Der Karfreitag (7. April) gilt an sich als “ruhiger Feiertag”. Für die Bundespolizei verlief er alles andere als ruhig. Mit allein neun Ladendiebstählen in Ost- und Hauptbahnhof, meist wegen geringer Sachwerte, mussten sich die Beamtinnen und Beamten beschäftigen.

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Nachdem bereits am Sonntag, 19. März, acht Ladendiebstähle mit 13 Tatverdächtigen (siehe Pressemitteilung Nr. 66 vom 20. März) strafrechtlich zu bearbeiten waren, kristallisieren sich die Lebensmittelläden an Münchner Bahnhöfen an den Tagen, an denen andernorts die Geschäfte geschlossen sind, als neuer Arbeitsschwerpunkt der Münchner Bundespolizei heraus. Bei 35% aller 1.314 von der Münchner Bundespolizei aufgenommenen Diebstähle im Jahr 2022 handelte es sich um Ladendiebstähle! Tendenz steigend …

Von 08:30 bis 17:25 Uhr wurden am Karfreitag im Ostbahnhof drei und im Hauptbahnhof sechs Täter von Ladendetektiven an die Bundespolizei übergeben. Darunter befanden sich ein 37- und ein 50-jähriger Pole, ein 54-jähriger Senegalese, ein 22-jähriger Grieche, ein 20- und ein 27-jähriger Deutscher sowie eine 40-jährige Deutsche, ein 16-jähriger Afghane und ein 21-jähriger Türke. Die Tathandlungen glichen sich meist von Waren in mitgeführten Taschen oder Rucksäcken verstauen bis hin zum Bezahlen einzelner Waren, während andere an der Kasse verborgen wurden. Meist wurden Ladendetektive oder Mitarbeiter durch Videoaufzeichnungen auf die Täter bzw. eine Täterin aufmerksam. Bei den Stehlwaren handelte es ich meist um Lebensmittel im unteren Preissegment, darunter Bier in Flaschen oder Dosen, Energiedrinks, Rotwein oder Esswaren.

In einem Fall, bei dem des 16-jährigen Afghanen, konnte diesem nach Sichtung von Videos, wie er gegen 15:45 Uhr mehrere Energiedrinks verschiedener Firmen in einem Laden im Hauptbahnhof in den mitgeführten Rucksack packte, auch ein anderer Diebstähl, mehrere Stunden zuvor im selben Laden, nach dem selben “modus operandi” nachgewiesen werden. Die Gesamtsumme beider Taten belief sich auf rund 55 EUR.

In drei Fällen waren Atemalkoholwerte von 1,76, 2,22 bzw. 3,57 Promille gemessen worden. In drei Fällen hatten die Täter keinen festen Wohnsitz. Drei waren in München polizeilich gemeldet, zwei weitere in Weichering, Lkr. Neuburg-Schrobenhausen, bzw. in Wörth am Rhein.

In allen neun Fällen blieben die Täter auf freiem Fuß. Gegen sie wurden von der Bundespolizei wegen Diebstahls strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet.