Polizei
Abgerissene Oberleitung verursacht Brand: Strecke für Tage gesperrt
Am frühen Donnerstagabend (18. Juli) hat eine abgerissene Oberleitung auf der Strecke Augsburg – Donauwörth nördlich des Bahnhofes Meitingen einen Brand verursacht. Der Bahnhof Meitingen ist daraufhin evakuiert worden. Die Reparaturarbeiten an der Strecke dauern weiterhin an.
Nach bisherigen Erkenntnissen riss ein durchfahrender Regionalexpress auf dem Weg von Donauwörth nach Augsburg nördlich des Bahnhofes Meitingen einen Oberleitungsstrang ab. Das auf den Boden hängende Kabel verursachte einen Bahndamm- und Kabelschachtbrand, den ein Lokführer eines Güterzuges am Nachbargleis bemerkte.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung räumten Kräfte des Bundespolizeirevieres Augsburg den Bahnhof Meitingen. Verletzt wurde niemand. Die Freiwillige Feuerwehr Meitingen führte die Löscharbeiten vor Ort durch. Durch den Brand wurden zahlreiche für den Betrieb der Bahn notwendige Kabel beschädigt. Die Reparaturarbeiten an der Strecke dauern noch an und die Strecke wird voraussichtlich für einige Tage gesperrt sein.

Bundespolizei ermittelt gegen unbekannte Schleuser
Donnerstagnacht (18. Juli) haben unbekannte Schleuser nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei elf Syrer im Raum Übersee – Bernau am Chiemsee abgesetzt. Die Migranten, die in Felden in Gewahrsam genommen werden konnten, waren offenbar mit zwei Autos von Slowenien aus in die Bundesrepublik gebracht worden. Dieser Etappe sollen Schleusungen auf Lkw-Ladeflächen vorausgegangen sein. Unter den elf Personen, die keine Papiere mitführten, befanden sich auch zwei Minderjährige.
Auf einen Zeugenhinweis hin stellten Beamte der Pidinger Grenzpolizei in Felden eine elfköpfige Personengruppe fest. Es handelte sich um neun erwachsene Männer sowie zwei Jugendliche. Eigenen Angaben zufolge stammen sie ursprünglich aus Syrien. Deutschland sei von Anfang an ihr Ziel gewesen. Pro Person habe die Schleusung zwischen 7.500 und 10.000 Euro gekostet. Bis nach Serbien wären sie mit einem Lkw gekommen, auf dessen Ladefläche insgesamt rund 60 Personen gewesen sein sollen. Nach kurzem Zwischenstopp sollen sie dann auf der Transportfläche eines weiteren Lastkraftwagens bis nach Kroatien befördert worden sein. Von dort aus wären sie in Gruppen von etwa zwanzig Personen mit Autos mit jeweils maximal sechs vorgesehenen Sitzen bis nach Slowenien gefahren worden.
In Slowenien wären sie vorübergehend in einer Flüchtlingsunterkunft untergekommen. Nachdem sie dort wieder mit den Schleusern in Kontakt hätten treten können, wären sie dann jeweils in kleineren Gruppen von fünf bis sechs Personen per Pkw weiterbefördert worden, ehe sie nach mehrstündiger Fahrt aussteigen mussten. Da sie sich nicht ausgekannt hätten, wären sie etwa eine Stunde orientierungslos durch die Gegend gelaufen. Schließlich seien sie von der Polizei aufgehalten worden.
Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass zeitgleich noch weitere Migrantengruppen abgesetzt worden waren, suchte die Bundespolizei den Bereich zwischen Felden, Übersee und Bernau mit mehreren Fahndungsstreifen sowie mit einem Polizeihubschrauber ab. Es wurden jedoch keine weiteren abgesetzten Migranten mehr gefunden.
Die elf Syrer wurden zur Bundespolizeiinspektion nach Rosenheim gebracht. Dort konnten sie versorgt und einer grenzpolizeilichen Befragung unterzogen werden. Sie erklärten, in Deutschland um Schutz nachsuchen zu wollen. Im Abschuss an die wegen des Verdachts der illegalen Einreise erforderlichen Maßnahmen wurden die neun Männer einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet. Die 15 und 16 Jahre alten Jugendlichen konnten der Obhut des Kreisjugendamts Rosenheim anvertraut werden.
Gegen die bislang unbekannten Pkw-Fahrer, die den Aussagen zufolge die Syrer am Donnerstagabend wohl zwischen 19:00 Uhr und 20:00 Uhr zwischen Übersee und Bernau zurückgelassen hatten, hat die Bundespolizei in Rosenheim wegen Einschleusens von Ausländern die Ermittlungen aufgenommen.