Der 18-jährige Fahrer eines Kleinkraftrades aus Regenstauf zeigte am Wochenende an, dass ihm, während er die Straßen von Lanzenried kommend in Richtung Dexhof befuhr, ein Reh zwischen den Lenker seines Motorrades und seinem Körper sprang. Durch den Zusammenprall mit dem Wildkörper stürzte der Mopedfahrer und erlitt Schürfwunden an Armen und Beinen. Das Kleinkraftrad war nicht mehr fahrbereit.

Solche oder ähnliche Unfallhergänge gehen aktuell, teilweise mehrmals am Tag, bei der Polizei Burglengenfeld ein. Hauptgrund für die aktuell ansteige Zahl von Wildunfällen ist der Umstand, dass sich das Rehwild in der Zeit von Mitte Juli bis etwa Mitte August in Brunftstimmung befindet. Durch das Brunftgeschehen erhöht sich die Aktivität des Rehwildes überproportional. Tag und Nacht verfolgen Rehböcke paarungswilliges, weibliches Rehwild oder aber auch einen Konkurrenten. Dabei queren die Rehe, auch zur Tageszeit, häufig unsere Straßen. Dieses Verhalten führt quasi rund um die Uhr zu einem Anstieg der Unfallzahlen.

Um den Zusammenstoß mit einem Wildtier möglichst zu vermeiden empfiehlt es sich gerade in Waldgebieten, sowie an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern, zum Beispiel in Bereichen an denen Maisfelder direkt an die Straße grenzen, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und stets vorausschauend zu fahren. Wenn Wild bereits direkt an oder gar auf der Straße steht, sollte man das Fernlicht abblenden und kontrolliert bremsen, jedoch auf keinen Fall versuchen auszuweichen.  Wildtiere können die gefahrene Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen nicht einschätzen. Grelles Scheinwerferlicht blendet die Tiere zusätzlich und macht sie orientierungslos.

Sollte es trotz Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Wildunfall kommen wird Folgendes geraten:

  • Wichtig: Ruhe bewahren! Unnötiges Betreten der Straße vermeiden!
  • Motor laufen lassen, Licht und Warnblinklicht einschalten, Warnweste anziehen und Unfallstelle absichern.
  • Sollte eine Person verletzt sein, wie bei anderen Unfällen auch über die Notrufnummer 110 einen entsprechenden Notruf absetzen und Erste Hilfe leisten.
  • Verständigen Sie, auch wenn keine Person verletzt wurde oder das Wildtier geflüchtet ist, die Polizei (110) und teilen Sie Ihren genauen Standort mit. Die Verständigung des zuständigen Jagdpächters erfolgt durch die Polizei.
  • Nähern sie sich verletzten Tieren nie, dies verursacht bei dem Wildtier großen Stress und kann zu einem Angriff des Tieres führen!
  • Wurde das Wildtier durch den Zusammenstoß getötet und liegt noch auf der Straße, ziehen Sie das Tier, wenn möglich, auf den Seitenstreifen. Zum Schutz vor Verletzung und Krankheiten oder Parasiten Handschuhe benutzen!
  • Warten Sie am Unfallort, bzw. falls ihr Fahrzeug noch fahrbereit ist an der nächsten Möglichkeit abseits der Straße, auf das Eintreffen der Polizei oder des zuständigen Jägers.
  • Die zur Schadensregulierung notwendige Wildunfallbescheinigung erhalten Sie bei der für den Unfallort zuständigen Polizeidienststelle oder dem zuständigen Jagdpächter.
  • Verendete Wildtiere dürfen vom Unfallort nicht entfernt oder gar mitgenommen werden, dies würde eine Anzeige wegen Jagdwilderei nach sich ziehen!

Ihre Polizei wünscht Ihnen eine allzeit unfallfreie Fahrt!

Bericht der Polizei Burglengenfeld