Sinzinger „Vielfaltsacker“ gewinnt auf Landesebene bei Vielfaltsmeisterschaft
Regensburg. Toller Durchmarsch für den OGV Sinzing: Nach dem Gewinn der Vielfaltsmeisterschaft auf Kreis- und Bezirksebene 2022 beteiligte sich der OGV Sinzing nun auch erfolgreich bei der Vielfaltsmeisterschaft des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege. Ausgezeichnet wurden dabei kreative Ideen für mehr biologische Vielfalt in Gärten, in der Stadt, im Dorf und in der Landschaft. Für das generationenübergreifende Projekt, den „Vielfaltsacker“ des OGV Sinzing, gab es auf Landesebene den ersten Preis. Die Sieger wurden in Benediktbeuren beim Festabend mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner geehrt.
Spannung bis zum Schluss – dann Jubel
Aus dem Kreisverband Regensburg für Gartenkultur und Landespflege nahmen am Wettbewerb „Vielfaltsmeisterschaft“ Fabian Kellermeier und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter vom Gemeinschaftsgarten „Vielfaltsacker“ des OGV Sinzing teil. Nachdem sie die Juries aus Fachleuten mit ihrem Projekt schon auf Kreis- und Bezirksebene überzeugen konnten, ging es im Wettbewerb „Vielfaltsmeisterschaft“ spannend weiter für die Sinzinger. Auf Landesebene war das Publikum gefragt und dieses entschied, dass die Sinzinger auch diesmal auf dem Siegertreppchen ganz oben stehen.
Vier Jahre „Vielfaltsacker“ in Sinzing
Mitten im Siedlungsgebiet bewirtschaftet der Verein gemeinsam mit einigen Familien den 900 Quadratmeter großen Gemeinschaftsgarten. Sie bauen aber nicht nur viele verschiedene Gemüsesorten ökologisch an, sondern tauschen sich mit Pflanzenzüchtern, öffentlichen Genbanken und Saatgutfreunden allerorten aus. Das führt dazu, dass in diesem Garten eine Sortenvielfalt aus aller Welt heranwächst und auch erhalten bleibt. Denn diese Sortenvielfalt wird genutzt, um in eigenen Anbauversuchen nicht nur die Sorten herauszufiltern, die am besten schmecken, sondern die mit den Klimabedingungen im Garten am besten zurechtkommen.
Doch damit nicht genug. Die Gemeinschaftsgärtnerinnen und -gärtner vergrößern die Sortenvielfalt sogar noch. Dazu kreuzen sie im klassischen Zuchtverfahren auch selbst Sorten und selektieren die Nachkommen Jahr für Jahr. Um die neuen Sorten auszutauschen, wurde sogar eine Ausnahmegenehmigung (vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung) beim LfL (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft) erteilt.
Das Projekt der Sinzinger heißt „Vielfalt in Küche und Schule“ – und auch für den Bereich Schule spielt Sortenvielfalt und Sortenkreuzen eine wichtige Rolle. Die Akteure finden, dass man besser mit echtem Pflanzenmaterial als aus Schulbüchern lernt. Deshalb kreuzen sie Erbsensorten mit unterschiedlichen Merkmalen und geben das Saatgut dann an Schulen und Bildungseinrichtungen weiter. Die können dann beim Anbauen herausfinden, wie sich die Merkmale in der nächsten Pflanzengeneration aufspalten und die Mendelsche Vererbungslehre viel anschaulicher beobachten.
Sortenvielfalt bewahren und sogar noch vermehren, gemeinschaftliches Gärtnern, angewandter Biologieunterricht, und praktisches Gartenwissen, das gerne auch an die Öffentlichkeit weitergegeben wird – all das hat viele Menschen davon überzeugt, für dieses Projekt zu stimmen. „Mit viel Ideenreichtum, Einsatzfreude und Begeisterung wird ein Stückchen Land bunt und artenreich nach ökologischen Grundsätzen bewirtschaftet. Die Akteure sind gut vernetzt und begeistern auch andere“, lobt Stephanie Fleiner, Geschäftsführerin Kreisverband für Gartenkultur und Landespflege e.V.. „Das ist ein echtes Vorzeigeprojekt“, ist Landrätin und Kreisverbandsvorsitzende Tanja Schweiger überzeugt. „Herzlichen Glückwunsch an den OGV Sinzing. Es freut mich, dass die Leistung unserer OGVs im Landkreis auch bayernweit Anerkennung findet.“
Unterschriftenlisten für einen Bürgerentscheid zur Gelben Tonne sind im Landratsamt eingegangen
Regensburg. Teile der CSU und JU im Landkreis möchten die Einführung einer Gelben Tonne im Landkreis per Bürgerentscheid durchsetzen. Dafür haben sie laut ihren Angaben 18.684 Unterschriften im Landkreis gesammelt. Am Freitag, 28.10.2022, haben die Initiatoren Peter Aumer, Matthias Beer, Patrick Grossmann, Florian Hoheisel, Joachim Strauß und Katharina Schmauss 19 Ordner an Landrätin Tanja Schweiger und die Verwaltungsspitze im Landratsamt übergeben. Die eingereichten Unterschriften werden nun umgehend zur Prüfung an die Gemeinden weitergegeben.
Wie geht es nun weiter?
Nach Eingang der Unterschriften prüft das Landratsamt zusammen mit den Kommunen im Landkreis die Voraussetzungen für die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens. Hierbei prüfen die Gemeinden, ob die Eintragungen in den Unterschriftenlisten gültig sind. Für die Feststellung der Zahl der gültigen Unterschriften müssen die Gemeinden zum Stichtag 28.10.2022 Bürgerverzeichnisse anlegen. Die Gemeinden wurden darüber bereits im Vorfeld informiert. Die notwendige Anzahl der Unterschriften entspricht fünf Prozent der Wahlberechtigten im Landkreis. Parallel prüft die Verwaltung, ob das Bürgerbegehren die gesetzlichen Voraussetzungen hinsichtlich der Fragestellung und der Begründung erfüllt. Zu dieser Frage wurde auch die Regierung der Oberpfalz mit einbezogen.
Innerhalb eines Monats nach Einreichung des Bürgerbegehrens müssen nun die Gremien des Kreistages zusammenkommen, um zu entscheiden, ob die Zulässigkeitsvoraussetzungen gegeben sind. Ist die Zulässigkeit gegeben, so legt das Gremium gleichzeitig mit der Beschlussfassung über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens den Tag der Durchführung des Bürgerentscheids auf einen Sonntag binnen drei Monaten nach der Beschlussfassung fest.
Der Bürgerentscheid hat die Wirkung eines Kreistagsbeschlusses. Daher ist der Ablauf des Bürgerentscheides vergleichbar mit der Durchführung einer Kommunalwahl auf Landkreisebene. Es werden Bürgerverzeichnisse angelegt, Stimmzettel gedruckt, Wahllokale eingerichtet und Wahlhelfer bestimmt. Es muss auch die Möglichkeit einer Briefwahl angeboten werden. Die Kosten liegen schätzungsweise bei 6oo.000 Euro.
(Berichte und Bild: Landratsamt Regensburg)