Auerbach.  Jedes Kind weiß, wenn es die Notrufnummer 112 wählt, kommt die Feuerwehr oder der Rettungsdienst. Doch was passiert, wenn der Rettungswagen bereits im Einsatz gebunden ist? Zum Beispiel bei einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder einem Verkehrsunfall?

Der öffentlich-rechtliche Rettungswagen der Rettungswache Auerbach ist 24h an 7 Tagen die Woche an 365 Tagen im Jahr besetzt. Wenn dieses Fahrzeug allerdings in einem Einsatz gebunden ist, sind die nächsten Rettungswachen durchaus ein gutes Stück entfernt. Kommt es nun im Auerbacher Stadtgebiet zu einem weiteren medizinischen Notfall würde durch die Integrierte Leitstelle Amberg ein Rettungswagen etwa aus Velden, Pegnitz oder Eschenbach alarmiert werden. Hierzu muss allerdings erst die Verfügbarkeit der Rettungsmittel bei der jeweils zuständigen Nachbarleitstelle (Nürnberg-Land, Bayreuth oder Weiden) angefragt werden. Falls nun einer dieser Rettungswagen verfügbar ist, haben die entsprechenden Hilfsteams trotz Sonder- und Wegerechte eine längere Anfahrtszeit zu einem möglichen Einsatzort im Stadtgebiet Auerbach.

Vieler Orts wurde, um die Hilfsfristen und um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu verkürzen, ein sogenanntes First-Responder bzw. Helfer-vor-Ort System (HvO) etabliert, das durch qualifizierte Ersthelfer gestemmt wird. Mancherorts gibt es allerdings eine Besonderheit. Die sogenannte Unterstützungsgruppe Rettungsdienst. Diese Gruppe rückt nicht wie bei einer HvO-Gruppe mit einem PKW, sondern mit einem vollständig ausgestatteten Rettungswagen aus. Dieser zweite Rettungswagen wird in Auerbach durch die BRK Bereitschaft Auerbach gestellt und im Alarmfall mit Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern besetzt. Damit der in diesem Fall nicht öffentlich-rechtliche Rettungswagen auch offiziell als Rettungswagen in den Einsatz geschickt werden kann muss auch entsprechend ausgebildetes Personal vorhanden sein. Nach Bayerischem Rettungsdienst Gesetz (BayRDG) muss ein Rettungswagen mindestens mit einem Notfallsanitäter*in als Fahrzeugführer und als Fahrer mind. mit einem Sanitäter oder höher besetzt sein.

In Auerbach engagieren sich 10 Helfer/innen ehrenamtlich für diesen Dienst. Darunter befinden sich 4 Notfallsanitäter, 1 Rettungsassistent, 3 Rettungssanitäter und 2 Rettungsdiensthelfer. Einige Mitglieder arbeiten darüber hinaus auch noch hauptamtlich beim Roten Kreuz. Für Sie ist die Notfallrettung nicht nur Beruf, sondern Berufung und Hobby zugleich. Die Ehrenamtlichen sitzen nicht permanent auf der Rettungswache. Sie werden im Alarmfall, ähnlich wie bei der Freiwilligen Feuerwehr, über Meldeempfänger alarmiert. Egal ob beim Einkaufen, im Familienleben, im Homeoffice oder beim Sport, schrillt der Alarm eilt jeder der kann umgehend zur Rettungswache. Im vergangenen Jahr konnte der zusätzliche, rein ehrenamtlich besetzte Rettungswagen 89 Einsätze verzeichnen. Wie eingangs erwähnt muss ein Rettungswagen mit entsprechendem Personal besetzt sein. Kann dies in seltenen Fällen nicht gewährleistet werden, rücken die Retter jedoch trotzdem aus, um für die Bürgerinnen und Bürger in und um Auerbach so schnell wie möglich professionelle Hilfe leisten zu können.

Das Einsatzgebiet stellt hier hauptsächlich das Stadtgebiet Auerbach mit Umgebung dar. Manchmal kann es jedoch auch vorkommen, dass der RTW überörtlich angefordert wird wie zum Beispiel auf die Autobahn BAB 9 bei Pegnitz, nach Betzenstein, Neuhaus, Velden, Kirchenthumbach oder Vilseck. Kommt es jedoch zu einer größeren Einsatzlage wie einem Großbrand oder einem Schadensfall mit mehreren Verletzten kann das Fahrzeug auch weiter entfernt im Landkreis eingesetzt werden. Das Einsatzspektrum im Jahr 2021 reichte von Kindernotfällen, Herzinfarkten und Schlaganfällen über Verkehrsunfälle und Sportverletzungen bis hin zu mehreren Herz-Kreislaufstillständen bei denen schnelle Hilfe Überlebens wichtig ist. Insgesamt wurden bei 89 Einsätzen im Jahr 2021 über 267 Einsatzstunden für den Dienst am Nächsten geleistet.

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(Bericht und Bild: BRK Auerbach/Timo Kirzdörfer)