Neumarkt.  Die Stadt hat beim Bau des neuen Hochschulgebäudes Richtfest gefeiert. Oberbürgermeister Thomas Thumann konnte dazu neben vielen Ehrengästen auch Bayerns Finanzminister Albert Füracker, den Regierungsvizepräsidenten Florian Luderschmid und Landrat Willibald Gailler begrüßen.

Mit der Vizepräsidentin Prof. Dr. Christina Zitzmann und der Studienleiterin in Neumarkt Prof. Dr. Carolin Hauser konnte er auch die Vertreter der TH Nürnberg, des Kooperationspartners der Stadt, willkommen heißen. Der in Deutschland einmalige und nur in Neumarkt angeboten Studiengang „Management in der Ökobranche“ wird nach Fertigstellung ab dem Wintersemester 2024/2025 im Gebäude am Residenzplatz seine Heimat haben.

Die derzeit rund 120 Studierenden werden dann vom Haus St. Marien hierhin umziehen und wie OB Thumann in seiner Rede ausführte „hervorragende Studienbedingungen in einer tollen Umgebung vorfinden.“ Er erinnerte auch daran, dass sich Neumarkt jahrzehntelang vergeblich bemüht hat, Hochschulstadt zu werden.

„Dies wurde auch jetzt nur dadurch möglich, weil wir als Stadt zugesagt haben, in ein Gebäude für die TH Nürnberg zu investieren und so von uns aus eine massive Vorleistung für eine Hochschuleinrichtung in Neumarkt erbringen“, führte Oberbürgermeister Thumann weiter aus. Auch die Politik, allen voran Finanzminister Füracker und die Wirtschaft haben dabei laut Stadtoberhaupt kräftig mit angeschoben. Minister Füracker sprach von einem großen Tag, der in die Stadtgeschichte eingehen werde. Die Stadt, ihr Oberbürgermeister, die Stadträte und die Bürger können stolz auf diese Entwicklung sein. Es sei eine gute und richtige Investition in die Zukunft, die trotz aller Digitalisierung auch persönliche Kontakte und Bildungsmöglichkeiten brauche.

Für die Vizepräsidentin der TH Nürnberg Prof. Zitzmann stellt der Bau des Gebäudes einen weiteren Schritt der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Stadt Neumarkt dar. „Mit dem neuen Gebäude schlagen wir das nächste Kapitel in Neumarkt auf. Es wird die Studienbedingungen vor Ort weiter verbessern, der Hochschulstandort Neumarkt wird damit noch attraktiver. Wir freuen uns sehr auf die Inbetriebnahme“, so die Hochschulvizepräsidentin. Für Peter Mederer vom Architekturbüro Berschneider und Berschneider sei dies eine weiteres herausragendes Projekt, das für die Stadt Neumarkt ins Werk gesetzt werde. Es trage von der städtebaulichen Ausrichtung und der Architektur des Gebäudes die klare Handschrift des Ehepaars Berschneider und deren Mitarbeiter. Was Johannes Berschneider noch mit konzipiert hatte, werde in seinem Sinne umgesetzt und weiterverfolgt.

Der Richtspruch kam von Stefan Haller, von der gleichnamigen Zimmerei aus Wiesenfelden. Im Anschluss an das Richtfest begaben sich die Gäste auf einen Rundgang durch das künftige Hochschulgebäude. Insbesondere der große Hörsaal mit Blick auf den Residenzplatz und das offene, helle Foyer beeindruckten die Besucher.

Seit 2020 baut die Stadt das Hochschulgebäude an der Stelle, wo bis 2001 ein Altenheim in Betrieb gewesen war. Der Hörsaal soll Platz für etwa 100 Personen bieten, außerdem gibt es weitere größere und kleinere Seminar-, Lern- und Gruppenarbeitsräume sowie ein EDV-Labor. Projekträume und Büros sowie ein großzügiges Foyer inklusive Lichthof, die Bibliothek, ein Sekretariat, ein Konferenzraum, Teeküchen, Automatenräume, offene Sitzbereiche und eine Dachterrasse sollen das Hochschulgebäude ergänzen. Die bereits fertiggestellte Tiefgaragenerweiterung unter dem Hochschulgebäude wird 90 Stellplätze aufweisen, sie sollen allen Nutzern des Stadtviertels zur Verfügung stehen. Insgesamt wird der Hochschulbau barrierefrei gestaltet sein, alle Etagen und die Tiefgarage sind mit Aufzug erreichbar.

Wie Oberbürgermeister Thumann erinnerte, war das Projekt vor zwei Jahren mit dem Abbruch des alten Gebäudes begonnen worden. Danach folgten die archäologischen Untersuchungen und ab Oktober 2020 der Aushub der Baugrube. Schon im November begannen dann die Rohbauarbeiten für den ersten Abschnitt der Bodenplatte für die Tiefgarage. Danach wurden die umfangreichen Arbeiten zügig fortgesetzt und im Juli 2021 der Rohbau für die Tiefgaragenerweiterung abgeschlossen und gleichzeitig der Hochbau in Angriff genommen.

Inzwischen ist der Baukörper soweit erstellt, dass bereits Richtfest gefeiert werden konnte. Bisher liegen die Bauarbeiten gut in der Zeit. Ende des Jahres soll die Gebäudehülle fertiggestellt sein und im nächsten Jahr kann dann der Innenausbau beginnen. Die Inbetriebnahme des Hochschulgebäudes ist zum Wintersemester 2024/2025 geplant.

(Bericht und Bild: Stadt Neumarkt)