Berlin.  Die Siegerinnen und Sieger stehen fest: Aus 618 einge­reichten Wett­bewerbs­beiträgen hat die Jury des Wett­bewerbs „Jugend testet“ jetzt die sechs besten Arbeiten ausgewählt. Mehr als 2.300 junge Leute im Alter von 12 bis 19 Jahren haben um die Haupt­preise konkurriert. Dabei testeten die Jugend­lichen alles, was ihnen unter die Finger kam: Back­fische und Bienenwachs­tücher, Diäten und Döner­imbisse, Panzertape und Puddingpulver, Navigations- und Meditations-Apps – nichts war vor ihrem prüfenden Blick sicher.

Verbraucher­schutz­ministerin Christine Lambrecht, Schirmherrin des Wett­bewerbs, lobt nicht nur die diesjäh­rigen Preisträgerinnen und Preisträger, sondern alle Teilnehmenden für ihr Engagement und ihre beein­druckenden Projekte: „Bei ‚Jugend testet‘ zeigen uns Jugend­liche, was es heißt, unsere Konsumwelt kritisch und konstruktiv zu hinterfragen“.


Insgesamt 12.000 Euro gab es in den beiden Wett­bewerbs­kategorien Produkttests und Dienst­leistungs­tests zu gewinnen. Der mit 2.500 Euro dotierte 1. Preis in der Kategorie Produkttests geht an eine Schülerin der Liebigschule in Gießen (Hessen) für ihren Test von Hitzeschutzmitteln für Haare. Nach dem Auftragen der Mittel strapazierte sie Haar­strähnen systematisch mit Föhn und Glätt­eisen und analysierte im Raster­elektronenmikroskop, wie gut die Produkte die Haare tatsäch­lich schützen.

Auch bei den anderen Preisträgerinnen in dieser Wett­bewerbs­kategorie dreht sich alles ums Haar. Für ihren Test von Zopfgummis erhalten drei Schüle­rinnen des Gymnasiums Markt­breit in Franken (Bayern) den mit 2.000 Euro dotierten 2. Preis. Sie wollten unter anderem wissen, wie reiß­fest die Haar­gummis sind, ob sie zum Ausleiern tendieren, auch beim Schwimmen unter Wasser guten Halt geben oder beim Heraus­nehmen aus dem Haar ziepen.

Der 3. Preis und 1.500 Euro gehen an vier Realschüle­rinnen aus Schöll­nach (Bayern) für ihren Test von festen Haarwaschmitteln. Sie prüften nicht nur, wie ergiebig die Mittel sind und ob der Schaum die Augen reizt. Wichtig war ihnen vor allem das Wasch­ergebnis: Lief es gut, waren die Haare nach dem Waschen glänzend, locker und leicht kämm­bar. Bei den schlechteren Mitteln sahen die Haare hinterher fettiger aus als zuvor.

In der Kategorie Dienst­leistungs­tests geht der 1. Preis an einen Schüler des Wilhelm-von-Siemens-Gymnasiums in Berlin für seinen Test von digitalen Schulplanern. Akribisch untersuchte er den Funk­tions­umfang der Apps. Dabei interes­sierte ihn vor allem, ob sich neben der Stundenplan­funk­tion auch die Haus­aufgaben digital notieren, Noten­systeme einstellen und Noten­durch­schnitte für jedes Fach berechnen lassen. Außerdem prüfte er, ob die Apps daten­schutz­konform sind und wie leicht sie sich konfigurieren lassen.

Ebenfalls mit einer App hat sich eine Schülerin der beruflichen Oberschule Straubing (Bayern) beschäftigt. Sie untersuchte mit 20 Probandinnen, wie intuitiv sich kostenfreie Zykluskalender-Apps bedienen lassen und ob Anwende­rinnen ihre Daten mit Pass­wort oder Code sichern können. Wichtig war ihr außerdem, was die App-Anbieter laut ihrer Daten­schutz­richt­linien mit den erhobenen Daten zu Zyklus, Verhütungs­methoden, Größe und Gewicht der Frauen machen. Dafür erhielt sie 2.000 Euro und den 2. Preis.

Der 3. Preis geht an zwei Schüle­rinnen des Fürst-Johann-Moritz-Gymnasiums in Siegen (NRW) für ihren Test von Gemüsekisten-Lieferanten. Sie beur­teilten nicht nur Kundenfreundlich­keit und Flexibilität der Anbieter bei der Zustellung sowie Angebots­vielfalt und Frische des gelieferten Gemüses. Ihnen war vor allem wichtig, wie nach­haltig das Angebot der Lieferanten ist, also Regionalität, Saison­alität, Verpackung, Anbaubedingungen und Lieferwege.

Aufgrund der Covid-19-Pandemie fällt die fest­liche Preis­verleihung dieses Jahr aus. Dafür erhalten die Preisträger*innen neben ihren Geld­preisen Einladungen zu einer drei­tägigen Berlin-Reise im nächsten Jahr.

Neben den sechs Haupt­preisen vergibt die Stiftung Warentest zahlreiche Anerkennungs­preise und Urkunden. Die nächste Runde startet im September 2020. Mehr Informationen unter www.jugend-testet.de.

 

Bericht und Bilder: Stiftung Warentest