Bericht: Landratsamt Cham

„In unserer Gesellschaft ist zuweilen eine Art „Vollversorgungsmentalität“ festzustellen. Sobald es irgendwo im Körper zwickt, soll sich der Staat bzw. das Gesundheitssystem darum kümmern“, stellte Landrat Franz Löffler anlässlich der Ernennung 14 neuer Gesundheitsbotschafterinnen und -botschafter am Donnerstag, 16. Februar, im Kolpinghaus in Cham fest. Aufzeigen, dass es auch anders geht, sei der Auftrag an die neuen Ehrenamtlichen.

„Mehr Verantwortung für die Erhaltung unserer eigenen Gesundheit übernehmen und zeigen, welche einfachen Möglichkeiten wir im Rahmen unseres alltäglichen Lebensstils dafür haben.“ Im Beisein der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister bekräftigte Prof. Dr. Reinhardt Schüppel, der Mitbegründer der Gesundheitsbotschafter, diesen Ansatz. „Eine besondere Stärke liegt im persönlichen Miteinander des ländlichen Raumes. Bedarfe können vor Ort gemeinsam identifiziert und angegangen werden.“

Die ehrenamtlichen Gesundheitsbotschafterinnen und -botschafter des Landkreises setzen gemeinsam vor Ort präventive Maßnahmen aus den Bereichen „Bewegung, Ernährung, Entspannung und Sucht“ um. Sie initiieren gemeinsame Projekte mit bestehenden Akteuren und sind Ansprechpartner für einen gesunden Lebensstil.

Als einer der ersten bayerischen Landkreise entschied sich Landrat Franz Löffler 2015 bewusst für die aktive Bearbeitung der Themenfelder „Gesundheitsfürsorge und -versorgung sowie Pflege“, indem der Landkreis Cham eine GesundheitsregionPlus installierte. Ein Projekt zur Unterstützung der eigenen Gesundheitsfürsorge in den Kommunen vor Ort sind die seit 2016 bestehenden ehrenamtlichen „Gesundheitsbotschafter des Landkreises Cham“.

Die AOK Bayern unterstützt das Projekt finanziell. Ein Schwerpunkt der neuen Förderperiode war die Akquise von neuen Gesundheitsbotschafterinnen und -botschaftern und damit auch die Versorgung neuer Gemeinden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Gemeinsam mit ihren Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern erhielten Barbara Luger für Hohenwarth, Sabine Heigl für Lohberg, Katharina Tratter für Treffelstein, Carola Höcherl-Neubauer für Bad Kötzting, Samu Koch für Roding, Claudia Zimmermann für Neukirchen beim Hl. Blut, Anja Dorschner für Blaibach, Kathrin Martin für Miltach, Lukas Schmidbauer für Schorndorf, Daniela Lemberger für Lam, Anja Braun für Chammünster, Sonja Serve für Arnschwang, Patrick Schwarz für Falkenstein und Marianne Brey für Waldmünchen die Gesundheitsbotschafter-Auszeichnung.

Sie waren zwischen Juli und Oktober zum Gesundheitsbotschafter ausgebildet worden. Neu in der „Gesundheitsbotschafter-Familie“ zu begrüßen sind damit die Gemeinden Blaibach, Miltach, Arnschwang, Falkenstein, Hohenwarth, Lohberg, Chammünster und Treffelstein.

Den neuen Ansatz der Gesundheitsbotschafter erklärten Prof. Schüppel und Eva Liedtke von der Geschäftsstelle der GesundheitsregionPlus wie folgt: Man habe in den letzten sechs Jahren eine „Lernkurve“ gemacht, Schwerpunkt der Tätigkeit sei nicht die eigenständige Durchführung gesundheitswissenschaftlich fundierter Maßnahmen, sondern das Organisieren dieser Maßnahmen durch den Einbezug und Inanspruchnahme der vorhandenen Experten und ein Zugang zu den Mitbürgerinnen und Mitbürgern. So sollen die Gesundheitsbotschafter die Bürgerinnen und Bürger in ihren Kommunen zukünftig orientiert am Jahresschwerpunktthema des Bayerischen Gesundheitsministeriums mit Maßnahmen aus den Bereichen der Bewegung, Ernährung, Stressreduktion und Suchtmittelbekämpfung dort abholen, wo sie stehen.

Prävention lebe davon, dass es Menschen vor Ort gibt, die für ein Thema brennen und sich entsprechend gesellschaftlich engagieren. „Nicht nur reden, sondern machen lautet das Motto der Gesundheitsbotschafter“, bekräftigte Rupert Glaser, Vertreter der AOK Direktion Cham.