Lkr. Cham. Landrat Franz Löffler richtet auch weiterhin einen dringenden Appell an die im Landkreis Cham beschäftigten Grenzgänger aus Tschechien, sich auf das Coronavirus testen zu lassen. Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber im Landkreis sind aufgerufen, bei ihren Mitarbeitern darauf hinzuwirken.
Löffler: „Wir wollen alle zusammen Infektionsketten unterbrechen und das Infektionsgeschehen eindämmen. Dazu gehört es unabdingbar, dass Menschen, die das Virus möglicherweise weiterverbreiten können, erkannt werden und sich dann in Quarantäne begeben. Nur so können sie sich und andere schützen. Die bisherige Strategie hat sich bewährt und ich rufe dazu auf, daran festzuhalten! Die Testzentren des Landkreises Cham werden bis auf Weiteres wie bisher weiterbetrieben. Die im Landkreis Cham frühzeitig eingeführte und konsequent umgesetzte Testpflicht für Grenzgänger ist mit ein Grund für eine der niedrigsten 7-Tage-Inzidenzen entlang der gesamten bayerisch-tschechischen Grenze.“
Der Appell des Landrats bezieht sich auf den Beschluss des Bayerischen Verwaltungshofs vom 24. November, mit dem die Regelung der in ganz Bayern geltenden Einreise-Quarantäneverordnung, wonach sich Grenzgänger wöchentlich einem Corona-Test unterziehen müssen, vorläufig außer Vollzug gesetzt wurde.
Löffler: „Ich kann und will die rechtlichen Erwägungen des Gerichts, das sich mit der Klage von österreichischen Schülern beschäftigt hat, nicht kommentieren. Aber ich stelle schon fest, dass die Tests sowohl bei den Grenzgängern und ihren Arbeitgebern als auch bei den Menschen im Landkreis Cham auf große Zustimmung gestoßen sind, weil sie einfach zu mehr Sicherheit im grenzüberschreitenden Austausch beitragen. Die Alternative wäre die Schließung der Grenze gewesen, was aber angesichts der vielfältigen wirtschaftlichen Verflechtungen in der Grenzregion ein Desaster geworden wäre. Grenzgänger aus Tschechien sind nicht nur in der Industrie, sondern auch im Handwerk und im Dienstleistungsbereich und vor allem auch in der Pflege tätig und werden dort auch dringend benötigt. Deshalb haben wir die Testpflicht auch bereits früher als der Staat eingeführt. Die Tatsache, dass von rund 4.500 Grenzgängern rund 500 als positiv erkannt wurden und somit nicht zur Weiterverbreitung des Virus beitragen konnten, spricht eine deutliche Sprache!“
Weitere Fakten und Daten:
- Im Landkreis Cham wurden bis zum 24.11. insgesamt 28.185 Tests bei Grenzgängern durchgeführt. Davon wurden dem Gesundheitsamt Cham 492 positive Fälle gemeldet. Das entspricht einem Anteil von 1,75 Prozent aller Testungen. Dieser Anteil lag in der ersten Testwoche (12. bis 18.10.) bei 2,7 Prozent und ist dann in der letzten Testwoche (16. bis 22.11.) auf 0,4 Prozent gesunken. Im Durchschnitt wurden wöchentlich rund 4100 Tests bei Grenzgängern durchgeführt.
- In den beiden Testzentren des Landkreises Cham haben bisher 44.817 Tests stattgefunden, davon 28.185 bei Grenzgängern.
- Im Landkreis Cham sind seit Beginn der Pandemie 1.564 positive Fälle bei Einwohnern festgestellt worden. Eine Relation zu den in den Testzenten getesteten Personen kann nicht hergestellt werden, da nicht bekannt ist, wie viele Personen von niedergelassenen Ärzten getestet wurden.
- Der Landkreis Cham liegt derzeit bei einer 7-Tage-Inzidenz von 138,28 (LGL vom 24.11., 8.00 Uhr) und hat damit eine der niedrigsten Fallzahlen aller Landkreise entlang der gesamten bayrisch-tschechischen Grenze, obwohl hier die meisten Grenzgänger beschäftigt sind. Zudem ist die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Cham nie über 180 gestiegen und relativ stabil geblieben bzw. jetzt sogar gesunken.
Bericht des Landratsamtes Cham
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