehmen. Dr. Stefan Enderlein von „Further Hausärzte“ betonte, dass das Projekt kein Ersatz für eine Kinderarztpraxis sei, aber die kinderärztliche Kompetenz der Allgemeinarztpraxis stärke. Dazu trägt auch eine von der KunoStiftung entwickelte Kommunikationssoftware bei, die eine direkte telemedizinische Kommunikation des vor Ort behandelnden Arztes mit Spezialisten in der Klinik ermöglicht.
Die Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus des Landkreises hat an der jetzigen Lösung koordinierend intensiv mitgewirkt. Vorausgegangen waren jahrelange erfolglose Bemühungen, den pädiatrischen Engpass besonders im Norden und Osten des Landkreiseses zu beheben. Die drei bestehenden Kinderarztpraxen im Landkreis arbeiten bereits am absoluten Kapazitätsmaximum. Der Versorgungsgrad für die Kinder- und Jugendmedizin liegt im Landkreis Cham aktuell bei 91 Prozent.