Cham.  Anfang der Woche hatte Landrat Franz Löffler endlich den entscheidenden Förderbescheid in den Händen für den Start des 125 Millionen Euro umfassenden Ausbaus der grauen Flecken im Landkreis. Der Bund beteiligt sich nun verbindlich mit 62 Millionen Euro und der Freistaat mit 50 Millionen Euro. Der Landkreis Cham erweitert damit sein Glasfaserprojekt um weitere rund 8.000 Anwesen.

Eine erfreuliche Nachricht für alle Bürgerinnen und Bürger, die bereits über 30 Mbit/s aber immer noch unter 100 Mbit/s zur Verfügung haben. „Der Ausbau ist die mit Abstand größte Infrastrukturmaßnahme in der Geschichte des Landkreises Cham. Unsere Region wird davon massiv profitieren“, ordnet Landrat Franz Löffler die Bedeutung der Förderentscheidung ein. Insgesamt kann der Landkreis Cham nun ein Glasfasernetz für mehr als 27.000 Haushalte mit einem Investitionsvolumen von rund 325 Millionen Euro bauen.

Dass dieser Ausbau von 8.000 weiteren Haushalten mit einem zusätzlichen Investitionsvolumen von rund 125 Millionen Euro überhaupt stattfinden kann, war zunächst unklar. Am 17. Oktober wurde das Förderprojekt zum Ausbau der grauen Flecken überraschend gestoppt. „Wenn es um Projekte in diesen Dimensionen geht, kann man nicht mehr auf Andeutungen und Wahrscheinlichkeiten vertrauen. Sondern man braucht verlässliche Zusagen“, schildert Landrat Franz Löffler seine Verantwortung. Bei seinem Einsatz für die Förderung aus Berlin sei er in dieser unsicheren Zwischenphase besonders dankbar für die tatkräftige Unterstützung von Finanzminister Albert Füracker gewesen. „Ich bin froh, dass der Freistaat in dieser Zeit immer fest zu seiner Zusage für die Kofinanzierung stand.“

Dass der Landkreis diese Bewilligung der bisher höchsten Förderung in Bayern für den Ausbau grauer Flecken nun verbindlich erhalten hat, sei diesem gemeinsamen, zielstrebigen Einsatz in Berlin, der vorausschauenden Planung, der frühen Antragstellung und letztendlich dem guten Kontakt zum Projektträger PricewaterhouseCoopers GmbH (PWC) zu verdanken. „Ich bedanke mich besonders bei Christoph Rathenow, dem bundesweiten Projektleiter bei PWC, der unser Chamer Projekt zur Chefsache erklärt hat“, so Landrat Franz Löffler. „Unsere Zielstrebigkeit hat Erfolg gezeigt und wir können jetzt vielen weiteren Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis einen kostenlosen Glasfaseranschluss ermöglichen.“

Nachdem der Förderbescheid nun im Landratsamt vorliegt, kann der Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur konkret in die Detailplanungen für die grauen Gebiete einsteigen, ohne dass sich der Ausbau der weißen Flecken verzögert. Der Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur plant die Umsetzung des nunmehr bewilligten Ausbaus jetzt auf Hochtouren. Zunächst finden Gespräche mit den einzelnen Gemeinden statt. Parallel dazu finden Verhandlungen mit Vodafone zur Ausweitung der bestehenden Kooperation statt.

Weitere Informationen

Der vom Landkreis Cham eigens für den Breitbandausbau gegründete Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur baut derzeit die weißen Flecken im Landkreis aus. Dieses Projekt umfasst ca. 19.000 Adressen, die weniger als 30 Mbit/s haben. Es ist eines der größten Glasfaser-Ausbaumaßnahmen Deutschlands. Bis Ende 2024 soll der Ausbau dieser Schulen etc. abgeschlossen sein. Dafür werden rund 2.100 km Leitungstrasse gegraben. Das Glasfasernetz wird durch die Bundesförderung Breitband zusammen mit einer Förderung des Freistaat Bayerns ermöglicht. Der Eigenanteil von rund 10 Prozent wird durch die 37 (von 39) am Ausbau beteiligten Gemeinden und den Landkreis Cham finanziert. Zur Durchführung wurde 2019 der Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur Landkreis Cham gegründet. Gepachtet wird das Landkreis-Glasfasernetz von Vodafone.

Das neue Förderprojekt umfasst einen weiteren Ausbau von ca. 8.000 Adressen und hat ein Investitionsvolumen von ca. 125 Mio. €. Insgesamt baut der Landkreis Cham dann ein Glasfasernetz für mehr als 27.000 Haushalte mit einem Investitionsvolumen von ca. 350 Mio. €. Der Ausbau ist die mit Abstand größte Infrastrukturmaßnahme in der Geschichte des Landkreises Cham und ermöglicht so eine aktive Teilhabe der Menschen im ländlichen Raum.

(Bericht und Bild: Landratsamt Cham)