Bericht und Bild: Landratsamt Regensburg

Nittendorf (RL). Einen weiteren barrierefreien Freizeitweg testeten kürzlich auf Einladung der Regionalmanagerin des Landkreises Regensburg, Magdalena Meyerweissflog, die Vertreter der Betroffenenverbände. Die Strecke führte von Schönhofen nach Eichhofen entlang der Schwarzen Laber. Mit dabei waren auch der Bürgermeister des Marktes Nittendorf, Helmut Sammüller, und der örtliche Beauftragte für Menschen mit Behinderungen, Ludwig Haas.

Im Rahmen des beim Regionalmanagement des Landkreises Regensburg laufenden Projekts „BarriereFreizeit“ werden in allen Teilregionen des Landkreises Wanderwege erkundet und ausgewertet, die für unterschiedliche Gruppen geeignet sind: Rollator- und Rollstuhlfahrer, sehbehinderte und blinde Menschen, Senioren sowie Familien mit Kindern und Kinderwägen.

Bei den Ortsbegehungen geben die Vertreterinnen der Betroffenenverbände, die Beraterinnen Wiebke Richter vom Verein PHÖNIX e.V. Regensburg und Petra Rupp vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund wertvolle Einschätzungen zur Wegbeschaffenheit oder Infrastruktur sowie Tipps zur Optimierung der bestehenden Angebote.

„Es ist schön, dass dieser Weg in die Auswahl der barrierenfreien Wege aufgenommen wurde“, freute sich Bürgermeister Helmut Sammüller. Der Markt Nittendorf sei stets bemüht, den Weg „gut in Schuss halten“ und die jeweiligen Schäden – etwa durch Unwetter oder landwirtschaftliche Nutzung – schnell zu beseitigen. In Nittendorf werden ohnehin viele Maßnahmen in Absprache mit dem Behindertenbeauftragten Ludwig Haas getroffen. Dieser lobte den etwa 3,8 Kilometer langen Weg entlang der Schwarzen Laber als wohl „einen der schönsten barrierearmen Wanderwege im Landkreis“.

Zugleich wies er aber auf Defizite hin. Der Parkplatz am Sportplatz Schönhofen als Ausgangspunkt der Tour sei sehr gut frequentiert, so dass es an manchen Tagen gerade für Menschen mit Mobilitätseinschränkung nicht leicht sei, eine ausreichend große Parklücke zu finden. Es fehlten ein ausgewiesener Behindertenparkplatz sowie eine behindertengerechte Toilette. Dem schloss sich Wiebke Richter an. Für Rollstuhlfahrer sei es zudem mühselig, die Steigung der Auffahrt vom Parkplatz zum Wanderweg zu bewältigen. Diese Hinweise will das Gemeindeoberhaupt in den anstehenden Planungen berücksichtigen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen.

 

Der Weg selbst (1,3 Kilometer geteert, 1,7 Kilometer Schotterweg) erwies sich als komfortabel und gut gepflegt. Die Wanderung führt durch die reizvolle Landschaft mit den Jurafelsen, an denen die Kletterer ihrem Hobby nachgehen. Neben der vielfältigen Flora und Fauna und der Burgruine Loch sind auch die im Freien ausgestellten Objekte und Skulpturen von Willi Leo Hengge sehenswert.

Mehrere Bänke und Tische laden zudem zum Ausruhen und Picknicken ein. Wünschenwert wären jedoch noch weitere Sitz- und Rastmöglichkeiten in der zweiten Streckenhälfte. Petra Rupp regte das Anbringen von Noppenplatten im Bereich der Rastplätze an, damit auch Blinde und Sehbehinderte diese Möglichkeit wahrnehmen können.

In den nächsten Wochen werden nun die Daten der Testwanderungen ausgewertet, die nötigen Korrekturen mit den Streckenverantwortlichen besprochen und anschließend die geeigneten Wege in Printform und digital der Öffentlichkeit präsentiert. Das Projekt, das vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert wird, läuft noch bis 2022.