Tirschenreuth/Bad Neualbenreuth. Landrat Roland Grillmeier kam kürzlich eigens zu einem Antrittsbesuch ins Sibyllenbad nach Bad Neualbenreuth. Bürgermeister Klaus Meyer und Werkleiter Gerhard Geiger informierten den neuen Landrat über die aktuelle Situation im einzigen Kurbad der nördlichen Oberpfalz.
„Als Bürgermeister der Stadt Mitterteich habe ich bereits die letzten 18 Jahre an der positiven Entwicklung des Bades mitgewirkt.“ Grillmeier freue sich daher auf seine neue Rolle als stellvertretender Zweckverbandsvorsitzender. Dieses Amt hat laut Satzung immer schon der Tirschenreuther Landrat inne. Nach dem Bezirk Oberpfalz mit 70 Prozent ist der Landkreis mit 15 Prozent an dem Zweckverband für den Tourismusmagneten im Stiftland beteiligt.
„Für mich ist das Sibyllenbad ein wichtiger Motor für die Erfolgsregion Landkreis Tirschenreuth“ so der Landrat. „Der Weg zum Heilbad hat viel dazu beigetragen, dass sich die Tourismus-, Heil- und Naturregion in den letzten Jahren so enorm entwickelt hat“.
Bad Neualbenreuth wurde mit dem Prädikat Heilbad für die jahrelangen Anstrengungen auf dem Weg vom Erholungsort zum naturnahen Heilbad belohnt. Das Sibyllenbad in Bad Neualbenreuth habe als zweites oberpfälzer Heilbad (neben Bad Kötzting) enorme Auswirkungen auf die gesamte Region.
Dass die erste Saison nach Ernennung zum Heilbad wegen der Corona-Krise eine derartige Herausforderung darstellen würde, die es gemeinsam zu bewältigen gilt, hätte niemand gedacht. Dies treffe aber alle Bäder. Grillmeier dankte Werkleiter Geiger und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sibyllenbad für ihr Engagement und auch für ihr Mitziehen in der Krise, insbesondere auch den Besitzern von Fremdenzimmer und der Gastronomie für das Durchstehen der Durststrecke.
„Nun zeige sich aber Licht am Ende des Tunnels, die medizinische Abteilung ist wieder im Teilbetrieb gestartet und auch der Start des Badbetriebes und der Wellnesslandschaft sei nach der Bekanntgabe der Vorgaben der Staatsregierung auf den 27. Juli bestimmt, resümierte Landrat Grillmeier. Man werde mit einem entsprechenden und umfangreichen Hygienekonzept in Betrieb gehen, dahinter stehen wir auch.
Der Werkausschuss und die politischen Gremien waren in den zurückliegenden Wochen nicht untätig. Es werde derzeit die Sanierung des orientalischen BadeTempels, einer der Highlights des Sibyllenbades, vorbereitet. Dies sei ein Signal dafür, dass der Zweckverband nach zahlreichen Investitionen der vergangen Jahre mit dem Sibyllenbad weiter in eine gute Zukunft blickt und diese bestmöglich gestalten mag.
Nach der Coronabedingten Verschiebung der Frühjahrssitzung werden Werkausschuss und Verbandsversammlung als Aufsichtsgremien am 29. Juli im Tirschenreuther Landratsamt tagen.
Klaus Meyer als erster Bürgermeister der Tillenberggemeinde dankte seinem früheren Bürgermeisterkollegen für die bisherige gute und erfolgreiche Zusammenarbeit und zeigte sich optimistisch, dass neben Bezirkstagspräsident Franz Löffler auch der neue Landrat ein deutlicher Freund und Förderer des Sibyllenbades in seiner Gemeinde an der Spitze des Zweckverbandes sei. Meyer schilderte die deutlichen Einbußen bei Gastronomie und bei den Übernachtungsbetrieben seit der Coronabedingten Schließung des Kurmittelhauses am 14. März. „Uns wurde die Abhängigkeit von Sibyllenbad für den Tourismus in der Gemeinde wieder sehr deutlich vor Augen geführt“, so der CSU-Politiker.
Werkleiter Geiger schilderte dem Landrat die aktuelle Situation. Die medizinische Abteilung mit dem physiotherapeutischen Angebot ist ebenso wie das Sibyllenbader Naturfango und den einzigartigen Radon-Kohlensäure-Kombinationsbäder seit 15. Juni wieder verfügbar. Aufgrund der derzeitigen Coronavorgaben sei dazu ein doppelter Personaleinsatz erforderlich aber die Patienten sind sehr dankbar, dass die Angebote zur Schmerzlinderung wieder verfügbar sein werden.
Grundsätzlich positiv sieht der Leiter des Kurmittelhauses auch die Öffnungsoptionen, welche die Staatsregierung am 16. Juni entschieden hatte. Dass das finale Konzept erst am Samstag, dem 20. Juni vorlag, sei Ausdruck der ernsthaften Sorge der Landesregierung ob des Gesundheitsschutzes für Gäste und Belegschaft. „Wir haben dann unmittelbar die Umsetzungsbedingungen im Führungskreis diskutiert und als Restarttermin den 27. Juli festgelegt.“ Ein gewisses Unwohlsein wollte der Diplom-Kaufmann angesichts aktuell wieder steigender Infektionszahlen in der Republik nicht verhehlen. „Vorsicht und Gesundheitsschutz hätten im Neualbenreuther Kurbad absolute Priorität“, sagte Geiger beim Vororttermin und sprach auch seinen Dank aus, dass der Leiter des Tirschenreuther Gesundheitsamtes noch vor dem geplanten Restart sich im Sibyllenbad die Konzeption und die Situation vor Ort anschauen wird.
„Ich weiß ob der öffentlichen Erwartungshaltung seitens der Touristikpartner und auch der Bürgerinnen und Bürger, bald wieder zur Normalität zurückzukehren, aber das Virus ist noch nicht aus der Welt“. Die zahlreichen Restriktionen werden allen Kurbädern und Thermen in Bayern nur einen Start fernab früherer Freizügigkeit erlauben, und dennoch die Vorgaben seinen richtig. Dass Dampfbäder und damit auch der orientalische BadeTempel als Besonderheit des Sibyllenbades noch nicht öffnen dürfen, sei konsequent aber auch bitter, so der Chef von rund 85 Mitarbeiterin in der Gesundheits- und Wellnesseinrichtung, die seit April in Kurzarbeit sind.
Einvernehmen hatten Landrat, Bürgermeister und Werkleiter, bevor es dann zum Fototermin in den Außenbereich der Badelandschaft ging, ob der Bedeutung des Kurmittelhauses für den Tourismus im Landkreis und die Freude, dass Sibyllenbad Stück für Stück diese Rolle wieder ausüben könne.
Bericht des Landratsamtes Tirschenreuth
Bild: Sibyllenbad