Bericht und Bild: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Bayern.  Die Suche nach relevanten Eintragspfaden von Mikroplastik in die Umwelt geht weiter. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber in München. „Wir sagen dem Plastik und Mikroplastik in unseren Flüssen den Kampf an. Für saubere Flüsse und Seen brauchen wir sinnvolle Maßnahmen auf wissenschaftlicher Basis. Dazu bauen wir die Mikroplastik-Forschung weiter aus. Die Forschung ist ein wesentlicher Teil unseres Programms ‚Wasserzukunft Bayern 2050‘.


Das Programm ‚Wasserzukunft Bayern 2050‘ nimmt die gesamten Wasservorkommen des Freistaats in den Blick. Unser Ziel ist gesundes und sauberes Wasser überall in Bayern – nicht nur für die Trinkwasserversorgung, sondern auch als Lebensraum für Fische und andere Lebewesen. Plastik im Wasser muss zum no go des 21. Jahrhunderts werden. Die aktuellen Erkenntnisse zeigen: Plastik belastet unsere Umwelt und die Tierwelt. Deshalb setzen wir uns für eine deutliche Reduktion der Kunststoffabfälle ein. Wir haben von Bayern aus beispielsweise eine Initiative für ein umfassendes Plastiktütenverbot gestartet. Jedes Plastikteil, das nicht in der Natur landet, kann auch nicht zu Mikroplastik in Gewässern werden. Wir werden auch künftig Initiativen zur Reduzierung von Kunststoff einbringen.“

Bayern untersucht bereits seit 2014 wissenschaftlich das Vorkommen und die Folgen von Mikroplastik in der Umwelt. In einem neuen, auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekt am Landesamt für Umwelt (LfU) sollen ab 1. April dieses Jahres weitere Daten zum Vorkommen von Mikroplastik in Fischbeständen bayerischer Seen gewonnen werden. Daneben ist ein aktives Muschelmonitoring an Fließgewässern vorgesehen. Auf diese Weise können mögliche Quellen und Eintragswege von Mikroplastik erfasst werden. Das Umweltministerium fördert das Projekt mit rund 280.000 Euro.

Die aktuellen Ergebnisse des abgeschlossenen mehrjährigen LfU-Forschungsprojekts zeigen eine ubiquitäre Präsenz dieser kleinen Kunststoffpartikel in der Umwelt. In Mehrzahl handelt es sich um sogenanntes sekundäres Mikroplastik.

Dafür spricht, dass ein Großteil der analysierten Partikel in Form von Kleinstteilchen vorlag, die durch den Zerfall größerer Plastikteile, wie zum Beispiel achtlos am Ufer zurückgelassenem Plastikmüll, entstehen. Primäres Mikroplastik, wie zum Beispiel Kunststoffbeads aus Körperpflegeprodukten, liefern dagegen keinen nennenswerten Beitrag zum Vorkommen von Mikroplastik in bayerischen Gewässern.

Das abgeschlossene Projekt hat außerdem gezeigt, dass Muscheln bereits aufgenommene Kunststoffpartikel auch wieder abgeben können. Die Auswirkungen auf den Stoffwechsel der Muscheln sind dabei nach bisherigem Kenntnisstand gering. Erst in Verbindung mit dem neuen Forschungsprojekt ist eine abschließende Risikobewertung der in bayerischen Gewässern ermittelten Konzentrationen von Mikroplastik für Fische und andere Wasserlebewesen möglich.