Bundespolizei

Die Beamten der Bundespolizeiinspektion Waidhaus durchliefen am Wochenende (1. März – 3. März) einen buchstäblichen Fahndungsmarathon. Bei Grenzkontrollen an der A6 in Waidhaus vollstreckten sie zehn Haftbefehle. Dabei standen 21.000 Euro Justizschulden im Raum. Doch nicht jeder konnte bezahlen. Vier gesuchte Straftäter wurden in die Justizvollzugsanstalt nach Weiden eingeliefert.

Weitere Meldungen der Bundespolizei finden sie hier

Den Fahndungsauftakt des arbeitsreichen Wochenendes konnten die Grenzbeamten am Freitagnachmittag feststellen.  Sie erwischten einen 33-jährigen Rumänen bei der Einreise aus Tschechien und stellten bei der Kontrolle seiner Personalien ein Fahndungsersuchen der Staatsanwaltschaft Münster fest. Der 33-Jährige wurde bereits vor vier Jahren durch das Amtsgericht Münster wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis verurteilt und aufgrund seiner fehlenden Zahlungsmoral von der Staatsanwaltschaft per Haftbefehl ausgeschrieben. Da er seine offenen Justizschulden jedoch noch an der A6 begleichen konnte, musste er die im Haftbefehl angeordnete Ersatzfreiheitsstrafe nicht antreten. Auch ohne Führerschein konnte er seine Reise im Fernreisebus fortsetzen.

Bundespolizei Waldmünchen
Symbolbild: Bundespolizei

Gleich 3.500 Euro offene Justizschulden hatte ein 39-jähriger Bulgare zu begleichen, der am Samstagabend in Waidhaus kontrolliert wurde. Das Amtsgericht Meppen verurteilte ihn im April 2022 zu der deftigen Geldstrafe. Da er die ihm auferlegte Strafe wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Fahrens ohne Haftpflichtversicherung und Urkundenfälschung bislang nicht bezahlt hatte, wurde er von der Staatsanwaltschaft Osnabrück mit einem Haftbefehl gesucht. Der 39-Jährige konnte seine Justizrechnung nicht bezahlen und muss nun die angeordnete Ersatzfreiheitsstrafe von 140 Tagen in der Justizvollzugsanstalt Weiden antreten.

Auch am Sonntag hatten die Beamten der Bundespolizeiinspektion Waidhaus alle Hände voll zu tun. Sie erwischten gleich fünf gesuchte Straftäter, die insgesamt acht Haftbefehle auf sich vereinten.

Am frühen Nachmittag war es ein 33-jähriger Slowake der im Fahndungsnetz der Beamten hängen blieb. Er war Insasse in einem Fernreisebus nach Paris und hatte noch eine nicht beglichene Rechnung mit der deutschen Justiz offen. Wegen Trunkenheit im Verkehr verurteilte ihn das Amtsgericht Mannheim zu einer Geldstrafe inklusive Kosten, in Höhe von 850 Euro. Er bezahlte noch vor Ort und fuhr weiter nach Paris.

Ein weiterer gesuchter Straftäter wurde nur kurze Zeit später festgenommen. Der 29-jährige Rumäne hatte offene Justizschulden in Höhe von 1.500 Euro. Wegen unerlaubten Entfernen vom Unfallort verurteilte ihn das Amtsgericht Villingen-Schwenningen im November 2011 zu der Geldstrafe, die er bis dato noch nicht beglichen hatte. Der daraufhin erteilte Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Konstanz wurde ihm jetzt zum Verhängnis. Er konnte seine Justizschulden nicht bezahlen und muss nun die angeordnete Ersatzfreiheitsstrafe von 40 Tagen in der Justizvollzugsanstalt Weiden antreten.

Gesellschaft hierbei leistet ihm nun ein 46-jähriger Bulgare, der seine offene Justizrechnung ebenfalls nicht begleichen konnte. Das Amtsgericht Nordheim legte ihm wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz eine Geldstrafe von 1.000 Euro auf. Diese konnte er nicht aufbringen und muss jetzt die im Haftbefehl angeordnete Ersatzfreiheitsstrafe absitzen.

Wegen mehreren nicht bezahlten Bußgeldverfahren und Insolvenzverschleppung wurde ein 43-jähriger Lette gleich mit vier Haftbefehlen gesucht. Auch wenn die Justizschulden im den beiden Haftbefehlen zu den Bußgeldverfahren mit 175 Euro überschaubar blieben, urteilte das Amtsgericht Traunstein in puncto Insolvenzverfahren mit einer hohen Geldstrafe. Die Justizschulden in den beiden Haftbefehlen wegen Insolvenzverschleppung beliefen sich auf satte 11.000 Euro. Diese konnte der 43-Jährige nicht aufbringen und muss jetzt die angeordnete Ersatzfreiheitsstrafe von 270 Tagen in der Justizvollzugsanstalt absitzen.

Den letzten gesuchten Straftäter zogen die Beamten der Bundespolizei Waidhaus am Sonntagabend aus dem Verkehr. Der 28-jährige Ungare bezahlte bereitwillig die Justizschulden aus einem Gerichtsverfahren des Amtsgerichts Hamburg wegen Diebstahls und setzte seine Reise mit 1.800 Euro weniger im Geldbeutel im Anschluss fort.

Weitere Polizeimeldungen finden sie hier