Berichte: Landratsamt Regensburg

Der Jugendhilfeausschuss des Landkreises Regensburg hat in seiner Sitzung am 6. März der weiteren finanziellen Unterstützung zahlreicher Beratungsstellen in der Jugend- und Familienhilfe zugestimmt. Darunter fallen große Posten, wie etwa die Förderung der Erziehungsberatungsstelle der Katholischen Jugendfürsorge und der Diakonie, aber auch kleinere Summen, wie etwa die Bezuschussung der Eltern- und Familienarbeit des Evangelischen Bildungswerk Regensburg e.V. mit 1500 Euro pro Jahr. Ebenfalls wurde beschlossen, dass sich der Landkreis Regensburg diesen Sommer mit 35. 000 Euro an der Kinderspielstadt „Mini-Regensburg“, einer beliebten Ferienaktion für Kinder aus Stadt und Landkreis, beteiligt.

Hier die Beschlüsse im Einzelnen:

Höhere Förderung der Erziehungsberatungsstellen der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) und der Diakonie Regensburg

Die Erziehungsberatungsstellen der KJF und der Diakonie bieten Hilfe bei familiären Problemen, Trennung, Scheidung, Erziehungs- und Entwicklungsfragen sowie zunehmend zum verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Eltern. Die Finanzierung der Erziehungsberatungsstellen erfolgt in erster Linie durch Fördergelder von Stadt und Landkreises und einem Eigenanteil von 20 Prozent durch den Träger. Daneben gewährt der Freistaat Bayern seit 1979 auch Zuschüsse. Die KJF und das Diakonische Werk haben mitgeteilt, dass sie mit einer Eigenleistung in Höhe von 20 Prozent auf Dauer die Erziehungsberatungsstellen nicht mehr aufrechterhalten können. Der Jugendhilfeausschuss ist sich daher einig, dass mit beiden Trägern ab 01.01.2023 neue Vereinbarungen mit einem Eigenanteil in Höhe von 10 Prozent abgeschlossen werden. Entsprechend der Inanspruchnahme (45 Prozent Landkreis Regensburg, 55 Prozent Stadt Regensburg) entfällt auf den Landkreis ein Zuschussanteil von 173.728 Euro im Jahr.

Weitere Kostenbeteiligung am Beratungsangebot „Tausend und Keine Nacht“ der Stadt Regensburg

Die Stadt Regensburg unterhält im Rahmen der Jugend- und Familientherapeutischen Beratungsstelle seit über 20 Jahren das Beratungsangebot „Tausend und Keine Nacht“ für Eltern von Babys und Kleinkindern.

Das Projekt hat sich als äußert erfolgreich erwiesen und wurde von Anfang an intensiv in Anspruch genommen. In den letzten Jahren sind die Anmeldezahlen ständig weiter gestiegen. Die Stadt Regensburg hat daher im vergangenen Jahr die Erweiterung um eine halbe Stelle beantragt. Der Landkreis Regensburg stimmt der Stellenausweitung zu und wird sich auch weiterhin an „Tausend und Keine Nacht“ entsprechend der Inanspruchnahme durch Familien aus dem Landkreis Regensburg bis zu einem jährlichen Höchstbetrag von 90.000 beteiligen. Der Landkreis unterstützt das Projekt seit 2011.

Beteiligung an den Kosten der Sozialberatung der KJF im Sozialpädiatrischen Förderzentrum St. Martin bis 2026

Die Sozialberatungsstelle im Sozialpädiatrischen Kinderzentrum St. Martin existiert seit 2017 als einrichtungsübergreifendes und niederschwelliges Beratungsangebot für Familien mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderung. Im Februar 2022 hatte der Jugendhilfeausschuss eine Förderung bis 2023   beschlossen. Um dieses Angebot auch in Zukunft in diesem Umfang anbieten zu können, wird weiterhin eine finanzielle Unterstützung durch den Landkreis Regensburg benötigt. Die Sozialberatungsstelle der KJF im Sozialpädiatrischen Kinderzentrum St. Martin bekommt daher bis 2026 Fördermittel in Höhe von 10.000 Euro im Jahr.

Zuschuss der Beratungsstelle „waagnis“ wird weiterhin gewährt

Die Beratungsstelle „waagnis“ für Essstörungen gibt es seit 2009. Sie bietet psychosoziale Beratung und Unterstützung, angeleitete Gesprächsgruppen, Nachsorge, Kurse und Vorträge für Betroffene. Im vergangenen Jahr konnte der Träger den Aufbau der Jugendberatung mit einer zusätzlichen 20-Stunden-Stelle starten. Der Jugendhilfeausschuss beschloss zuletzt 2022 die Förderung der Beratungsstelle durch den Landkreis bis zu einem Betrag von jährlich 10.000 Euro. Nun wurde zugestimmt, der Beratungsstelle „waagnis“ bis 2025 einen jährlichen Zuschuss von maximal 12.000 Euro zu gewähren.

Bis zu 10 000 Euro jährlich für die Jugenddrogenberatungsstelle von DrugStop

Die DrugStop Drogenhilfe Regensburg e.V. richtete im April 2021 die Jugenddrogenberatungsstelle „Sub21“ ein. Dabei handelt es sich um ein Angebot für die Zielgruppe Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die illegale Drogen konsumieren und bereits eine Abhängigkeit entwickelt haben. Die Jugenddrogenberatungsstelle leistet Beratungsgespräche, Auflagengespräche, Therapievermittlung, Gruppenangebote sowie Aufklärungs- und Präventionsveranstaltungen an Schulen und Bildungseinrichtungen. 2022 beschloss der Kreisausschuss die Förderung der Jugendberatungsstelle bis 2023 entsprechend der Inanspruchnahme durch junge Menschen aus dem Landkreis mit bis zu 10.000 Euro. Der Verein beantragte die weitere Unterstützung mit bis zu 10.000 Euro pro Jahr über den bisherigen Förderzeitraum hinaus. Der Landkreis wird die Jugenddrogenberatungsstelle „sub 21“ auch in den Haushaltsjahren 2024 bis 2026 mit bis zu 10.00o Euro unterstützen, da sie wertvolle präventive Arbeit zur Verhinderung von Drogenmissbrauch leistet.

Förderung des Projektes „wellcome “bis 2025

Seit 2014 bietet das Evangelische Bildungswerk Regensburg e.V. (EBW) als Träger des Projekts „wellcome“ Familien praktische Hilfe nach der Geburt an Die Koordinatorin des EBW vermittelt „wellcome-Engel“- Ehrenamtliche, die ein- bis zweimal in der Woche für einige Stunden die Familien zuhause besuchen und entlasten, wenn keine Unterstützung durch Familie, Nachbarn oder Freunde möglich ist. Der Jugendhilfeausschuss hat beschlossen, „wellcome“ bis 2025 jährlich mit bis zu 5.000 Euro zu unterstützen.

Weiterer Zuschuss für das Jugendcafé der EJSA Regensburg

Das Jugendcafé der Evangelischen Jugendsozialarbeit Regensburg (EJSA) ist ein Treffpunkt für Jugendliche aus Stadt und Landkreis Regensburg mit vielfältigen Freizeitangeboten. Gleichzeitig steht das Fachpersonal den Jugendlichen mit kompetenter Beratung bei persönlichen Krisen zur Seite und unterstützt im Bedarfsfall bei der Vermittlung von weiterführenden Hilfen. Die Stadt Regensburg fördert das Jugendcafé mit 60 Prozent der Personalkosten und mit 40 Prozent der Sach- und Maßnahmekosten. Der Zuschussanteil des Landkreises lag bisher bei 15 Prozent der Personalkosten für die Leitung. Im Haushaltsjahr 2023 entspricht dies rund 5.400 Euro. Der Landkreis Regensburg wird sich auch die nächsten beiden Jahre mit 15 Prozent an den Personalkosten beteiligen.

Förderung von Veranstaltungen der Eltern- und Familienarbeit der KEB und des EBW

Die Katholische Erwachsenenbildung in der Stadt Regensburg e.V. (KEB) und das Evangelische Bildungswerk Regensburg e.V. (EBW) bieten Eltern- und Familienarbeit in Form von Fortbildungsveranstaltungen und Eltern-Kind-Treffs an. Der Landkreis Regensburg fördert dies bereits seit vielen Jahren. Bisher erfolgte eine jährliche Abrechnung nach Inanspruchnahme durch die Landkreisbürger. Für das Jahr 2023 beantragt die KEB einen Zuschuss von 2.000 Euro und das EBW einen Zuschuss von rund 1.500 Euro. Da die Veranstaltungen eine wertvolle Unterstützung für Familien aus dem Landkreis darstellen, wird die Förderung künftig auf einen Festbetrag umgestellt: Die Eltern- und Familienarbeit der KEB wird bis 2025 mit jeweils 2.000 Euro pro Jahr und die des EBV mit jeweils 1.500 Euro gefördert, so der Beschluss des Jugendhilfeausschusses.

Hinweis: Sämtliche Zuschüsse stehen unter dem Vorbehalt der Bereitstellung der entsprechenden Haushaltsmittel durch den Kreistag.