Pleystein. Bei der Kontrolle eines Fahrzeugs entdeckten am Montag Fahnder der Bundespolizei neun Migranten. Einer der Schleuser flüchtete zunächst, konnte jedoch mit Hilfe eines Bundespolizeihubschraubers gestellt werden. Es handelte sich um einen mit 13 Fahndungsnotierungen gesuchten Mann.
Als die Waidhauser Bundespolizisten einen Kastenwagen mit deutschem Kennzeichen zur Kontrolle auf den Parkplatz “Ulrichsberg” ausleiten wollten, missachtete der Fahrer die Anhalte-Signale und beschleunigte auf der A 6 in Fahrtrichtung Inland. Der Mercedes Vito konnte nach kurzer Zeit bei der Ausfahrt Pleystein neben der Autobahn gestellt werden. Der Fahrer gab Fersengeld und ward für kurze Zeit aus dem Blickfeld verschwunden, während die Bundespolizisten damit beschäftigt waren, dass die offensichtlich Geschleusten nicht in Panik auf die Fahrbahn rennen.
Nachdem die vier Türken und fünf Syrer (alle männlich im Alter von 15 bis 31 Jahren) in Gewahrsam genommen wurden, folgte die Nahbereichsfahndung mit Unterstützung der Grenzpolizeiinspektion (GPI) Waidhaus nach dem flüchtigen Fahrer. Dieser wurde von der Besatzung eines Bundespolizeihubschraubers entdeckt, die Bodenkräfte zu dem Mann lotsen konnte.
Dabei handelte es sich um einen 32-jährigen Syrer, der sich mit einem totalgefälschten deutschen Personalausweis legitimieren wollte. Er besitzt ein Kerbholz von sage und schreibe 13 Fahndungsnotierungen. So bestand ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Hannover wegen Urkundenfälschung. 130 Tag muss der Verurteilte absitzen oder 2000 Euro Geldstrafe bezahlen. Ganze sieben Notierungen zur Aufenthaltsermittlung existieren von den Staatsanwaltschaften Hannover, Bückeberg und Detmold sowie vom Finanzamt Bielefeld und dem Ausländeramt Lippe. Die Deliktpalette reich
Eine Schengen-weite Ausschreibung nach dem Mann gab es auch von Deutschland wegen diverser Betrugs- und Fälschungsfälle. Last but not least hätte der Mann das Fahrzeug gar nicht steuern dürfen. Vier Behörden in NRW verlangen die Sicherstellung seines Führerscheins wegen eines Fahrverbots. Die Bundespolizeiinspektion Waidhaus lieferte den Mann nach Haftvorführung umgehend in die JVA Weiden ein. Die Migranten wurden in die Tschechische Republik zurückgeschoben.
Für die Bundespolizeiermittler heißt es nun, aus den Aussagen der Geschleusten, den technischen Auswertungen der mitgeführten Handys und der Vernehmung des Schleusers Daten zu gewinnen, um letztendlich an die Hintermänner heranzukommen.
(Bericht und Bild: Bundespolizei)