„Gerade in einer Region wie unserer wäre ein konkreter Geldbetrag besser als eine Steuererleichterung“, sagte Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch beim politischen Frühschoppen der AG60plus der Weidener SPD im Café
Mitte im Weidener Stockerhutpark. Die SPD-Senioren hatten den Weidener Bundestagsabgeordneten eingeladen, um mit ihm über die Pläne der Großen Koalition für einen besseren und wirksamen Klimaschutz zu reden. „Wir unterscheiden uns in diesem Thema von allen anderen Parteien dadurch, dass wir das Soziale mit dem Ökologischen verbinden möchten“, so Grötsch. Klimaschutz könne nur erfolgreich sein, wenn er auch in der Bevölkerung breit akzeptiert und mitgetragen würde. Deshalb sei es wichtig, dass in allen Bereichen Einsparungspotenziale genutzt würden und Belastungen nicht kleine und mittlere Einkommensschichten treffen, sondern dass jeder entsprechend seiner wirtschaftlichen Stärke einen verträglichen Beitrag zum Klimaschutz leiste, so Grötsch.
„Wir wollen uns aus erster Hand informieren und die Sichtweise der Generation 60plus in die Diskussion einbringen“, sagte Vorsitzender Josef Höfer zu Beginn der Veranstaltung. Stadtratskandidat Waldemar Hock verwies auf die wichtige Rolle der öffentlichen Verkehrsmittel beim Klimaschutz: „Wem es ernst ist mit dem Klimaschutz, der setzt auch auf einen massiven Ausbau der Busverbindungen rund um Weiden“, so Hock. Darüber hinaus forderte er, der Freistaat müsse die Kosten für den Personennahverkehr übernehmen und dürfe diese nicht bei den Städten und Landkreisen liegen lassen. „Andere Länder machen es uns vor: Was in Luxemburg, Österreich und Großbritannien möglich ist, muss auch in Bayern möglich sein“, forderte er die Einführung eines 365-Euro-Tickets, mit dem man alle Bus- und Zugverbindungen bayernweit gratis nutzen können müsse.
Willy Koegst kritisierte, dass man den Klimaschutz praktisch verschlafen habe: „Man hätte schon vor 30 Jahren damit beginnen müssen, das Klima zu schützen! Damals wollte niemand etwas davon hören und jetzt ist das Thema in aller Munde.“
Neben dem Thema Klimaschutz spielten auch die Ereignisse in Thüringen rund um den inzwischen wieder zurückgetretenen Ministerpräsidenten von der FDP eine Rolle. „Niemals darf es ein Wackeln geben, wenn es um die Verteidigung unserer demokratischen Werte geht“, appellierte Grötsch in Richtung aller Parteien. Er sei froh, dass die SPD dahingehend eine sehr klare Position habe. „Trotzdem braucht es an unseren Schulen andere Unterrichtsinhalte. Es muss viel stärker um die Vermittlung von Werten und demokratischen Prinzipien gehen, als das bislang der Fall ist“, so der Bundestagsabgeordnete. Dafür wolle er sich im Parteivorstand der SPD und im Bundestag stark machen.
Abschließend wies Vorsitzender Josef Höfer noch auf die anstehenden Termine der Weidener SPD-Senioren hin und dankte für die rege Teilnahme.
Bericht und Bild vom MdB Uli Grötsch – Bürgerbüro