Polizei
Ein junger Mann Mitte 20 wandte sich gestern an die Polizeiinspektion Burglengenfeld, da er erpresst wurde. Er lernte zuvor über einen Messenger-Dienst vermeintlich eine Frau kennen. Schnell wurden persönliche Daten und Fotos ausgetauscht, darunter auch intime Bilder. Es dauerte nicht lange, bis der Mann Screenshots seiner eigenen intimen Fotos erhielt. Ihm wurde daraufhin mit der Veröffentlichung gedroht, falls er nicht Geld überweisen würde. Unter Druck kam er dem nach und überwies Geld in mittlerer dreistelliger Höhe.
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang dringend vor den Gefahren des Internets. In diesem Fall handelt es sich um einen sogenannten Fall der „Sextortion“. Die Vorgehensweisen der Täter sind sehr vielseitig. Bei Sextortion lernen Betroffene oftmals eine fremde Person über ein soziales Netzwerk wie Twitter, Snapchat, Instagram oder Facebook oder auch über Dating-Plattformen kennen und kommunizieren miteinander. Mit dem Ziel, das potenzielle Opfer dazu zu überreden, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen, lenken die Täter/innen die Kommunikation schnell oft auch auf Video-Telefonie um.
Dabei zeichnen sie diese sexuellen Handlungen auf und drohen im Anschluss daran, dieses Video oder Bild im Internet zu veröffentlichen, falls die Forderung des Täters oder der Täterin nicht erfüllt wird. Häufig verlangen die Täter Geld oder Bitcoins; nicht selten jedoch wird das Druckmittel auch genutzt, um weitere Nacktaufnahmen zu erpressen.
So schützen Sie sich vor “sexueller Erpressung”
- Verschicken Sie keine Nacktaufnahmen!
- Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen an.
- Prüfen Sie regelmäßig Ihre Account- und Privatsphäreeinstellungen.
- Seien Sie zurückhaltend mit der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Anschrift, Geburtsdatum oder Arbeitgeber.
- Stimmen Sie nicht vorschnell einem Videochat zu.
- Stimmen Sie keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in (Video-)Chats zu, wenn Sie die Person erst seit kurzem kennen.
- Halten Sie Betriebs- sowie Virenschutzsysteme auf Ihren Endgeräten wie Smartphone, Laptop, Tablet oder Computer immer auf dem aktuellen Stand, um sich vor Schadsoftware, sogenannter Malware, zu schützen. Es gibt Malware, die Ihre Webcam problemlos aktiviert und Sie damit jederzeit filmen kann.
Weitere Informationen findet man unter: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/sextortion/