Bei einer Grenzkontrolle auf der A6 entdeckte die Bundespolizei zwei als vermisst gemeldete Kinder. Die Beamten reagierten sofort – und schalteten das Jugendamt ein.

 

Bundespolizei Waidhaus Furth im Wald
Foto: Symbolbild

 

Kinder bei Grenzkontrolle entdeckt

Am Freitagabend nahm die Bundespolizei Waidhaus zwei vermisste Kinder bei einer Kontrolle auf der A6 in Gewahrsam. Die Minderjährigen befanden sich in einem Auto, das von einem 43-jährigen griechischen Staatsbürger gesteuert wurde. Der Mann war mit drei Kindern unterwegs, alle mit gültigen griechischen Ausweisdokumenten. Was zunächst wie eine reguläre Kontrolle aussah, entwickelte sich schnell zum Verdachtsfall der Kindesentziehung.

Fahndungsnotiz lässt Beamte aufhorchen

Bei der Überprüfung der Dokumente stellten die Beamten fest, dass für zwei der drei Kinder – ein elfjähriger Junge und ein achtjähriges Mädchen – eine Fahndungsnotiz der Polizei Duisburg vorlag. Die Kinder galten dort als vermisst. Sofort wurden weitere Maßnahmen eingeleitet. Der Fahrer erklärte, er sei mit den Kindern zwei Monate in Griechenland und anschließend zwei Tage in Bulgarien gewesen. Nun befinde er sich auf dem Weg nach Duisburg zur Mutter.

Unklare Sorgerechtslage

Als Beleg für das gemeinsame Sorgerecht legte der Mann lediglich eine griechische Kopie einer angeblichen Einverständniserklärung der Mutter vor. Deren Echtheit war jedoch unklar. Aufgrund der bestehenden Vermisstenmeldung und der ungeklärten rechtlichen Situation informierten die Beamten umgehend die Polizei Duisburg sowie das zuständige Jugendamt.

Bundespolizei – Jugendamt nimmt Kinder in Obhut

Nach Rücksprache mit den Behörden entschieden die Einsatzkräfte, die beiden vermissten Kinder in die Obhut des Jugendamtes zu geben. Damit war ihr Schutz bis zur Klärung der familiären Hintergründe gewährleistet. Die Ermittlungen zu den Umständen der Auslandsreise und zur Frage des Sorgerechts dauern an.