In der Nacht von Samstag auf Sonntag (26. /27. August) ist ein 39-Jähriger am Bahnhof in Rosenheim in das Gleis gefallen. Geistesgegenwärtig reagierte der Lokführer eines einfahrenden Zuges auf das Notsignal eines Bahnmitarbeiters, das dieser unmittelbar nach dem Sturz vom Bahnsteig aus gegeben hatte. Dem Vorfall war offenkundig eine Schlägerei vorausgegangen. Die Bundespolizei leitet ein Strafverfahren ein.

Zu der folgenreichen Auseinandersetzung ist es kurz nach Mitternacht gekommen. Drei österreichische Staatsangehörige, alle 39 Jahre alt, gerieten mit zwei Deutschen im Alter von 19 und 22 Jahren in Streit. Aus einem anfänglichen Wortwechsel entwickelte sich ein Handgemenge. Im Verlauf der Rangelei verlor einer der beiden Österreicher das Gleichgewicht und fiel in das tiefergelegene Gleisbett. Ein auf dem Bahnsteig anwesender Zugbegleiter eines Fernreisezugs erkannte die Gefahr und gab dem Lokführer des gerade einfahrenden Nachtzugs mittels Taschenlampe das in Bahnkreisen bekannte Signal für einen sofortigen Halt.

Der gewarnte Lokführer reagierte sogleich und leitete bei einer Geschwindigkeit von etwa 50 Kilometern in der Stunde eine Notbremsung ein. Der abrupt angehaltene Zug kam knapp 40 Meter vor der Stelle zum Stehen, an welcher der gestürzte Mann zuvor gelegen hatte. Auch dieser hatte die Gefahr bemerkt und konnte sich aus eigener Kraft schnell wieder auf den Bahnsteig begeben. Abgesehen von Prellungen und Schürfwunden blieb er unverletzt.

Die hinzugezogene Bundespolizei nahm die Personalien aller Beteiligten auf. Ersten Ermittlungen zufolge wurde der Österreicher nicht vom Bahnsteig gestoßen, sondern verlor vielmehr alkoholbedingt das Gleichgewicht und fiel unabhängig von dem Gerangel ins Gleis. Alle fünf Männer hatten offenbar zuvor das Rosenheimer Herbstfest besucht. Ein Alkoholtest ergab bei ihnen Werte zwischen 1,0 und rund 1,6 Promille.

Bericht: Bundespolizei