Bericht: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege / Bild: Archivbild

Bayern.  Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek setzt im Kampf gegen Sucht und Drogen verstärkt auf Digitalisierung. Holetschek betonte am Freitag anlässlich des Weltdrogentags am 26. Juni: „Wir wollen vor allem junge Menschen dort abholen, wo sie unterwegs sind: im Netz. Deshalb wollen wir Betroffenen und deren Angehörigen künftig noch mehr Informationen und Hilfen zum Thema Sucht auch digital auf einer Plattform anbieten.“


Der Minister betonte: „Wie wichtig digital abrufbare Informationen sind, hat vor allem die Corona-Pandemie noch einmal eindrücklich gezeigt. Wir setzen deshalb auf ein umfassendes Angebot: Neben Alltagsdrogen wie Alkohol und Nikotin bieten wir Hilfen bei illegalen Drogen und Verhaltenssüchten wie Glücksspielsucht an.“

Holetschek ergänzte: „Frühzeitige Aufklärung und zielgruppengerechte Hilfsangebote sind wichtig, um zu verhindern, dass Jugendliche und junge Erwachsene beispielsweise von der legalen Droge Alkohol abhängig werden. Dabei können Online-Angebote helfen, weil sie Betroffenen und deren Angehörigen niederschwellige Unterstützung anbieten und die Reichweite unseres Hilfesystems vergrößern.

Der Minister verwies darauf, dass in Deutschland besonders viel Alkohol konsumiert wird: Mit umgerechnet 10,8 Litern Reinalkohol lag der bundesweite jährliche Pro-Kopf-Konsum der Bevölkerung ab 15 Jahren 2019 deutlich über dem europäischen Durchschnitt.

Holetschek warnte zugleich erneut vor einer Verharmlosung von Cannabis: „Das Wort ‚Entkriminalisierung‘ mag zwar positiv klingen. Es muss aber verhindert werden, dass die Hemmschwelle sinkt und noch mehr Menschen als bisher Cannabis konsumieren. Deshalb setzen wir auf eine wissenschaftlich fundierte Aufklärung über die Risiken, einen starken Jugend- und Gesundheitsschutz sowie auf gezielte Hilfs- und Therapieangebote für Betroffene.“

Der Minister erläuterte: „In Bayern gibt es ein dichtes Netz von Einrichtungen, die Unterstützung rund um Fragen von Drogen, Sucht und Abhängigkeiten bieten. Hierzu zählen insbesondere die ambulanten Psychosozialen Beratungs- und Behandlungsstellen für Suchtgefährdete und -kranke. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieser Einrichtungen danke ich sehr für ihren Einsatz!“