Bericht: Dominik Brütting/Bürgerbüro / Bild: ver.di-Betriebsgruppe Weiden
Weiden. Das Thema Homeoffice bewegt die Arbeitswelt – auch die ver.di-Betriebsgruppe Telekom in Weiden. Im Rahmen einer Videokonferenz tauschten Sie sich gemeinsam mit ver.di-Gewerkschaftssekretärin Eva Bößl und dem Weidener Bundestagsabgeordneten Uli Grötsch über die Lehren für die Zukunft aus.
„Die Corona-Pandemie hat in vielen Bereichen unserer Arbeitswelt den Wandel dramatisch beschleunigt. Im Bundestag ist das seitdem praktisch jede Woche ein Thema“, erläuterte Grötsch. „Das Recht auf Homeoffice ist ein festes Ziel der SPD. Wir müssen aber gemeinsam mit den Gewerkschaften und Betriebsräten ein Auge darauf haben, dass Homeoffice nicht zum Abbau von Arbeitnehmerrechten, zum Beispiel bei der Zeiterfassung oder Arbeitsplatzsicherheit führt.“
Betriebsgruppenvorsitzender Immanuel Sammer unterstützte die Forderung nach Wahlfreiheit der Beschäftigten: „Wir haben bei uns das Stimmungsbild, dass die meisten Beschäftigten eine Mischung aus Büro und Homeoffice bevorzugen würden. Die Erfahrungen zeigen auch, dass im Homeoffice keine schlechtere Arbeit abgeliefert wird, ganz im Gegenteil.“ Sorgen macht dem Betriebsrat allerdings die Situation der Auszubildenden: „Durch die langen Phasen im Homeoffice fehlt bei den Azubis natürlich die sonst sehr intensive Betreuung in der Ausbildungszeit. Hier hoffen wir natürlich, dass wir keine weitere Corona-Welle mit entsprechenden Einschränkungen bekommen.“
Das Thema Ausbildungsplätze bei der Telekom beschäftigt auch die Gewerkschaft ver.di – allerdings noch aus einem ganz anderen Grund. Wie Gewerkschaftssekretärin Eva Bößl erläuterte, dass die Ausbildungsquoten bei der Telekom immer mehr gesenkt würden, was sich schon jetzt im Unternehmen deutlich bemerkbar mache. „Wir haben mittlerweile einen deutlichen Nachholbedarf an Auszubildenden und kämpfen deshalb vehement für höhere Ausbildungsquoten. Ausbildungsplätze sind Zukunft“, stellte Bößl fest.
MdB Uli Grötsch begleitet das Thema schon seit mehreren Monaten aktiv und erklärt sich „zu 100 Prozent solidarisch mit Euren Forderungen. Gerade Großkonzerne wie die Telekom muss man immer wieder daran erinnern, dass sie auch eine Pflicht zur Nachwuchsförderung haben. Sonst ist der Fachkräftemangel auch in diesem Bereich vorprogrammiert“, appelliert Grötsch an das Unternehmen.