Lkr. Tirschenreuth. Die im Landkreis Tirschenreuth zum ersten Mal angebotene Weiterbildung zur „Fachkraft für Inklusion“ endete kürzlich mit der Zertifikatsübergabe an die insgesamt 22 teilnehmenden Pädagoginnen und Pädagogen. Die Weiterbildung gestaltete Frau Gabi Groll von der Bildungsakademie Emmerl.
Kindertagesstätten sind in besonderer Weise Orte, an denen sich unterschiedlichste Kinder und Erwachsene begegnen. Die Menschen unterscheiden sich hinsichtlich ihres Geschlechts, ihrer sozialen Lage, ihrer Nationalität, ihrer Ethnie, ihres Alters und ihrer körperlichen Verfassung. Diese Dimensionen der Vielfalt werden von einer Inklusiven Pädagogik als Bereicherung anerkannt und als alltäglicher Bestandteil des Zusammenlebens von Kindern und Erwachsenen wertgeschätzt.
Hinsichtlich der Umsetzung einer inklusiven pädagogischen Handlungspraxis wurden methodische Vorgehens- und Anwendungsweisen erworben und erprobt. Neben der Erarbeitung eines inklusiven Ansatzes stand die professionelle Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern in Bezug auf das individuelle Kind im Mittelpunkt.
Die über 300 Kursstunden, aufgeteilt in 6 Kursblöcke mit je 2 Tagen, waren gefüllt mit Theorie und Selbststudium, Praxiserprobung und Hospitationen sowie Beratung und Intervisionsgruppen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarben hierbei ein umfassendes Wissen und grundlegende (Er)-Kenntnisse zu inklusiver pädagogischer Arbeit.
Frau Dr. Emmerl betonte in ihren Abschiedsworten den Aufbau einer Vertrauensbeziehung zum Kind als die wichtigste Kernkompetenz der Pädagogen „… um der Vielfalt von Kindern ein stabiles Fundament für ihr weiteres Leben mitgeben zu können“. Alle Kinder müssen die grundlegende Erfahrung machen, dass sie so angenommen werden wie sie sind. Anhand der Szene mit dem Fuchs, aus dem Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry, entwickelte Frau Dr. Emmerl ihre Gedanken. Übereinstimmend mit dem kleinen Prinzen kommt sie zu dem Schluss: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Auch Schulrätin Frau Martina Puff war gekommen um den Pädagogen zu gratulieren und für ihr Engagement zu danken. Ein bedeutender Gewinn für die „Inklusive Region Tirschenreuth“ sind die neuen Inklusionsfachkräfte vor allem hinsichtlich einer regionalen Vernetzung sowie bei Kooperationen, wie sie besonders beim Übergang vom Kindergarten zur Schule erforderlich sind.
Bericht und Bild: Landratsamt Tirschenreuth