(Bericht der Bundespolizei Waidhaus) – Ein gesuchter Schwarzfahrer und ein Drogenschmuggler wurden an der Kontrollstelle der Bundespolizei an der A6 in Waidhaus zur Kasse gebeten. Beide waren von der Justiz mittels Haftbefehl gesucht worden und hatten noch eine Rechnung offen.

Der 24-jährige Kosovare wurde bereits im Mai 2021 am Flughafen Memmingen mit einer gefälschten französischen Identitätskarte erwischt. Er legte den Beamten die verfälschte Urkunde bei der Einreise nach Deutschland vor und wurde auf frischer Tat ertappt. Das Amtsgericht Memmingen verurteilte ihn deswegen im August 2021 wegen Urkundenfälschung zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.600 Euro. Da er seine Justizschulden nicht bezahlt hatte und sich der deutschen Justiz bis dato verborgen hielt, erließ die Staatsanwaltschaft Memmingen Haftbefehl gegen den 24-Jährigen. Dieser wurde nun an der A6 in Waidhaus vollstreckt.

Bei dem Insassen eines Fernreisebusses nach Straßburg zeigte der Fahndungscomputer der Polizeibeamten den Haftbefehl an. Die Tatsache, dass sich der Urkundenfälscher dieses Mal mit einem gültigen kosovarischen Reisepass ausgewiesen hatte, half ihm nicht über seine offene Justizrechnung hinweg. Um der im Haftbefehl angeordneten Ersatzfreiheitsstrafe von 106 Tagen zu entgehen, zückte er seine Geldbörse und beglich seine Schulden bei der Bundespolizeiinspektion Waidhaus. Einer Weiterfahrt nach Straßburg stand somit nichts mehr im Wege.

Dank eines zahlungskräftigen Freundes konnte auch der Haftbefehl für einen Slowaken gelöscht werden. Bundespolizeibeamte hatten den 34-jährigen Insassen eines Kleintransporters kontrolliert und aufgrund einer Fahndungsausschreibung der Staatsanwaltschaft Weiden festgenommen. Der Mann hatte wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz noch eine Geldstrafe von 1400 Euro offen. Ein Freund war so freundlich und flüssig, dem Verhafteten die Summe vorzustrecken.

Der Slowake durfte zwar weiterfahren, aber nur mit einer erneuten Strafanzeige des Waidhauser Zolls nach dem Betäubungsmittelgesetz in der Tasche. Im Fahrzeug hatten die Bundespolizeifahnder nämlich zwei Druckverschlusstütchen mit knapp zwei Gramm Amphetamin in einem Brillenetui entdeckt.