Floß. Zwei klare Statements zu politischen Dauerbrennern hat es am Sonntagnachmittag bei der Zweitauflage der „Vor Ort“-Gesprächsreihe des Flosser CSU-Bürgermeisterkandidaten Armin Betz und der Gemeinderatskandidaten gegeben. An der Veranstaltung, die dieses Mal unter dem Thema „Entwicklung Schritt für Schritt“ gestanden hatte, waren mit über 60 Flosserinnen und Flossern noch mehr Teilnehmer, darunter erstmals auch Vertreter der anderen Parteien, dabei als bei der Premiere im Dezember.

Und die brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Bekamen sie doch bei der rund dreistündigen Rundwanderung von Betz, Fraktionssprecher Harald Gollwitzer, Ortsverbandsvorsitzenden Sebastian Kitta und den CSU-Kandidaten wichtige Informationen aus erster Hand zum aktuellen Baustand des neuen Feuerwehrhauses in der Plößberger Straße, zu den Ideen zur Zukunft des Sportbetriebsgebäudes der Mehrzweckhalle, zur „kleinen Dorferneuerung“ in Kalmreuth und Schlattein sowie zu den Straßenbaumaßnahmen im Ortsteil Ziegelhütte.

Der Bürgermeisterkandidat freute sich bei seiner Begrüßung am Neubau des Feuerwehrhauses über die enorme Resonanz. „Wir wollen informieren und mit unseren Bürgerinnen und Bürgern diskutieren“, sagte Betz, der danach kurz auf die 2015 begonnenen Planungen einging. Er erläuterte, dass die ersten Kostenschätzungen bei etwa 1,3 Millionen Euro lagen, sich jetzt die Kosten des Projektes auf ca. 2,3 bis 2,5 Millionen Euro belaufen werden. „Alle Verantwortlichen stehen geschlossen dahinter“, so Betz. Mit einer Förderung von rund 360.000 Euro beteiligt sich der Freistaat an dem Vorzeigeprojekt.

Kommandant Felix Müller sprach in seiner Vorstellung des Neubaus, der wahrscheinlich im Herbst 2020 oder im Frühjahr 2021 abgeschlossen sei, dann auch zu Recht von einer dringend notwendigen Maßnahme, mit der die Flosser FFW für die Zukunft „bestens aufgestellt“ sei. Die Flosser Feuerwehr erbringt dabei enorme Eigenleistungen, wie z. B. bei den Stahlbauarbeiten und beim Innenausbau.

Auf die Nachfrage nach der Nachnutzung des alten Gebäudes  in der Ortsmitte sagte Betz: „Dazu habe ich eine konkrete Vorstellung mit der Ansiedelung neuer zukunftsorientierter Arbeitsplätze. Im Zuge der Digitalisierungs-Offensive Bayerns arbeiten wir bereits seit Monaten daran, ein Modellprojekt für drei Firmen nach Floss zu bringen“, sagte der Bürgermeisterkandidat. „Hierzu gibt es bereits sehr erfolgsversprechende Gespräche.“

Ebenso klar waren anschließend die Aussagen Gollwitzers zur Zukunft der Mehrzweckhalle: „Wir wollen neben den Ortsteilen auch unsere Ortsmitte beleben“, sagte der Fraktionssprecher. Heißt konkret: Das inzwischen immer mehr verfallende 40 Jahre alte Sportbetriebsgebäude solle nach dem Willen der CSU, schon vor dem Hintergrund des für den Markt unmöglich zu realisierenden Kostenaufwandes von mehreren Millionen, nicht mehr saniert werden.

„Wir streben in enger Abstimmung mit den betroffenen Vereinen eine perspektivische Lösung an“, machte Gollwitzer deutlich. Sprich: Dank der vom Ministerium in München in Aussicht gestellten Förderungen solle im Bereich des Ortskerns ein neuer Bürgersaal geschaffen werden. Auch die Kegler und Schützen könnten im Ortszentrum ein neues Zuhause finden. Lediglich die Fußballer würden aufgrund des Sportplatzes vor Ort bleiben.

„Unser Markt nutzt aktuell einfach noch zu wenig die von der Staatsregierung bereitgestellten Förderprogramme“, so der Fraktionssprecher. Das wolle man künftig ändern. Für den bedarfsgerechten Neubau in der Ortsmitte solle, erklärte Gollwitzer weiter, in den nächsten zwei bis drei Jahren unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ein Konzept entwickelt werden.

Bei der dritten Station wurde der Spazierzug schon von den Kalmreuthern mit Lagerfeuer und warmen Getränken empfangen. Am dortigen Dorfplatz ging Betz, zugleich Leiter der „Beratungsgruppe Ortsentwicklung“, auf die „einfache Dorferneuerung“ ein, die sich für die Ortsteile Schlattein und Kalmreuth als großartige Sache darstellen wird. Deren Dorfsprecher Norbert Schönberger und Katharina Högen sowie zahlreiche interessierte Anwohner wurden über den aktuellen Stand informiert, und dass für alle öffentlichen Maßnahmen, wie z. B. neue Dorfplätze, eine rund 74-prozentige Förderung  vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) in Tirschenreuth zugesagt worden sei.

Das habe zur Folge, dass die geschätzten Gesamtkosten für beide Orte zusammen rund 800.000 Euro betragen für den Markt Floß leistbar sein werden. „Wir wollen die Dorfgemeinschaften stärken und den Wohn- und Lebenswert auch auf dem Land attraktiver gestalten“, machte Betz, der erneut eine zügige Umsetzung in Aussicht stellte, nochmals deutlich. Schönberger, der die Planungen erläuterte, dankte dem Bürgermeisterkandidaten für dessen kontinuierliche und tatkräftige Unterstützung.

Beim abschließenden Halt im Ortsteil Ziegelhütte sagte Gollwitzer, dass auf Anregung der CSU/FL-Fraktion der Ansatz im Haushalt für den Straßenunterhalt deutlich erhöht wurde und inzwischen jedes Jahr 150.000 Euro für Sanierungsarbeiten zur Verfügung stehen. Damit konnten in den letzten Jahren Innerorts viele Straßenabschnitte saniert werden, wie z. B die Haselsteinstraße, ebenfalls auf Vorschlag seiner Fraktion.

 

Die der dritte Teil der Veranstaltungsreihe „Vor Ort“ findet am Sonntag, den 9. Februar, um 14 Uhr am DISKA-Parkplatz statt und steht unter dem Motto „Sanierung Schritt für Schritt“ im Innerortsbereich.