Regensburg.  Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt oder einer Operation schließt sich in vielen Fällen eine sogenannte Anschlussheilbehandlung, kurz: Reha, an. Damit von der Antragstellung bis zur Aufnahme in die Reha-Einrichtung betroffene Patient*innen, das Krankenhauspersonal, Ärzt*innen und Kostenträger nicht mit Formularen und sonstigen Papieren belastet werden, soll dieser Prozess künftig möglichst papierlos ablaufen.

Eine entsprechende digitale Infrastruktur dafür soll im Projekt „Ausbau der Digitalisierung bayerischer Reha-Einrichtungen durch Vernetzung mit Akut-Krankenhäusern über die Telematikinfrastruktur“ (kurz: Reha-TI-Netzwerk II) unter der Leitung von Prof. Dr. Georgios Raptis an der OTH Regensburg entwickelt werden. Das Projekt wird vom bayerischen Gesundheitsministerium mit rund 450.000 Euro gefördert; Start des auf zwei Jahre angelegten Forschungsvorhabens war am 1. Mai 2022.

Umgesetzt wird das Projekt von der OTH Regensburg gemeinsam mit dem Unternehmen Monks Ärzte-im-Netz GmbH. Ziel des Vorhabens ist es, den Prozess von der Antragstellung einer Anschlussheilbehandlung im Akutkrankenhaus bis zur Aufnahme der Patient*innen in der Reha-Einrichtung in einem Pilotprojekt zu digitalisieren. Daten und medizinische Befunde, die bisher per Brief oder Fax ausgetauscht werden, sollen in Zukunft digital und strukturiert innerhalb des Netzes der Telematikinfrastruktur (TI) ausgetauscht werden. „Da sowohl niedergelassene Ärzt*innen als auch die Akut-Krankenhäuser mit der Reha vernetzt werden, erfassen wir somit fast das gesamte Spektrum der Rehabilitationen“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Georgios Raptis. „Für die Patient*innen bedeutet das, dass alle Akteure, die mit ihrer Reha zu tun haben, sämtliche relevanten Informationen digital erhalten und somit ihre Reha optimal und nachhaltig gestaltet werden kann.“

Das neue Vorhaben Reha-TI-Netzwerk II schließt an das Projekt „Digitales Rehabilitationskonsil mit Anbindung an die Telematikinfrastruktur“ (kurz: Reha-/TI-Konsil) an. Die aus dem Vorgängerprojekt gewonnenen Erkenntnisse werden für die weitere Digitalisierung und Vernetzung der stationären Reha-Einrichtungen genutzt. Das Projekt „Reha-/TI-Konsil“ hatte das Ziel, an den Standorten Bad Kötzting, Bad Gögging und Bad Kissingen den optionalen Anschluss von Reha-Einrichtungen an die Telematik-Infrastruktur (kurz TI) zu erproben. Nun steht eine Ausweitung auf sämtliche Reha-Standorte in Bayern an.

„Das Projekt Reha-TI-Netzwerk II trägt dazu bei, Bayern mit seinen traditionsreichen Kurorten und Heilbädern zum Vorreiter für innovative Lösungen im Bereich der medizinischen Rehabilitation zu machen. So sorgen wir dafür, dass Bayern auch in Zukunft Reha-Standort Nummer 1 in Deutschland bleibt“, sagte Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek.

(Bericht und Bild: OTH Regensburg)