Einem jungen Mann bescherte der Videochat mit einer Dame große Unannehmlichkeiten, denn er wurde Opfer einer versuchten Sexpressung, einer Form der Erpressung aus dem Bereich der Cyberkriminalität.

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Wie der Name dieses Phänomens vermuten lässt, steht eine sexuelle Handlung im Vordergrund, die vor dem Computer vollzogen wird. Dazu gibt es zwei Varianten der Tatausführung.

Einige Täter versenden unzählige Spam-Emails an Internetnutzer, welche den Empfängern vorgaukeln, dass deren Computer mit einer Schadsoftware infiziert wurde. Diese hätte unbemerkt Videoaufnahmen mit der Webcam aufgezeichnet, welche das Opfer angeblich bei sexuellen Handlungen vor dem PC gefilmt hätte. Dann wird mit der Veröffentlichung der Aufnahmen gedroht. In keinem der bislang bayernweit angezeigten Fälle wurde jedoch eine Filmaufnahme nachweislich gefertigt.

Der junge Mann wurde allerdings Opfer einer anderen Variante der Sexpressung. Er hatte sich sehr freizügig in einem Videochat gegenüber einer jungen Frau gezeigt, die bei passender Gelegenheit sogenannte Screenshots (Standbildaufnahmen) von dem jungen Mann in sehr intimen Posen fertigte. Daraufhin schickte sie ihm die Bilder zu und forderte zuerst 15.550 Euro von ihm, ansonsten würde sie die Bilder veröffentlichen.

Als der Geschädigte nicht darauf einging, fordert die unbekannte Täterin nur noch 5 Bezahlkarten über 100 Euro, doch auch darauf ließ er sich nicht ein und zeigte den Vorfall bei der Polizeiinspektion in Sulzbach-Rosenberg an. Dort wird strafrechtlich wegen Erpressung und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches durch Bildaufnahmen ermittelt.

Die Polizei rät

  • – Unabhängig davon, welche Webseiten Sie gerade besuchen, achten Sie auf Ihre Webcam und deaktivieren Sie sie gegebenenfalls.
  • – Gehen Sie keinesfalls auf die Geldforderungen ein.
  • – Reagieren Sie nicht auf die E-Mail.
  • – Klicken Sie keine Links in der E-Mail an.

Bericht der Polizei Sulzbach-Rosenberg