Neustadt an der Waldnaab. Der Landkreis Neustadt an der Waldnaab strebt die Entwicklung hin zu einer Energie- Modellregion an, in der erneuerbare Energien, Energiespeicherung und Sektorkopplung die zentrale Achse der Energieinfrastruktur bilden sollen.
Eine wesentliche Herausforderung hierfür ist die flächenmäßige Ausdehnung des Landkreises in der zum Teil auch größere Energieverbraucher bisher nicht an die öffentliche Energieversorgungsinfrastruktur wie beispielsweise Gas- oder Fernwärmenetze angeschlossen sind. Gleichzeitig bieten sich in der Region große Potenziale, insbesondere durch das überdurchschnittlich hohe Bewusstsein in der Bevölkerung, wie z.B. mehrere erfolgreiche Genossenschaftsmodelle zeigen.
Die konzeptionellen Grundlagen sollen nun im Rahmen eines Energienutzungsplanes (ENP) mit Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geschaffen werden. Auf Basis des gebäudescharfen Ist-Zustands werden Energieeinsparpotenziale sowie Potenziale zur Versorgung mit erneuerbaren Energien wie zum Beispiel Photovoltaik analysiert. Weiterhin beinhaltet der ENP ein vollständiges Abbild der Energie-Infrastruktur, unter anderem Erzeugungsanlagen, Wärme- und Stromnetzen, und weist Potenziale für deren Ausbau aus. Das ermöglicht eine ganzheitliche Erarbeitung optimaler Entwicklungspfade für die Energiewende vor Ort, die alle relevanten technischen, wirtschaftlichen und politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen einbezieht.
Auf Basis dieser umfassenden Datengrundlage wird ein Maßnahmenkatalog für jede Gemeinde im Landkreis erarbeitet. Für die Erstellung des Energienutzungsplans wurde das Institut für Energietechnik IfE GmbH an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden beauftragt. Anfang Juni fand das Kick-Off Gespräch unter Einbindung relevanter Akteure im Landratsamt Neustadt an der Waldnaab statt.
Die Ausarbeitung des Energienutzungsplans wird rund ein Jahr in Anspruch nehmen.
Bericht und Foto des Landratsamtes Neustadt/Wn.