Bundespolizei

Am späten Donnerstagnachmittag (9. Mai) haben Bundespolizisten am Grenzübergang Waldmünchen / Höll einen 32-Jährigen aufgrund eines vorliegenden Haftbefehls festgenommen. Nach der Vorführung am Amtsgericht Regensburg riss der Rumäne sich plötzlich aus dem Haltegriff einer Bundespolizistin, sprang über das Treppengeländer und stürzte sich in das Kellergeschoß. Die Bundespolizistin wurde verletzt, als sie versuchte, den Sturz des Mannes abzufangen.

Gegen 17 Uhr kontrollierten Bundespolizisten am Grenzübergang Höll einen Kleinbus mit bulgarischer Zulassung bei der Einreise. Im Fahrzeug befanden sich insgesamt zehn Personen. Bei einem der Fahrzeuginsassen stellten die Beamten bei der Überprüfung im polizeilichen Fahndungssystem eine Fahndungsausschreibung fest.

Das Amtsgericht Mannheim hatte gegen den Rumänen wegen des dringenden Tatverdachts des Diebstahls in zwei Fällen in Tatmehrheit mit Computerbetrug in zwei Fällen die Untersuchungshaft angeordnet und einen Haftbefehl erlassen. Die Bundespolizisten nahmen den 32-Jährigen fest.

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Symbolbild Festnahme

Bundespolizei – Auf der Dienststelle klagte der Mann plötzlich über psychische Probleme und fiel zu Boden. Eigenen Angaben zufolge leidet er an mehreren Erkrankungen. Ein Rettungswagen brachte den 32-Jährigen ins Krankenhaus Cham. Der Rumäne musste zur Behandlung über Nacht im Krankenhaus bleiben. Am Freitagmorgen (10. Mai) bestätigte der diensthabende Arzt, dass der 32-Jährige am Amtsgericht Regensburg vorgeführt werden kann.

Nach der Anhörung setzte der Ermittlungsrichter den Haftbefehl des Amtsgerichtes Mannheim in Vollzug. Beim Verlassen des Sitzungsraumes im dritten Stockwerk des Amtsgerichtes Regensburg führte eine Bundespolizistin den Verhafteten am Arm, in kurzem Abstand folgte ein weiterer Bundespolizist. Auf Höhe des Treppengeländers riss sich der Rumäne aus dem Haltegriff der Beamtin und wollte sich über die Brüstung nach unten hangeln. Die Bundespolizistin konnte den 32-Jährigen gerade noch am Arm ergreifen und verspürte in diesem Moment einen Schlag im Gesicht.

Der Rumäne hing zu diesem Zeitpunkt bereits mit dem ganzen Körper im Treppenauge. Der Bundespolizist bekam zwar ebenfalls einen Arm des Mannes zu fassen, konnte ihn aber nicht mehr festhalten. Der Verhaftete hatte sich bereits losgerissen und rutschte durch das Treppenauge von Stockwerk zu Stockwerk nach unten. Der 32-Jährige konnte den Fall bremsen, indem er sich immer wieder am Treppengeländer festhielt.

Als die Beamten im Kellergeschoß ankamen, lag der Rumäne in Rückenlage am Boden. Die Bundespolizisten konnten keine Erste Hilfe leisten, weil der Mann sich gegen jede Maßnahme sperrte. Die Polizisten mussten ihn schließlich fesseln.

Ein Rettungswagen eilte an den Einsatzort. Den Notfallsanitätern gelang es, dem Mann mittels einer Spritze Medikamente zu verabreichen. Dabei versuchte der Mann, sich selbst zu verletzen, indem er mit dem Hinterkopf auf den Boden schlug. Dies konnte die Bundespolizistin unterbinden, indem sie ihre Hand zwischen dem Boden und den Kopf des Rumänen schob.

Nun fing der 32-Jährige an, nach den Beamten und den Sanitätern zu spucken und traf sie auch. Die Beamtin musste dem Mann mit der Hand den Mund abdecken. Sie trug dabei Diensthandschuhe. Einer alarmierten Streife der Polizeiinspektion Regensburg Süd gelang es, dem Mann eine Spuckschutzhaube aufzusetzen. Der Rumäne musste schließlich leicht verletzt in das Bezirksklinikum Regensburg eingewiesen werden.

Die Beamtin brach den Dienst ab und begab sich zur Behandlung ihrer Verletzungen in ein Krankenhaus, welches sie aber bald darauf verlassen konnte. Sie ist aktuell nicht dienstfähig. Der Bundespolizist blieb unverletzt. Die Bundespolizeiinspektion Waldmünchen hat die Ermittlungen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Angriffs auf die Beamtin aufgenommen.