(Bericht und Bild: Stadt Amberg) – Eigentlich sollte es einer der schönsten Tage im Leben einer Frau sein. Die Geburt des eigenen Kindes. Doch für schätzungsweise 20 % bis 40 % der Frauen in Deutschland verläuft die Geburt leider ganz anders. Sie erleben die Geburt als schwierig, belastend oder gar traumatisch.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Fehlende Aufklärung während des Ereignisses, Fremdbestimmung und Kontrollverlust der Frau bis hin zu Gewalt an ihr sind nur einige Ursachen, um eine Geburt als belastend zu empfinden. Diese Erlebnisse können sich sowohl negativ auf die Frau als auch auf ihr Familienleben auswirken. Die meisten Frauen durchleben die Geburt gedanklich immer wieder und können über das Erlebte nicht hinwegkommen. Vor allem die Erfahrung einer psychischen oder physischen Gewalt während der Geburt können dazu führen, dass die Bindung zum Kind nur schwer entstehen kann. Auch kann wegen des als belastend erlebten Geburtsverlaufes das gesamte weitere Familienleben beeinträchtigt sein.
Doch nicht nur die psychische Gesundheit der Frau ist betroffen, sondern auch die körperliche. Betroffene Mütter können unter Schmerzen, Schlafstörungen, Herzrasen und weitere Einschränkungen leiden. Wichtig ist hier nun, dass die Frauen Verständnis für ihre Belastung erfahren, sei es aus dem familiären Umfeld oder von qualifizierten Fachkräften. Auch in der Oberpfalz gibt es Frauen, die von traumatischen Geburten betroffen sind, berichtet die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Amberg, Nadine Gräml. Immer wieder wenden sich Mütter aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach und Amberg an sie. In den Gesprächen mit den Müttern wurde deutlich, dass auch hier vor Ort ein Bedarf besteht, Frauen einen Rahmen anzubieten, das Erlebte zu verarbeiten.
Die Betroffenen wünschen sich vor allem ein Beratungsangebot und eine Gruppe zum Austausch mit weiteren Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Da die Betreuung nach der Geburt eines der Aufgabenfelder in der Schwangerenberatung ist, lag nahe, mit den Kolleginnen vor Ort bei DONUM VITAE Amberg ein entsprechendes Angebot zu entwickeln. Die Beraterinnen Hannah Kenst und Katinka Schmidbauer, beides erfahrene Sozialpädagoginnen, haben eine Weiterbildung zur Begleitung von Frauen mit einer traumatischen Geburt absolviert. Betroffene Mütter können ein kostenfreies Beratungsangebot wahrnehmen, bei dem sie mit ihrem Geburtserlebnis gesehen und ernst genommen werden. Sie erhalten den Raum, alle Gedanken und Gefühle rund um die Geburt frei auszusprechen. Die Fachkräfte hören zu, damit emotionale Wunden heilen können.
Bei Bedarf wird zudem eine Gruppe gegründet, in der sich Frauen mit anderen Müttern zu diesem Thema austauschen und Kontakte knüpfen können. Auch stehen die Hebammen des Krankenhauses Sulzbach-Rosenberg und die Hebammen des Klinikums Amberg ebenso für Gespräche zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an alle Mütter, die Ihre Geburt aufarbeiten möchten, unabhängig davon, wie lange die Geburt zurückliegt. Auch können Familienmitglieder ein Beratungsangebot wahrnehmen, wenn sie die Mutter nach der Geburt unterstützen möchten.
Zur Wahrnehmung eines Beratungsgesprächs oder für weitere Rückfragen stehen Ihnen die Beraterinnen von DONUM VITAE in Bayern e.V. per Telefon unter 09621/973966 oder per E-Mail amberg@donum-vitae-bayern.de zur Verfügung. Für weiter Fragen im Rahmen zur Gleichstellung oder zum Tätigkeitsfeld der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Amberg, steht Ihnen Nadine Gräml per Telefon unter 09621/10-2128 oder per E-Mail an gleichstellung@amberg.de zur Verfügung.