Weiden. In der vergangenen Aufsichtsratssitzung der Kliniken Nordoberpfalz AG wurden weitere wichtige Weichen für die zukünftige Ausrichtung des Klinikverbundes gestellt. Oberstes Ziel bleibt weiterhin die Sicherung der kommunalen Trägerschaft.
Umdies auch zu erreichen, wird ein harter Sanierungskurs eingeschlagen, auf dem auch strukturelle Änderungen im gesamten Unternehmen unabdingbar sind. Diesbezüglich wurden erste Entscheidungen auf den Weg gebracht. Unmittelbar betroffen sind die Standorte Waldsassen und Vohenstrauß. So erfolgt nach Bewältigung der derzeitigen Corona-Pandemie keine Wiederaufnahme des Betriebs der Orthopädischen Rehabilitation in Waldsassen. Der Standort Vohenstrauß scheidet zum nächstmöglichen Zeitpunkt aus der akutstationären Versorgung aus.
Für beide Standorte sind mehrere Szenarien der Nachfolgenutzungim Gespräch und werden geprüft. Beispielhaft sind die Realisierung eines Intersektoralen Gesundheitszentrums, die Integration von Arztpraxen, eine Umwidmung in eine Kurzzeitpflegeeinrichtung oder weitere alternative Nachfolgenutzungen denkbar. Entsprechende Gespräche laufenbereits und werden jetzt weiter intensiviert. An beiden Standorten sind die kommunalen Verantwortungsträger eng in die weitere Planung eingebunden. Die Kliniken Nordoberpfalz AG wird an beiden Standorten in der Übergangsphase fachlich begleiten, jedoch in Zukunft nicht mehr als Betreiber oder Liegenschaftsverwalter der neuen Versorgungseinheiten auftreten.
„Uns fallen diese Einschnitte menschlich und fachlich enorm schwer, da wir wissen, was die Teams –berufsgruppenübergreifend –vor Ort in den vergangenen Jahren für hervorragende Arbeit geleistet haben. Aus dem Blickwinkel des wirtschaftlichen Überlebens des Unternehmens jedoch sind diese einschneidenden Schritte unabdingbar notwendig“, so Dr. Thomas Egginger, Vorstand der Kliniken Nordoberpfalz AG. „Es ist uns als Kliniken Nordoberpfalz AG und unseren Gesellschaftern einfach nicht mehr möglich, die seit Jahren praktizierte Unterfinanzierung im Gesundheitswesen und damit des Krankenhauswesens in den bisherigen Strukturen zu kompensieren. Das hat uns in eine dramatische, existenzgefährdende Situation gebracht, der wir nun mitallen zur Verfügung stehenden Mitteln begegnen.“
Für das Personal vor Ort werden gemeinsam mit dem Betriebsrat aktuell die Möglichkeiten eines Einsatzes an anderen Standorten der Kliniken Nordoberpfalz AG geprüft. „Im Allgemeinen haben wir den Betriebsrat früh über die Gesamtsituation des Unternehmens, insbesondere auch die wirtschaftliche, informiert. Jetzt gilt es, gemeinsam mit Hochdruck daranzu arbeiten, die besten Lösungen für unsere Kolleginnen und Kollegenzu finden“, betont Dr. Egginger.
Außerdem wurde beschlossen, die Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Tirschenreuth, die zur Bewältigung der Corona-Pandemie kurzfristig ans Klinikum Weiden verlagertwurde, wieder zu eröffnen.
Der Sanierungsplan umfasst auch die Prüfung vieler anderer Bereiche innerhalb des Klinikverbunds, wie beispielsweise Anpassung von medizinischen Leistungsspektren, Optimierungspotentiale in Prozess-und Organisationsthemen oder dem Einkauf. Zudem sind auchbereitsviele weitere Maßnahmen eingeleitet oder umgesetzt worden.
Bericht der Kliniken Nordoberpfalz AG
Bild: Symbolbild