Bericht und Bild: Landratsamt Cham/Schuhbauer

Prag/Cham.  Landrat Franz Löffler traf sich am Dienstag mit Andreas Künne, dem neuen Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Prag. In dem gut einstündigen Gespräch ging es um den Austausch zu verschiedenen Themen der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit, vor allem in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Innovation.

Der Fokus lag insbesondere darauf, wie der Dialog der Landkreise an der bayerisch-tschechischen Grenze mit den angrenzenden tschechischen Regionen künftig noch strukturierter gestaltet werden kann. Wichtig sei es, auch künftig einen Kontakt auf Augenhöhe zu pflegen und einen gemeinsamen Wirtschafts- und Lebensraum zu schaffen, in dem ungehinderter Austausch möglich ist. Dabei sollen auch die zuständigen Stellen von Bund und Land wie Ministerien und Abgeordnete eingebunden werden.

Im Hinblick auf die in beiden Ländern aktuell hohen Inzidenzzahlen waren sich Löffler und Künne einig, dass Grenzschließungen auf jeden Fall vermieden werden sollten. Vielmehr müsse die Zusammenarbeit ähnlich wie im gut funktionierenden Rettungsdienstbereich auch im Krankenhauswesen mit einem tragfähigen rechtlichen Rahmen unterlegt werden. Zur Sprache kam auch der jetzt von bayerischer Seite forcierte Beginn der Planungen für den Ausbau der Bahnverbindung München-Prag. Im Bereich der Bildung wolle man Hochschulkooperationen und die anwendungsorientierte Forschung in Zusammenarbeit mit Unternehmen beiderseits der Grenze verbessern. Ähnlich wie auf bayerischer Seite könne auch auf tschechischer Seite ein Netzwerkmanager viel bewirken. Hier wolle man das Gespräch mit den Wirtschaftskammern suchen.

Einig waren sich Künne und Löffler auch darin, dass das Erlernen der tschechischen Sprache auf deutscher Seite noch mehr gefördert werden müsse. Löffler wies darauf hin, dass er deshalb schon länger für ein Wahlpflichtfach Tschechisch eintrete.

Künne betonte abschließend, dass der grenzüberschreitende Austausch für die Arbeit der Botschaft ein wichtiges Themenfeld sei, und sicherte seine Unterstützung für die weitere Entwicklung des grenzüberschreitenden bayerisch-böhmischen Wirtschafts- und Lebensraumes zu.