Zu Uns:
Wir sind die Bewegung #dontforgetyourfutureteachers, diese umfasst 1400 Mitgliederund setzt sich für faire Staatsexamensbedingungen trotz Coronamaßnahmen ein.
Kurzzusammenfassung was bislang geschah:
Durch Corona wurde der Examensprüfungszeitraum auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Lehrbetrieb, Unibibliothekszugänge und Kitabetreuungen wurden ausgesetzt. Nach 6 Wochen der Ungewissheit gab es die Mitteilung auf der Kultusministeriumsseite, dass das Examen in 3 Wochen fortgesetzt wird. Es gab keinerlei Anmerkungen bzgl. eines Chancenausgleiches oder Anpassung der Prüfungsmodalitäten.
Stand heute:
Laut KM- Pressemitteilung kann der Frühjahrstermin 2020 als Freiversuch gewertet werden. Dies soll nach Auffassung des Kultusministeriums den Druck nehmen und fair sein. Wir sehen das aber anders.Link: https://www.km.bayern.de/pressemitteilung/11802/nr-060-vom-06-05-2020.html
Unsere Forderungen waren und sind:
– Durchschnittswertung(Das ist auch denkbarer als beim Abitur, da jeder Studierende um zum Examen zugelassen zu werden auch jedes Fach und jedes Modul erfolgreich abgeschlossen, und dafür eine Noten bekommen hat. Eine Zulassungsarbeit wurde ebenfalls von allen geschrieben und benotet.)
– Bestehensnote von 4,5 auf 5,5 hochstufen(So ist jeder sicher im Referendariat, um dem bestehenden Lehrermangel entgegen zu wirken, der ab September durch den Wegfall älterer Lehrkräfte und Risikogruppenangehöriger im Lehrbetrieb noch viel stärker sein wird).
– milde Korrektur(ebenfalls fair und denkbar, da Lernpläne durch Coronamaßnahmen nachweisbar stark beeinträchtigt wurden).
Die Regelung des Kultus ist somit nur ein Tropfen auf den heißen Stein, der das Problem höchstens verschiebt und keine Chancengleichheit bietet.
Folgende Facetten gilt es zu berücksichtigen:
– Die Korrekturzeit ist weiterhin ein großes Problem, da sich Frühjahr und Herbsttermin überschneiden.(Wenn im August noch Prüfungen sind, kann man schwierig im September das Ref antreten. Wenn man diese Prüfungen nicht besteht, kann man den Examenstermin im Herbst nicht wahrnehmen).
– aktuell arbeiten viele unserer Studenten als Lehrer um den bestehenden Mangel auszugleichen (es ist ironisch, dass ihnen dieses Hilfe jetzt zum Nachteil wird)
– Nicht bestehen der Prüfung heißt ein Jahr warten auf den nächsten Versuch (s.o. wegen der Überschneidung.)- Eltern, Risikogruppen und andere Notlagen finden mit einem Freiversuch keinen Nachteilsausgleich. (Einfach eine “zweite Chance” ist kein Ersatz dafür, dass die Mehrheit sich auf die Märzprüfung vorbereitet hat, schreiben wollte und bestanden hätte).
– erschwerter Zugang zur Literatur macht das Lernen um ein vielfaches höher.
– Lösung bei der praktischen und mündlichen Prüfungen ist weiterhin ungewiss (in Hessen z.B. wurden sie klar abgesagt, die bundesweite Vergleichbarkeit ein und desselben Studiengangs ist auch an dieser Stelle fraglich)
– Quereinsteiger wurden in der Vergangenheit ohne Examen verbeamtet. Bei ihnen wird nur bedingt auf eine pädagogische Ausbildung wert gelegt. Das Lehramtsstudium wird somit weiterhin entwertet, was die Motivation nimmt Lehramt zu studieren und sich gegen priviligierte Quereinsteiger ohne didaktisches/pädagogisches Studium durchsetzen zu müssen.
– Gibt es bei Medizinern und Juristen auch Quereinsteiger? Uns sind diese Fälle nicht bekannt.
– Verbeamtung gibt es in anderen Bundesländern auch ohne Staatsexamen. Auch hier fühlen sich bayerische Lehrer deutlich benachteiligt, da andere Länder die Examenshürde schließlich direkt weglassen.
– Pensionierte Lehrer können aufgrund von Corona nicht wieder eingesetzt werden, der Lehrermangel wird noch größer in Zukunft. Mit der Lösung des Kultusministeriums wird das Problem verstärkt und nicht gelöst.
– Private Krankenversicherung und deren Abschluss gestaltet sich schwierig/unmöglich. Zudem rechnen und planen Examenskandidaten mit der Ref-Anstellung und sind davon auch finanziell abhängig.
– Ortszuteilung sehr spät, obwohl kein Ergebnis vorliegen kann. In Zeiten der Wohnungsnot also eine sehr leichtgläubige Lösung, die nicht aufgehen kann. Wer findet schon z.B. innerhalb von 2 Wochen in München ein bezahlbares Zimmer?