Die Beamten der Bundespolizeiinspektion Waidhaus hatten am vergangenen Wochenende (1. – 4. September) alle Hände voll zu tun. Es waren insgesamt sieben Haftbefehle die vollstreckt wurden. Dabei kassierten sie 6.000 Euro offene Justizschulden.

Die Fahndungsodyssee begann am Freitagmittag. Ein 26-jähriger Rumäne wurde in Waidhaus an der ehemaligen B14 kontrolliert und zur Kasse gebeten. Das Amtsgericht Offenbach hatte ihn wegen unerlaubtem Entfernen vom Unfallort im Juli 2022 zu einer Geldstrafe 1.500 Euro verurteilt. Da er diese nicht bezahlt hatte suchte ihn die Staatsanwaltschaft Darmstadt nun mittels Haftbefehl. Dem nicht genug musste der 26-Jährige den Beamten auch noch seinen Führerschein überlassen. Die Staatsanwaltschaft hatte die Einziehung angeordnet. 1.500 Euro ärmer und ohne Führerschein wurde er auf freiem Fuß belassen.

Auch ein 45-jähriger Moldauer öffnete nur wenige Stunden später bereitwillig seinen Geldbeutel um seine offenen Justizschulden zu begleichen. Die Zivilfahnder erwischten ihn in einem Fernreisebus auf dem Weg nach Paris. Seine bisher fehlende Zahlungsmoral quittierte die Staatsanwaltschaft Weiden mit einem Haftbefehl. Er wurde im Dezember 2021 wegen unerlaubter Einreise in das Bundesgebiet durch das Amtsgericht Weiden zu einer Geldstrafe in Höhe von 400 Euro verurteilt. Ihm wurde die Weiterreise gestattet.

Am Samstag konnten die Beamten gleich drei Fahndungserfolge für sich verbuchen. Wegen Urkundenfälschung suchte die Staatsanwaltschaft Frankenthal einen 41-jährigen Bulgaren, der bereits im Dezember 2021 durch das Amtsgericht Frankenthal zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.400 Euro verurteilt wurde. Er bezahlte seine Justizschulden und konnte somit weiterreisen.

Weitere 700 Euro musste ein 28-jähriger Rumäne begleichen. Er war Mitfahrer in einem Kleintransporter und hatte eine Rechnung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg offen. Das Amtsgericht Würzburg verurteilte ihn wegen Fahrens ihn Fahrerlaubnis zu einer Geldstrafe in Höhe von 700 Euro. Nachdem er seine Justizschulden beglichen hatte setzte er seine Reise fort.

Wegen mehrfachen nicht gezahlten Ordnungswidrigkeit forderte die Staatsanwaltschaft Bielefeld mittels Haftbefehl einen 30-jährigen Bulgaren zur Begleichung seiner Justizschulden in Höhe von 212 Euro auf. Er bezahlte die „offene Rechnung“ der Justiz und ersparte sich somit die angeordnete Erzwingungshaft von 9 Tagen.

In der Nacht auf Montag bewiesen die Zivilfahnder der Waidhauser Bundespolizei erneut ein gutes Fahndungsgespür. Kurz nach Mitternacht kontrollierten sie in Waidhaus einen 49-jährigen Bulgaren. Bei Überprüfung der Personalien spuckte der Fahndungscomputer einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Arnsberg aus. Wegen unerlaubtem Entfernen vom Unfallort verurteilte ihn das Amtsgericht Schmallenberg zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.400 Euro, die er bislang nicht bezahlt hatte. Der 49-jährige beglich bereitwillig seine Justizschulden bei der Bundespolizeiinspektion Waidhaus und konnte seine Fahrt fortsetzen.

Das Schlusslicht des erfolgreichen Fahndungswochenendes war die Kontrolle eines 24-jährigen Moldauers. Er war Insasse eines Fernreisebusses von Pilsen nach Paris und wurde durch die Staatsanwaltschaft Osnabrück mittels Haftbefehl gesucht. Das Amtsgericht Osnabrück hatte ihn vor sechs Jahren wegen Urkundenfälschung zu einer Geldstrafe in Höhe von 400 Euro verurteilt. Auch er beglich seine ausstehenden Justizschulden und entging somit der angeordneten Ersatzfreiheitsstrafe von 40 Tagen.

Bericht: Bundespolizei Waidhaus