Bericht und Bild: Landratsamt Cham
Cham. Am 15. Mai startet der Zensus 2022 – besser bekannt als Volkszählung – in ganz Deutschland. Im Landkreis Cham werden dabei rund 34.000 Personen befragt. Hierfür werden Freiwillige gesucht, die gegen eine Aufwandsentschädigung ehrenamtlich als sogenannte Erhebungsbeauftragte mithelfen. Lena Hölzl, Leiterin und Vicky Neft, stellvertretende Leiterin in der Erhebungsstelle erklären die Bedeutung des Zensus und warum es sich lohnt aktiv dabei zu sein:
Was hat Ihr Interesse an dieser Aufgabe geweckt?
Hölzl: Ich gebe zu, zuerst dachte ich beim Zensus nur an trockene Zahlen. Aber auf den zweiten Blick hat mich überzeugt, was dahintersteckt: dabei mitzuarbeiten die Grundlagen für wichtige Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu liefern: Gibt es genug Wohnraum? Wo werden Kindergärten, Schulen oder Altenheime benötigt? In welchen Bereichen muss mehr investiert werden? Wo braucht es Förderungen auch aus den EU-Fördertöpfen?
Neft: Das war auch meine Motivation: Den Zensus gibt es nur alle 10 Jahre. Wann bekommt man schon eine solche Möglichkeit, die Heimat von morgen mitzugestalten.
Alle 10 Jahre? Was macht den Zensus 2022 so wichtig?
Neft: Zum Stichtag, 15. Mai werden ca. 34.000 Personen im Landkreis Cham persönlich befragt. Die Interviewer überprüfen ab dem 16. Mai direkt vor Ort die Richtigkeit und Vollständigkeit der angegebenen Haushalte, sowie der darin lebenden Personen. Außerdem werden Alter, Geschlecht oder zum Beispiel die Staatsbürgerschaft der Einwohnerinnen und Einwohner abgefragt. Diese Daten sind dann die Basis für zahlreiche Statistiken, die wiederum die Grundlage für zentrale Entscheidungen bilden.
Für die Befragungen suchen Sie Personen, die vor Ort mit den rund 34.000 Personen sprechen. Was genau müssen diese machen?
Neft: Die Erhebungsbeauftragten bekommen die Kontaktdaten von uns und müssen dann die ihnen zugeteilten Haushalte kontaktieren, indem sie ein Anschreiben in den Briefkasten werfen. Das eigentliche Interview wird persönlich ab dem 16. Mai, mithilfe eines Tablets, vor Ort durchgeführt. Die Zeit kann sich jeder Interviewer selbst einteilen und die Ergebnisse werden anschließend an die Erhebungsstelle, also an uns, übermittelt.
Hölzl: Dabei steht der Datenschutz an oberster Stelle. Dieser ist sowohl durch die Erhebungsbeauftragten als auch durch die Erhebungsstelle immer zu gewährleisten. Verschwiegenheit und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit den Daten ist eine wichtige Voraussetzung für diese Tätigkeit.
Gibt es für die in diesem Ehrenamt aufgebrachte Zeit einen Ausgleich?
Hölzl: Ja, je nach Umfang der Befragungen bekommt jeder eine steuerfreie Aufwandsentschädigung in Höhe von ca. 800 €. Fahrtkosten werden erstattet.
Neft: Zudem erhalten die Erhebungsbeauftragten entsprechendes Arbeitsmaterial, wie ein Tablet, Tasche und vieles mehr. Außerdem werden sie durch uns geschult und wir stehen ihnen als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung.
Wohin können sich Interessierte denn wenden?
Hölzl: Bei Fragen stehen wir unter der Telefonnummer 09971 78-002 gerne zur Verfügung. Gerne sprechen wir mit allen, die Fragen zu dem wichtigen Ehrenamt oder zum Zensus allgemein haben. Die Anmeldung ist auch online über das Kontaktformular auf der Homepage www.landkreis-cham.de/zensus möglich. Dort finden sich auch alle Infos und kurze Erklärvideos zum Zensus.