Berichte: Landratsamt Cham

Landkreis würdigt Arztpraxen für Nachwuchsförderung mit Qualitätssiegel – „Lehrbuch trifft Praxiserfahrung – Kinder beißen nicht“ – so lautete das Motto einer Veranstaltung für 32 angehende Medizinstudierenden, die im Rahmen des „exzellenten Winters 2023“ auf Initiative der Koordinierungsstelle Ärzteversorgung im Landkreis Cham sowie der pädiatrischen Assistenzärztinnen und -ärzten aus dem „KUNO-Land-Projekt“ und der Kindersportschule (KISS) Cham zusammengekommen sind. Beim gemütlichen Ausklang in der „Wasserwirtschaft“ in Cham  gab es anschließend die Möglichkeit zum persönlichen Austausch zwischen angehenden und erfahrenen Medizinerinnen und Medizinern sowie der Politik.

Investition in die ärztliche Versorgung der Zukunft  

Die stellvertretende Landrätin Dr. Johanna Etti richtete ihren Dank an die teilnehmenden Praxen für ihre kontinuierlichen Bemühungen um die ärztliche Nachwuchsgewinnung. Als Zeichen der Wertschätzung bekamen die Mediziner das vom Landkreis Cham eigens konzipierte Qualitätssiegel zur Investition in die zukünftige ärztliche Versorgung verliehen. „Studierenden im eng getakteten Praxisalltag die Komplexität unseres Berufsstandes näher zu bringe,  ist eine zeitintensive Aufgabe. Ihnen die Leidenschaft für die Ausübung des Landarztberufes mit all seinen Ecken und Kanten zu wecken, ist die höchste Kunst. Ich bin überzeugt, dass jede Einzelne unserer teilnehmenden Praxen dies exzellent zu lösen vermag“, sagte die stellvertretende Landrätin Dr. Johanna Etti. Um die Bemühungen für die Bürgerinnen und Bürger in den Praxen sichtbarer zu machen, werden sich in Zukunft in der Praxis Schilder mit der Aufschrift „wir bilden die Ärztinnen und Ärzte von morgen aus“ finden.

Der „exzellente Sommer/ Winter“ ist das Ergebnis aus der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Gesundheitsregion Plus des Landkreises Cham und der Initiative „LandArztMacher“ und eines der deutschlandweit populärsten Projekte zur ärztlichen Nachwuchsgewinnung im ländlichen Raum. Dabei kamen diesmal über 30 Medizinstudierende in die Region, davon 13 in den Landkreis Cham, um in teilnehmenden Einrichtungen ihre sogenannte Famulatur zu absolvieren. Ergänzt wird dieser verpflichtende Teil des Medizinstudiums unter anderem durch eigens dafür organisierte fachliche Begleitangebote, die Inhalte aus dem oft theorielastigen Studium in der Anwendung aufgreifen. Finanziell unterstützt werden die „Exzellenten Projekte“ durch die AOK, die sich intensiv für die Umsetzung der Projekte in der Region engagiert.

Landrat Franz Löffler empfängt neue Schulleiter des Robert-Schuman-Gymnasiums

Antrittsbesuch von StD Rudolf Zell und StDin Sandra Wagner im Landratsamt  – Am Montag, 27. März, hat Landrat Franz Löffler den neuen Schulleiter des Robert-Schuman-Gymnasiums StD Rudolf Zell zusammen mit dessen Stellvertreterin StDin Sandra Wagner zu einem offiziellen Begrüßungsgespräch im Landratsamt Cham empfangen. Er gratulierte den beiden Beamten zur neuen Aufgabe und wünschte viel Erfolg dabei, das Chamer Gymnasium mit seiner Schulfamilie durch die Zukunft zu führen.  „Es freut mich, dass im Robert-Schuman-Gymnasium nach Monaten der kommissarische Leitung nun ein Schulleitungsteam feststeht, das sich gegenseitig mit langjähriger und sehr wertvoller Erfahrung ergänzt“, sagte Landrat Franz Löffler.

Rudolf Zell war nach seinem Einsatz am Benedikt-Stattler-Gymnasium in Bad Kötzting von Februar 2020 an als stellvertretender Schulleiter im RSG tätig. Seine Stellvertreterin Sandra Wagner begann ihre Laufbahn am RSG im Jahr 2001, wo sie lange Jahre als Fachleiterin Englisch aktiv war und nach einem kurzzeitigen Wechsel an das Josef-von-Fraunhofer-Gymnasium 2021 wieder zurückkehrte. Im Namen des Landkreises Cham bot Landrat Franz Löffler eine gute Zusammenarbeit und Unterstützung zum Wohle der jungen Menschen aus der Schulfamilie an. „Ich wünsche eine glückliche Hand bei allen Entscheidungen und viel Schaffenskraft und Durchsetzungsvermögen für die neuen Herausforderungen“, gab der Chamer Landrat der neue RSG-Führungsspitze mit auf den Weg.

„Schnauf-auf-Tage“ für pflegende Angehörige – Der Landkreis Cham ergreift Maßnahmen gegen Einsamkeit – Die Pflege der eigenen Angehörigen im Alltag zu meistern, ist keine leichte Aufgabe. Wer in einer solchen Situation auf sich alleine gestellt ist, hat es doppelt schwer. Der Landkreis Cham setzt sich deswegen aktiv dafür ein, das Thema „Einsamkeit bei pflegenden Angehörigen“ stärker in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken und Betroffenen Hilfe anzubieten. So werden die Gesundheitsbotschafter des Landkreises Cham an den vier Standorten Waldmünchen, Strahlfeld, Rimbach und Lambach zwischen dem 29.04 und 13.05.2023 zum ersten Mal kostenfreie „Schnauf-auf-Tage“ veranstalten.

Corona-Pandemie hat Phänomen verschärft

„Leider ist ungewollte Einsamkeit oft noch ein Tabu, über das ungern gesprochen wird“, beschreibt Landrat Franz Löffler ein Phänomen, das jeden treffen kann, unabhängig vom Alter oder Geschlecht. Die Corona-Pandemie habe solche Lebenslagen durch Kontaktbeschränkungen, geschlossene Schulen, Sport- und Freizeiteinrichtungen oder Homeoffice verstärkt. Um dieses dringliche Thema in den Mittelpunkt zu stellen, hat das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege die „gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit“ als sogenannten Präventionsschwerpunkt für das Jahr 2023 festgelegt. „Im Landkreis Cham möchten wir besonders die Gruppe der pflegenden Angehörigen in den Blick nehmen. Dazu haben wir uns ein spezielles Angebot zur Entlastung und Austauschen überlegt, um diesen Menschen ein Zeichen der Wertschätzung und die Möglichkeit zum  ‚Durchschnaufen‘ zu geben“, erläutert der Chamer Landrat.

Wohlverdiente Pause mit fachlichem Input

Die gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit sind gravierend. Einsamkeit steht in Zusammenhang mit ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel und steigert das Risiko für Suchtprobleme. Fachleuten zufolge können gerade einsame Menschen verstärkt an Angstzuständen, Depressionen, Demenz oder Schlafproblemen sowie Herz-Kreislauf-Leiden erkranken. Wissenschaftlichen Untersuchungen zu Folge war etwa ein Drittel der Menschen in Bayern vor der Corona-Pandemie zumindest manchmal einsam, zwei bis drei Prozent waren häufig bzw. sehr häufig von Einsamkeit betroffen. Während und nach der Pandemie ist die Zahl der einsamen Menschen Experten zufolge deutlich gestiegen.

Das Angebot der Chamer „Schnauf-auf-Tage“ reicht von fachlichem Input, schmackhafter Verpflegung, Bewegung und Entspannung über Wohlfühlangebote. Ziel ist es, den Menschen die Gelegenheit zu bieten, um Körper und Geist eine wohlverdiente Pause vom herausfordernden Alltag zu geben. Finanziell unterstützt wird das Angebot durch das Förderprogramm „gesund.leben.bayern“ des Bayerischen Gesundheitsministeriums. Die jeweiligen Programme sind auf der Webseite des Landkreises Cham (https://www.landkreis-cham.de/gesundheit-soziales/gesundheit/gesundheitsregion-plus/gesundheitsfoerderung-praevention/) einzusehen und werden in den Kommunen ausgehangen. Informationen zur Anmeldung finden Interessierte in den Programmen.