Luhe-Wildenau. Informationen aus erster Hand gab es beim Bahnsteiggespräch der CSU Luhe-Wildenau am Donnerstagabend in Luhe am Forst. Auf Einladung von Bürgermeisterkandidat Sebastian Hartl kam MdB Albert Rupprecht um die Bürgerinnen und Bürger über den aktuellen Stand der Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke zu informieren.

Rupprecht erinnerte an die Aussage aus dem Bundesverkehrsministerium, dass im Zuge der Elektrifizierung die Lärmvorsorge greift. Dies bedeutet, dass die gleichen Lärmschutzmaßnahmen wie bei einem Streckenneubau getroffen werden müssen. “Aktuell führt die DB Netz bereits eine Grundlagenermittlung für den Abschnitt Marktredwitz – Regensburg durch”, so der Abgeordnete. Im Anschluss folgt die Vorplanung der Strecke mit 135 Bahnkilometern, 127 Eisenbahnbrücken und 59 Straßenbrücken. Letzere stellen ein großes Problem dar, und drohen – wie zum Beispiel die Brücke bei Haselhöhe – der Elektrifizierung zum Opfer zu fallen. Hartl stellte die Bedeutung dieses Bauwerks heraus und bat Rupprecht um Unterstützung. Ende 2021, so der aktuelle Zeitplan, wird sich dann der Bundestag mit der Vorplanung und der ausgearbeiteten Vorzugsvariante befassen.

Eine spürbare Lärmminderung tritt aber bereits Ende diesen Jahres ein. “Ab dem 13. Dezember 2020 sind laute Güterzüge auf dem deutschen Schienennetz per Gesetz verboten”, informierte Rupprecht. Ab dann dürfen nur noch Güterzüge mit sogenannten “Flüsterbremsen” eingesetzt werden, was zu einer Halbierung des Lärms führt.

Rupprecht empfiehlt den Kommunen frühzeitig das Gespräch mit der Bahn zu suchen, um das bestmögliche bei den Lärmschutzmaßnahmen zu erreichen. “Wir sollten auch überlegen eigene Lärmmessungen in Auftrag zu geben, um Vergleichswerte in der Hand zu haben”, regte Hartl an.

Lärm verursacht neben der Eisenbahn auch die A93. Betroffen sind davon nicht nur die unmittelbaren Anwohner, sondern je nach Windrichtung auch andere Ortsteile. Zwar wurde Ende 2014 mit dem Grinding-Verfahren der Fahrbahnbelag aufgeraut, allerdings aus Kostengründen nur ab der Naabbrücke in nördliche Richtung. Da die vorhandene Betonfahrbahn vermutlich nicht vor 2025 gegen einen lärmmindernden Belag ausgetauscht wird, sicherte Rupprecht zu, mit der Autobahndirektion hinsichtlich möglicher Maßnahmen Kontakt aufzunehmen.

Weiteres Thema war der in einigen Gemeindeteilen immer noch unzufriedene Mobilfunkempfang. “Die Netzabdeckung der Haushalte und entlang von Autobahnen wird durch die Bundesregierung massiv vorangetrieben”, so Rupprecht. “Hierfür sind aber auch zusätzliche Mobilfunkstationen notwendig”, bat der Abgeordnete um Verständnis.

 

Bericht und Bild von Sebastian Hartl