Bericht des Landratsamtes Amberg-Sulzbach und Landratsamt Cham  /  Bild: Symbolbild

Amberg-Sulzbach.  In ganz Deutschland werden auf Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts Corona-Schutzimpfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca ausgesetzt. Darüber informierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Montagnachmittag die Öffentlichkeit. Diese Entscheidung hat auch Auswirkungen auf die Impfzentren in der Region.

In den Impfzentren in Amberg und in Sulzbach-Rosenberg wurden mit Bekanntwerden des vorläufigen Impfstopps umgehend alle Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca ausgesetzt, teilt BRK-Kreisgeschäftsführer Sebastian Schaller mit. „Die betroffenen Personen werden vom BRK per E-Mail oder Telefon informiert“. Wann den betroffenen Menschen ein Ersatztermin angeboten werden kann, ist aktuell noch unklar.

„Wir können nicht impfen“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung des Landkreises Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg.

Landrat Richard Reisinger: „Wir wurden vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege angehalten, Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca bis auf Weiteres einzustellen und keine neuen Termine für Erst- und Zweitimpfungen mit Astrazeneca zu vereinbaren. Dem kommen wir nach und folgen damit auch der fachlichen Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts.“

Dieses hält weitere Untersuchungen für notwendig, nachdem es neue Meldungen von Hirnvenen-Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca gab. Laut Bundesgesundheitsministerium werde die Europäische Arzneimittelbehörde EMA entscheiden, „ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken“.

Vor Deutschland hatten bereits andere Staaten in Europa, darunter Dänemark, die Niederlande oder auch Österreich Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca ausgesetzt.

Unabhängig vom Impfstopp für Astrazeneca werden die Impfungen in der Region mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna fortgesetzt, so Oberbürgermeister Michael Cerny.


Lkr. Cham.  Das Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) empfiehlt nach intensiven Beratungen zu den in Deutschland und Europa aufgetretenen schwerwiegenden thrombotischen Ereignissen die vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff AstraZeneca. Die Daten werden von der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) weiter analysiert und bewertet.

Bis zum Abschluss der Bewertung durch die EMA werden die Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca in Deutschland ausgesetzt. Die heutige Entscheidung betrifft sowohl Erst- als auch Folgeimpfungen. Für die in den Impfzentren des Landkreises Cham registrierten Personen bedeutet das folgendes:

Erstimpfung

Die bereits vergebenen Termine für Erstimpfungen mit AstraZeneca werden automatisch durch das Impfzentrum storniert.

Personen, die online im bayerischen Registrierungssystem einen Termin gebucht haben, können nach der Stornierung durch das Impfzentrum wieder selbstständig Termine buchen, sobald freie Termine mit anderen Impfstoffen zur Verfügung stehen.

Personen, die über die Hotline/Callcenter einen Termin vereinbart haben, werden angerufen, sobald freie Termine mit anderen Impfstoffen zur Verfügung stehen.

Eine erneute Registrierung oder Anmeldung ist nicht nötig.

Zweitimpfung

Personen, die bereits die erste Impfung mit AstraZeneca erhalten haben, sollten abwarten, bis nähere Informationen über das weitere Vorgehen bekannt gemacht werden.  Bereits vereinbarte Termine für die zweite Impfung bleiben vorerst bestehen.

Das Paul-Ehrlich-Institut weist darauf hin, dass Personen, die den COVID-19-Impfstoff AstraZeneca erhalten haben und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen z.B. mit starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen, sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben sollten. Weitere Informationen finden sich in der beigefügten Veröffentlichung des Paul-Ehrlich-Instituts.