Weiden. Weit über die Stadtgrenzen von Weiden hinaus kannte fast jeder das Ehepaar Meister vom Bayerischen Roten Kreuz, denn Alfred und Elisabeth Meister engagierten sich Zeit ihres Lebens sowohl hauptamtlich als auch in unzähligen Stunden zusätzlich ehrenamtlich für die Bereitschaft Rothenstadt und den gesamten Kreisverband Weiden und Neustadt/WN.
Noch im November konnten beide auf der Jahresabschlussveranstaltung der Bereitschaft Rothenstadt Ehrungen entgegennehmen. Alfred wurde die Auszeichnung für 55 Jahre, seiner Frau Elisabeth für 35 Jahre aktive Mitarbeit im Dienste des Roten Kreuzes verliehen.
Alfred und Elisabeth waren nicht nur privat, sondern auch innerhalb des BRK ein hervorragend eingespieltes Paar. Zu Spitzenzeiten verbrachten beide über Monate hinweg ihre Wochenenden damit, Lehrgangsteilnehmer oder Veranstaltungsbesucher zu bekochen. Beide stellten das Rote Kreuz stets vor ihr eigenes Privatleben und bildeten damit die guten Seelen der Bereitschaft. Dieses Engagement war im gesamten Kreisverband hoch angesehen.
Hauptamtlich kam Alfred 1969 als Krankenpfleger im Senioren-Wohn- und Pflegeheim Weiden zum BRK. Später begann er seine Karriere im Rettungsdienst und absolvierte dort zahlreiche Ausbildungen, ehe er im Jahr 1990 zum Rettungsassistenten ernannt wurde. Im Februar 2000 wechselt er in die Verwaltung des Kreisverbandes und war mit Hausmeistertätigkeiten, Betreuung und Durchführung des „Glückshafen“ und der Altkleidersammlungen betraut. Am 01.05.2010 wurde er in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Ehrenamtlich blieb er dem Roten Kreuz auch nach diesem Tag weiterhin erhalten.
Auch über die Grenzen des Kreisverbandes hinaus war Alfred sehr engagiert. Seine weitesten, ehrenamtlichen Einsätze führten ihn in Auslandseinsätze nach Italien, Ungarn und Russland. Er war eines der am längsten aktiven Mitglieder in der Bereitschaft Rothenstadt.
Elisabeth Meister war von 01.09.1976 an als Krankenschwester in der Sozialstation des Kreisverbandes beschäftigt. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Fußpflegerin und war bis zu ihrem Renteneintritt am 01.07.2012 in dieser Funktion beim BRK tätig. Außerdem unterstütze sie über Jahrzehnte ihren Ehemann Alfred bei seinen Einsätzen und Tätigkeiten. Elisabeth war stets zur Stelle, wenn es Probleme gab und sie stand jederzeit allen mit Rat und Tat zur Seite. Mit ihrem bewundernswerten Optimismus motivierte sie ihre Kameradinnen und Kameraden immer wieder aufs Neue. Sie absolvierte ehrenamtlich diverse Aus- und Fortbildungen, unter anderem erlangte sie 1986 die Ausbildung zur Rettungssanitäterin und im Jahre 1990 wurde sie zur Rettungsassistentin ernannt. Auch die Ausbildung der Bevölkerung lag ihr als Erste Hilfe Ausbilderin sehr am Herzen.
„Helfen war ihr Leben“, sagt Kreisgeschäftsführer Sandro Galitzdörfer. „Beide opferten so manchen Urlaub und unzählige Stunden ihrer Freizeit, um für ihre Mitmenschen da zu sein. Sie zögerten nie, wenn es darum ging zu helfen und zu trösten. Ihr außerordentliches Engagement, auch über die Bereitschaftsgrenzen hinaus, verdient besonders Dank und Würdigung.“
In Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen für das Rote Kreuz wurden Alfred und Elisabeth bereits unzählige Ehrungen verliehen. Zuletzt erhielt Alfred im Jahr 1996 die Verdienstmedaille der Sanitätskolonnen in Silber, 2006 das goldene Staatsehrenzeichen, 2012 das Ehrenzeichen der Bereitschaften in Gold sowie im letzten Jahr die Auszeichnungsspange für 55 aktive Dienstjahre. Elisabeth wurden im Jahr 1989 die Verdienstmedaille der Sanitätskolonnen in Bronze, 2006 das silberne Staatsehrenzeichen, 2012 das Ehrenzeichen der Bereitschaften in Silber sowie im letzten Jahr die Auszeichnungsspange für 35 aktive Dienstjahre verliehen.
Elisabeth Meister verstarb im Alter von 70 Jahren während Alfred (73) seiner Gattin nur einen Tag später folgte. „Mit dem Ehepaar Meister verliert das Rote Kreuz zwei hoch angesehene, geschätzte Kameraden, die als leuchtende Vorbilder vorangegangen sind. Unser Mitgefühl gilt den trauernden Angehörigen. Wir werden der Verstorbenen stets ein ehrendes Gedenken bewahren.“
Bericht und Foto von Markus Zimmermann/Kreisverband Weiden und Neustadt/WN