Bundespolizei
Exhibitionist war „alter Bekannter“
Bundespolizei – Gestern vermeldete die Bundespolizei per Pressemitteilung einen Unbekannten, der im RE 3 an seinem Geschlechtsteil masturbierte. Am Donnerstag (12. Juni) trat er im gleichen Zug erneut auf und siehe da, es handelte sich um einen „alten Bekannten“.
Geholfen hatten Bilder der Videoaufzeichnungen am Hauptbahnhof und eine 29-jährige Deutsche, die er gegen 19:40 Uhr sexuell belästigt hatte.
Wie schon am Vortag saß er in einem Viererabteil, ihm gegenüber die 29-Jährige aus Garching bei München. Wieder blätterte er in einem Magazin und griff sich schon kurz nach Abfahrt des Zuges in Freising in die Hose. Die 29-jährige Physiotherapeutin der Forensik hatte im Smartphone (mit Ohrhörern) einen Film angesehen. Als sie das Tun des Mannes aus Augsburg erkannte, unterbrach sie den Film und begann seine Handlungen (unbemerkt) mit dem Handy zu filmen. Zudem verwickelte sie ihn in ein Gespräch, in dessen Verlauf er mit seinen Handlungen aufhörte. Dann wechselte die 29-Jährige ihren Platz.
Nachdem die Zugbegleiterin des RE 3 (Passau – München) im Kontaktraum der Bundespolizei am Hauptbahnhof erschien und den Vorfall schilderte, trafen Beamte den 65-Jährigen am Bahnsteig 24 an und nahmen ihn mit zur Dienststelle. Die 29-Jährige hatte ihn am Bahnsteig nochmals angesprochen und damit aufgehalten.
Schnell stellte sich heraus, dass es sich um die Person vom Vortag handelte. Außerdem hatte der Mann schon wiederholt wegen gleicher Delikte polizeilichen Kontakt und war deswegen auch bereits strafrechtlich verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft München I beauftragte die Bundespolizei mit Ermittlungen wegen exhibitionistischen Handlungen und entschied auf Freilassung des Augsburgers nach Beendigung aller polizeilichen Maßnahmen.
Zwei Haftbefehle an einem Tag
Gleich zwei Haftbefehle am selben Tag vollstreckte die Bundespolizei am Flughafen München am Donnerstag (13.06). Zunächst überprüften die Beamten einen aus Abu Dhabi kommenden 21-jährigen Ukrainer bei der Einreisekontrolle. Gegen den Mann lag ein Vollstreckungshaftbefehl zur Festnahme durch die Staatsanwaltschaft Nürnberg wegen Erschleichen von Leistungen vor.
Zu vollstrecken ist eine Ersatzfreiheitsstrafe von 7 Tagen die durch Zahlung einer entsprechenden Geldstrafe abzuwenden gewesen wäre. Der Ukrainer konnte die geforderte Summe nicht aufbringen, weswegen er nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in die Justizvollzugsanstalt Stadelheim verbracht wurde.
Im weiteren Verlauf des Tages kam ein 66-jähriger Russe aus Tiflis am Flughafen München an. Bei der Einreisekontrolle stellten die Beamten der Bundespolizei fest, dass gegen den Mann ein Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Weiden wegen eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz vorlag. Zu vollstrecken ist eine Ersatzfreiheitsstrafe von 14 Tagen oder die Zahlung einer entsprechenden Geldstrafe. Der russische Staatsangehörige konnte die Summe ebenfalls nicht aufbringen, auch er wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in die Justizvollzugsanstalt Erding verbracht.
Am Freitagmittag (13. Juni) setzten Bundespolizisten bei der Durchsetzung von Zwangsmaßnahmen im Hauptbahnhof München Pfefferspray ein. Fünf Personen wurden leicht verletzt, darunter drei Polizeibeamte.
Gegen 12:50 Uhr sollten zwei, 26 und 32 Jahre alte Männer am Querbahnsteig des Münchner Hauptbahnhofes, Nahe Ausgang Arnulfstraße, kontrolliert werden. Die beiden Deutsch-Marokkaner äußerten, keine Zeit für eine Kontrolle zu haben und wollten sich der polizeilichen Maßnahme entziehen. Beide drohten den Beamten im weiteren Verlauf (mündlich, wie optisch) ihre Kickbox-Erfahrungen an. Als die Hand eines Bundespolizisten vom 32-Jährigen weggeschlagen wurde, kam es zum Gerangel. Der zweite Beteiligte filmte mit seinem Smartphone und hörte auch auf Anweisung damit nicht auf. Bei der Unterbindung kam es zu Widerstandshandlungen des Mannes aus Mering, Landkreis Aichach-Friedberg.
Da sich beide Männer den drei Beamten heftig widersetzten, drohten diese Pfefferspray an und setzen es dann auch ein. Zudem wurde auch der Einsatzschlagstock angedroht, jedoch nicht eingesetzt. Mit Unterstützung weiterer Beamter konnten die beiden Männer, bei denen ein Drogenschnelltest positiv auf Cannabis und Kokain anschlug, überwältigt und vorläufig festgenommen werden.
Bei den Widerstandshandlungen bzw. Überwältigungen wurden je ein Handy des 26-Jährigen aus Augsburg sowie das eines Bundespolizisten beschädigt. Fünf Personen, darunter drei Polizisten, wurden, vorwiegend durch das Pfefferspray leicht verletzt; klagten über Atembeschwerden und wurden kurzzeitig von Rettungssanitätern versorgt. Einer der Beamten, ein 29-Jähriger erlitt zudem Abschürfungen am Arm und eine Knieprellung. Er war nicht mehr dienstfähig. Gegen die beiden Deutsch-Marokkaner wird wegen des Verdachts des Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, Bedrohung und Sachbeschädigung sowie Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt.