Polizei

Erneut kam es im Schutzbereich der Polizeiinspektion Amberg zu einem Fall von Sextortion. Am Sonntag meldete sich ein 25-jähriger Landkreisbewohner bei der Polizeiinspektion Amberg und gibt an, erpresst zu werden. Wie der junge Mann mitteilte, schrieb er zunächst auf verschiedenen Online-Portalen mit einer ihm unbekannten Dame.

Nach kurzer Zeit kam es zum Austausch mehrerer Bilddateien mit sexuellem Inhalt. Obwohl der 25-Jährige die Bilder als „Einmalansicht“ versandt hatte, wurden die Aufnahmen offensichtlich durch den bisher unbekannten Täter abgespeichert. Im Anschluss forderte der Täter über 300 EUR von dem jungen Mann, ansonsten würden die Nacktaufnahmen veröffentlicht.

Dieser Forderung kam er zunächst nach. Als im Anschluss eine weitere Forderung in Höhe von 1.000 EUR gestellt wurde, brach der 25-Jährige den Kontakt ab und erstattete Anzeige. Die Polizeiinspektion Amberg warnt aus gegebenem Anlass vor dieser Masche.

Zoll Polizei Burglengenfeld
Bild: Pixabay

Wie gehen die Erpresser vor?

Oft treten die Betrüger über soziale Netzwerke wie Twitter, Snapchat, Instagram oder Facebook oder über Dating-Plattformen mit ihren Opfern in Kontakt und gewinnen zunächst deren Vertrauen. Einmal im Gespräch, überreden sie sie dazu, ihnen Nacktfotos oder -videos zuzusenden oder lenken den Chat bald auf Video-Telefonie um. Dort bringen sie ihre Chat-Partner dazu, sexuelle Handlungen vor der Kamera auszuführen.

Im Anschluss drohen die Täter damit, unbemerkt aufgenommene Bilder oder Videos im Internet zu veröffentlichen, wenn das geforderte Lösegeld nicht gezahlt wird.

In ähnlichen Fällen wird den Opfern auch per E-Mail ein Erpresserschreiben zugesandt, in dem sie aufgefordert werden, eine bestimmte Geldsumme zu zahlen, andernfalls, so behaupten die Täterinnen und Täter, werde kompromittierendes Material bzw. Nacktaufnahmen des Adressaten veröffentlicht.

Wenn Sie Opfer von Erpressung im Internet geworden sind

Die Polizei Amberg empfiehlt, keine Geldforderungen zu bezahlen und Anzeige zu erstatten, wenn man Opfer von Sextortion wird. Sie sollten außerdem das Passwort des verwendeten Accounts ändern, wenn es im Betreff oder im Mailtext erwähnt wird. Wenn Bilder oder Videos von Ihnen veröffentlicht wurden, melden Sie diese dem Seiten- oder Portalbetreiber und bitten Sie darum, dass sie gelöscht werden.

Drei wichtige Tipps zum Schutz vor Sextortion

Seien Sie vorsichtig mit der Weitergabe persönlicher Informationen im Internet. Teilen Sie keine intimen Bilder oder Videos, und seien Sie misstrauisch gegenüber Fremden, die Sie online kennen lernen.
Nutzen Sie starke Passwörter und verwenden Sie für jeden Account ein anderes Passwort, damit ein Passwortdiebstahl nicht dazu führt, dass alle Ihre Accounts gehackt werden. Nutzen Sie nach Möglichkeit Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA).
Moderne Antivirensoftware bzw. Spamfilter können helfen, Malware und andere schädliche Programme zu erkennen und zu entfernen, die von Betrügern verwendet werden, um Zugriff auf Ihre Daten zu erhalten. Halten Sie diese stets auf dem aktuellsten Stand.