Am 15. und 16. September findet an der OTH Regensburg erstmals die Tagung „Bewegung, Sport und Körper“ im Bereich der Sozialen Arbeit statt. Dabei wird „der Vater der Erlebnispädagogik“ im deutschsprachigen Raum einen Hauptvortrag halten.

Erst wurde das Thema unterschätzt, nun ist das Interesse an „Körper, Sport und Bewegung in der Sozialen Arbeit“ so groß wie nie. Einer der Vorreiter an der OTH Regensburg ist Prof. Dr. Rainer Schliermann. „Noch bis vor 20 Jahren war Bewegung und Sport in der (Sozial-)Pädagogik kein großes Thema. Es ist aber sinnvoll, sich damit zu beschäftigen, da es etwas bringt. Zum Beispiel wirken Sport und Bewegung depressionslindernd und stellen im Behandlungsprozess oft eine sehr wichtige Ergänzung dar“, sagt der Experte. Schliermann ist im Sprecherrat der Fachgruppe „Bewegung, Sport und Körper“ der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA). Die Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften der OTH Regensburg veranstaltet am 15. und 16. September 2023 in Kooperation mit der Fachgruppe Bewegung, Sport und Körper der DGSA sowie der Arbeitsgemeinschaft Körper-Leib und Soziale Arbeit der Österreichischen Gesellschaft für Soziale Arbeit (OGSA) eine Tagung zum Thema „Bewegung, Sport und Körper in der Sozialen Arbeit“.

Sportbegeisterter Professor

Zwar ist inzwischen bekannt, dass Bewegung und Sport förderlich für die psychosoziale und somatische Gesundheit sind, jedoch heißt es oft „Mach mal Sport und dann ist alles gut“. „Das ist aber Quatsch“, sagt Prof. Schliermann. Die richtige Umsetzung, gepaart mit Überlegungen im Vorfeld sei maßgeblich für den Erfolg entsprechender Maßnahmen. Prof. Schliermann hat sich nicht nur theoretisch mit dem Themenkomplex beschäftigt, er war selbst Mittelstreckenläufer und hat bei den Paralympics im Jahr 2000 in Sydney dreimal Platz vier erreicht, über 800, 1500 und die 4×400-Meter-Staffel. Der OTH-Professor, der auf dem linken Auge erblindet ist und auf dem rechten Auge nur wenige Prozent Sehkraft hat, begeistert sich neben dem Laufen besonders für Fußball. In seiner Dissertation entwickelte er ein Selbstlernprogramm zur Burnout-Prävention bei Fußball-Trainer. „Sport und besonders das Laufen wird mich lebenslang verfolgen – im positiven Sinne”, sagt Schliermann.

Er und seine Kolleginnen und Kollegen der DSGA und OSGA wollen bei der ersten regionalen Tagung in Regensburg Bewegung und Sport als wirksame Handlungsmethode in der Sozialen Arbeit präsentieren. Die Tagung verfolgt das Ziel, einen weiteren Impuls für Diskurs und praktisches Erfahren mit dem speziellen Fokus auf Bewegung, Sport und Körper bzw. Leiblichkeit in der Sozialen Arbeit zu setzen. Ein Höhepunkt erwartet die Teilnehmenden gleich am ersten Tag. Prof. Dr. Werner Michl wird einen Hauptvortrag halten. Er ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Erlebnispädagogik und wird auch gerne als „Vater der Erlebnispädagogik“ bezeichnet.

Einzigartiger Studiengang an der OTH Regensburg

Die OTH Regensburg bietet mit „Musik- und bewegungsorientierte Soziale Arbeit“ einen einzigartigen Studiengang an. Des Weiteren gibt es in Deutschland noch Studiengänge zum Themenbereich Psychomotorik. Ein Vortrag im Rahmen der Tagung geht näher auf die bestehenden Studienangebote ein.

Die Tagung richtet sich an alle Personen, die sich wissenschaftlich und/oder praxisorientiert mit den Themen Bewegung, Sport und Körper in der Sozialen Arbeit beschäftigen wollen und sich hierzu mehr Input wünschen. Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Personen aus der Praxis, etc. sind herzlich willkommen.

Mehr Informationen zur Tagung, das gesamte Programm sowie die Anmeldung finden Sie hier: https://www.oth-regensburg.de/weiterbilden/vorbereitungskurse-und-vieles-mehr/tagungen

Die Kosten betragen 35 Euro für Studierende, 95 Euro für Vollzahlerinnen und Vollzahler. Last-Minute-Anmeldungen am Event-Tag sind möglich.

Bericht: OTH Regensburg