Bericht und Bilder: J. Masching
Dießfurt. „Da ist das Ding“, mit diesem bekannten Ausruf nahm der Vorsitzende der Dießfurter Feuerwehr, Hermann Lorenz, den symbolischen Schlüssel von Architekt Wolfgang Schultes entgegen. Dieser war zur Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses nach Dießfurt gekommen. Unter den etwa 80 geladenen Gästen waren unter anderem Stadtpfarrer Edmund Prechtl, der das neue Feuerwehrgerätehaus segnete, Bürgermeister Bernhard Stangl sowie die Schirmherren des Festes an diesem Wochenende, der stellv. Landrat Albert Nickl sowie Landtagsabgeordneter Tobias Reiß.
„Gut Ding will Weile haben“. Auch Kommandant Konrad Helgert begann seine kurze Rede mit einem bekannten Zitat. Er verwies mit diesem Satz auf die schwierigen Planungen, Vorbereitungen und Baumaßnahmen des neuen Gerätehauses. „Nun aber können wir sagen: Ende gut, alles gut!“ Er betonte, dass die heutigen Anforderungen an eine Feuerwehr sehr hoch sind und deswegen „sind wir aus dem bisherigen Gerätehaus herausgewachsen“. Helgert sah auch den dringenden Bedarf, sich mit den Räumlichkeiten an die gewachsene Gerätschaft anzupassen. „Heute ist ein Meilenstein für unsere Feuerwehr“, so der Kommandant. „Außerdem ist dies ein Motivationsschub für uns“.
„Wenn man ein neues Haus einweihen darf, ist es ein schöner Tag“, so Architekt Wolfgang Schultes. Er verwies auf die zurückliegende Zeit, die viel Arbeit, Ärger und Stress waren. „Vor fast genau drei Jahren, am 16.08.2018 trafen wir uns zum ersten Mal in Pressath“, so Schultes. Alles wurde für Gut empfunden. „Nur dann kam der Denkmalschutz und die Städtebauförderung“, so der Architekt heute. „Hier soll die Dorferneuerung entstehen, also muss der Bau nach unseren Vorstellungen entstehen“. Am Ende wurde das Ganze perfekt gelöst und alle waren zufrieden. Im Herbst 2019 waren die Pläne nach mehrmaliger Änderung fertig und im Frühjahr 2020 wurden sie auch genehmigt.
Zwei Einsatzfahrzeuge haben nun Platz im neuen Haus. Dazu eine barrierefreie Toilette, die auf Wunsch der Regierung der Oberpfalz auf der Nordseite des Gebäudes eingebaut wurde. Im Obergeschoss befinden sich ein Unterrichtsraum, eine Küche, ein Raum für die Jugend sowie ein Lagerraum. Die gewonnene Energie der auf dem Dach installierten Photovoltaikanlage wird in einer Batterie gespeichert und versorgt die Fahrzeughalle als auch die Umkleidebereiche mit Strom. Für Warmwasser und Heizung sorgt eine ökologische Wärmepumpe.
Bürgermeister Bernhard Stangl beglückwünschte die Wehr und verwies auch noch einmal auf die Schwierigkeiten der Planungen. „Mein Vorgänger Werner Walberer hatte es nicht leicht und ich bekam es im Stadtrat oft mit, welche Schwierigkeiten der Bau verursachte“, so der Bürgermeister. Aber nun sei er froh, dass alles zu bester Zufriedenheit fertiggestellt wurde. Er betonte zudem, dass das alte Feuerwehrhaus nicht einfach abgerissen werde. „Es wird in ein neues Gemeindezentrum integriert“.
Albert Nickl und Tobias Reis beglückwünschten die Wehr ebenso. „Kameradschaft ist wichtig und dies hier ist ein Gemeinschaftsprojekt“, so Nickl. Reiß hob ebenfalls noch einmal die Wichtigkeit einer Gemeinschaft hervor und bot Bürgermeister Stangl die Unterstützung für das Gemeinschaftshaus an. „Wenn wir zusammenhalten und gemeinsam für unsere Region kämpfen, werden wir auch wahrgenommen“. Kreisbrandrat Marco Saller bekräftige, dass es niemals eine Diskussion gab, das Gerätehaus zu bauen. „Von Anfang an gab es von unserer Seite die Befürwortung“. Er verwies auch auf das Einsatzgebiet der Kameraden, vor allem die Bundesstraße 470. „Wir wissen was wir in Dießfurt haben“.
Florian Eckert hatte noch ein symbolträchtiges Geschenk für das neue Feuerwehrhaus dabei. „Es ist nicht geplant gewesen, wie es eigentlich Tradition ist, einen Hl. Florian (Schutzpatron der Feuerwehrlaute) an das Haus zu malen“, so der Dienstälteste Florian bei der Feuerwehr Dießfurt. Deswegen übergab er der Vorstandschaft einen holzgeschnitzten Florian für das „Florians Stüberl“.
Danach konnten die geladenen Gäste das neue Haus begutachten. Bei einem Spanferkel vom Grill und kühlen Getränken bei den hochsommerlichen wurde noch lang gefeiert.