Schwandorf

Equal Pay Day dieses Jahr am 6. März – Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männer auf konstantem Niveau

Keine Veränderung gibt es bei der Lohnlücke von 18 % zwischen Frauen und Männern in den Jahren 2023 und 2024. Diesen beachtlichen Lohnunterschied nehmen die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Helga Forster, und die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Schwandorf, Dorothea Seitz-Dobler, zum Anlass, auf den Equal Pay Day hinzuweisen.

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Das Datum des Equal Pay Day (EPD) markiert symbolisch den allgemeinen Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts liegt die deutsche Lohnlücke weiterhin bei 18 Prozent. Rechnet man den Prozentwert in Tage um, arbeiten Frauen 66 Tage, vom 1. Januar bis zum 06. März 2024 umsonst. „Mit Chancengleichheit hat dies nichts zu tun“ so die Gleichstellungsbeauftragte Helga Forster und stellt die Frage „können wir es uns in Zeiten des Fachkräftemangels wirklich leisten, sehr gut ausgebildete Frauen schlechter als Männer zu bezahlen?“

Schwandorf

Das Motto der diesjährigen EPD Kampagne lautet „Höchste Zeit für Equal Pay!“, also die gleiche Entlohnung für Frauen und Männer. Unter diesem Motto stellt die Kampagne die Frage zum Zusammenhang von Zeit und Geld in den Fokus. Wie frei sind Frauen und Männer darin, wie sie ihre Zeit nutzen? Was muss sich ändern, damit Care-Arbeit, Erwerbsarbeit und Freizeit paritätisch aufgeteilt werden können? Sind die 4-Tage-Woche oder die Reduzierung der Vollzeit gute Lösungen? Noch immer arbeiten Frauen fast dreimal so häufig in Teilzeit wie Männer, da Frauen den Großteil der Care-Arbeit (Haus- und Sorgearbeit) übernehmen.

Doch selbst wenn man den Faktor “Teilzeit“ herausrechnet und sich gleichqualifizierte Frauen und Männer anschaut, die in der gleichen Branche und gleichen Position gleich viel arbeiten, dann ergibt sich in Deutschland immer noch eine nicht zu erklärende Lohnlücke von sechs Prozent.

Dorothea Seitz-Dobler, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt tritt auch für die Kampagne ein: „Diese Diskrepanz der Lohnlücke von 18 Prozent führt auch zu einem geschlechtsspezifischen Gefälle bei den Alterseinkünften. Das liegt in Deutschland bei 29,9 Prozent. Die Alterseinkünfte von Frauen sind damit durchschnittlich knapp ein Drittel niedriger als die von Männern.“ Laut einer Untersuchung der europäischen Statistikbehörde Eurostat ist Deutschland im europäischen Vergleich auf einem der letzten Plätze – der europäische Gender Pay Gap beträgt rund 13 Prozent.

Landkreis fördert Geburtshilfe in St. Barbara und neues Notfalltelefon der Wochenbetthebammen

Mit dem „Zukunftsprogramm Geburtshilfe“ unterstützt der Freistaat Bayern seit 2018 seine Kommunen, die wohnortnahe Geburtshilfe zu erhalten. Landkreise und kreisfreie Städte im ländlichen Raum, die Defizite kleinerer Geburtshilfestationen ausgleichen, werden finanziell unterstützt. Der Kreistag hatte sich im März 2018 bereiterklärt, das Defizit, das dem Krankenhaus St. Barbara Schwandorf bei der Erbringung medizinischer Versorgungsleistungen im Fachbereich Geburtshilfe entsteht, auszugleichen. Landrat Thomas Ebeling überreichte an die Geschäftsführerin des Krankenhauses St. Barbara Schwandorf, Frau Janina Philipp, im Beisein der Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Susanne Merl, einen Förderbescheid für das Jahr 2022 über 1,29 Mio. Euro.

Das Krankenhaus St. Barbara erfüllt mit seiner Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie die Voraussetzungen des „Zukunftsprogrammes Geburtshilfe“. Bei 674 Geburten im Jahr 2022 liegt diese Zahl innerhalb der Bandbreite der Richtlinie von mindestens 300 und höchstens 800 Geburten.

Gleichzeitig unterstützt der Landkreis die am Krankenhaus St. Barbara tätigen Hebammen mit einem monatlichen Zuschuss für die Ruf- und Bereitschaftsdienste, die notwendig sind, um Geburtshilfe am Krankenhaus anbieten zu können.

Frau Philipp und Dr. Merl dankten dem Landkreis auch im Namen der Hebammen für diese finanziellen Leistungen, mit der die letzte im Landkreis verbliebene Geburtshilfe sichergestellt wird.

Ein ganz neues Angebot haben die Wochenbetthebammen im Landkreis Schwandorf mit Unterstützung des Landkreises auf die Beine gestellt. Seit Januar 2024 bieten die Wochenbetthebammen jeweils mittwochs von 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr sowie Samstag von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr eine telefonische Sprechstunde für Wöchnerinnen bis zur 12. Woche nach der Geburt an, die in der Schwangerschaft keine Hebamme finden konnten.

„Leider bestehen Engpässe in der Versorgung durch Hebammen im Wochenbett, sodass nicht mehr alle Familien nach der Geburt die gewünschte und sinnvolle Begleitung durch eine Hebamme erhalten. Umso mehr freut es mich, dass sich die Wochenbetthebammen bereit erklärt haben, eine telefonische Sprechstunde für diese Wöchnerinnen anzubieten. Die finanzielle Unterstützung, die der Landkreis – unterstützt vom Freistaat Bayern – dafür leistet, ist gut angelegtes Geld,“ so Landrat Thomas Ebeling.

Verena Raab und Alexandra Regner von den Wochenbetthebammen bedankten sich stellvertretend für ihre Mitstreiterinnen für die Unterstützung durch den Landkreis, die dieses neue Angebot erst möglich gemacht hat: “Wir bieten eine telefonische Anlaufstelle für alle Fragen der Ernährung von Mutter und Kind, zur Nabel- und Babypflege sowie zu allen Fragen, die zur Unsicherheit bei der Versorgung des Babys führen. Das Angebot ist für die Familien kostenlos.“

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