Umweltschutz kann „kinderleicht“ sein
Regensburg. Schülerinnen und Schüler der ersten bis vierten Klassen der Grundschule Bach an der Donau besuchten unlängst den örtlichen Wertstoffhof. In Begleitung von Schulleiterin Claudia Dorner und ihren Klassenlehrerinnen konnten die Kinder – parallel zu ihrem Wissen aus dem Schulunterricht – viele praktische Hinweise und interessante Eindrücke zu den Themen Abfalltrennung und Wertstofferfassung sammeln. Unter Anleitung von Wertstoffhofmitarbeiterin Elisabeth Landfried, unterstützt von Karin Dächert vom Sachgebiet Abfallwirtschaft am Landratsamt Regensburg, stellten die jungen Besucherinnen und Besucher beim Entsorgen der mitgebrachten Wertstoffe schnell fest, wie „kinderleicht“ Umweltschutz sein kann.
Umweltbildung hat lange Tradition
Im Landkreis Regensburg hat die „Umweltbildung“ eine lange Tradition. Seit über dreißig Jahren organisieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sachgebietes Abfallwirtschaft im Rahmen der gebührenfreien Abfallberatungen unterschiedliche Veranstaltungen zu Themen wie Vermeidung und Trennung von Abfällen, Lebensmittelverschwendung oder Erfassung von Wertstoffen. Ob auf den Wertstoffhöfen, in Schulen, über die Volkshochschule oder bei öffentlichen Veranstaltungen – die Veranstaltungsorte sind vielfältig und auf die jeweiligen Teilnehmergruppen abgestimmt.
Kontakt Abfallwirtschaft
Als Ansprechpartner für Wertstoffhof-Führungen, für Informationen zur Wertstofferfassung im Landkreis Regensburg oder bei Fragen rund um das Thema „Abfall“ stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sachgebietes Abfallwirtschaft im Landratsamt Regensburg gerne zur Verfügung (Telefon: 0941 4009-404, -368, E-Mail: abfallwirtschaft@lra-regensburg.de).
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite:
www.landkreis-regensburg.de/buergerservice/abfallratgeber/?wertstoffe&orga=93156
Gelbe Tonne: Haushaltsbefragung soll Bürgerwillen erkunden
Regensburg. Aufgrund der Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens zur Einführung einer gelben Tonne und auch im Hinblick auf die über 17.000 dafür gültigen Eintragungen will Landrätin Tanja Schweiger dem Kreisausschuss vorschlagen, eine Haushaltsbefragung zur Ermittlung des Bürgerwillens durchzuführen. Die Befragung soll an alle Haushalte im Landkreis gehen. Kostensparend soll dies gleichzeitig mit der turnusgemäßen jährlichen Versendung des Abfallkalenders passieren. Eine darin abtrennbare Karte kann kostenfrei an das Landratsamt zurückgesandt werden.
Beabsichtigt ist, die Meinung aller Bürgerinnen und Bürger zu der Frage einzuholen, ob anstatt der jetzigen Sammlung an den Wertstoffhöfen zukünftig eine gelbe Tonne im Holsystem zur Sammlung der Leichtverpackungen eingeführt werden soll. Das Ergebnis soll die Grundlage für die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise in den Gremien des Landkreises bilden.
Im Zuge der Transparenz ist es wichtig, zu erklären, dass der Landkreis eine Umstellung des Sammelsystems nicht alleine umsetzen kann, sondern nur mit dem zuständigen Ansprechpartner der Dualen Systeme gemeinsam. Dies ist seit Ende September die Firma Reclay. Diese lehnt aktuell eine Umstellung auf eine gelbe Tonne ab und hat angekündigt, sich gegen eine derartige Festlegung durch den Landkreis gerichtlich zu wehren. Dies bedeutet, dass wohl ein langwieriges Klageverfahren nötig ist, wenn die gelbe Tonne kommen soll. Im Verpackungsgesetz ist als Grundlage für einen Systemwechsel verankert, dass das Sammelsystem möglichst effektiv und umweltverträglich sein muss, weshalb auch ein etwaiges Klageverfahren unter diesen Gesichtspunkten entschieden werden müsste.
Ebenfalls muss im Sinne der Transparenz erwähnt werden, dass es bei einer Umstellung auf ein Holsystem zu einer Anpassung der Müllgebühren oder zu Veränderungen auf den Wertstoffhöfen (Verkleinerung, Reduktion der Öffnungszeiten oder Schließung einzelner Wertstoffhöfe) kommen wird.
Im Vergleich zur Durchführung eines Bürgerentscheids entsteht bei der Haushaltsbefragung ein wesentlich geringerer Verwaltungsaufwand und Kostenaufwand. Denn für einen Bürgerentscheid stünden circa 600.000 Euro im Raum, wofür sogar ein Nachtragshaushalt erforderlich wäre.
Durch die einfachere Abwicklung ohne Einbindung der Gemeinden, Anlegen von Bürgerverzeichnissen, Einrichtung von Wahllokalen, Bestimmung von Wahlhelfern oder Organisation einer Briefwahlmöglichkeit etc. ist die Haushaltsbefragung sogar schneller umsetzbar als ein Bürgerentscheid.
Wohlwissend, dass eine Haushaltsbefragung im Gegensatz zu einem Bürgerentscheid kein offizielles Mittel der Mitwirkungsrechte der Bürgerschaft darstellt, wird der mittels Haushaltsbefragung ermittelte Bürgerwille dennoch eine geeignete Grundlage für politische Entscheidungen zum Thema Erfassung von Leichtverpackungen für den Kreistag sein.
(Berichte des Landratsamtes Regensburg / Bild: Archivbild)